Die besten Geschichten schreibt das Leben! Das gilt auch für die neue Miniserie Inventing Anna auf Netflix, die kurz nach dem Start am 11. Februar im Sturm die Top Ten des Streamingdienstes stürmte.
Entwickelt hat die Serie „Grey’s Anatomy“-Schöpferin Shonda Rhimes und dreht sich um eine deutsche Hochstaplerin, die in der New Yorker High Society die Reichen und Schönen um den Finger wickelte – bis ihre Betrugsmasche aufflog!
Wer ist die Betrügerin Anna Sorokin?
Darum geht es in Inventing Anna: Die junge Deutsche Anna Sorokin mit russischen Wurzeln kommt aus einfachen Verhältnissen, gibt sich in den wohlhabenden Kreisen der New Yorker High Society jedoch frei nach dem Motto Fake it till you make it! als reiche Erbin Anna Delvey aus. Sie baut sich ein luxuriöses Leben mit teuren Klamotten und schicken Events auf, um bei den Reichen und Schönen Eindruck zu schinden. Das gelingt der jungen aufstrebenden Frau und sie wird mit ihrem exklusiven Lifestyle recht schnell in den elitären Kreis aufgenommen.
Doch das ist alles nur Fassade, denn in Wirklichkeit verfügt Anna weder über ein Vermögen noch ist sie eine reiche Erbin, wie sie sich nach außen hin präsentiert. Nach fünf Jahren fliegt schließlich der komplette Betrug auf und Anna Delvey aka Sorokin landet in den USA vor Gericht. Sie wird schließlich zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Ihr wird vorgeworfen, ihre neuen Freunde und Bekannten um ein Vermögen von über eine Viertelmillion Dollar betrogen zu haben.
Besetzung der Netflix-Serie Inventing Anna
Die erfolgreiche Produzentin und Showrunnerin Shonda Rhimes verfilmte die wahre Geschichte der Anna Sorokin für Netflix. Als Vorlage dient das Buch „My Friend Anna: The True Story of the Fake Heiress Who Conned Me and Half of New York City“ der Journalistin Rachel Williams, die selbst ein Opfer von Sorokin wurde.
Anna Sorokin selbst sitzt zu diesem Zeitpunkt im Gefängnis und hat die Filmrechte an ihrer Lebensgeschichte an Netflix verkauft. Das Geld wird die Inhaftierte jedoch nie erhalten, stattdessen werden damit auf Geheiß der Gerichte ihre Schulden bei den Banken und Gläubigern begleichen.
Für die Hauptrolle wollte Anna Sorokin gar Hollywoodstar Jennifer Lawrence – doch es kam anderes. Die Liste der Besetzung liest sich wie folgt:
- Julia Garner als Anna Sorokin
- Anna Chlumsky als Journalistin Vivian
- Laverne Cox als Kacy Duke
- Arian Moayed als Todd
- Anders Holm als Jack
- Jeff Perry als Lou
- Terry Kinney als Barry
- Katie Lowes als Rachel
- Anna Deavere Smith als Maud
- Alexis Floyd als Neff
- Marika Dominczyk als Talia Mallay
Was wurde aus der echten Anna Sorokin?
Anna Sorokins Betrügereien sollten ihr das nötige Kleingeld für einen exklusiven Club liefern, den sie in New York eröffnen wollte. Dafür benötigte sie neben den finanziellen Mitteln vor allem auch die wichtigen Kontakte in die High Society, die sie mit einem kurzfristigen Job beim großen französischen Mode- und Kunstmagazin Purple in New York erlangte. Im Laufe der Zeit befreundete sie sich mit einflussreichen und wohlhabenden Persönlichkeiten der Gesellschaft und entlockte ihnen Geld für eine angebliche Stiftung. Auch bei den Banken erhielt sie mit ihrem exklusiven Auftreten mehrere Kredite zugesprochen, die sie jedoch nie bedienen konnte.
Schließlich flog im Jahr 2017 nach fünf Jahren der komplette Betrug auf: Die Hochstablerin Anna Sorokin wird wegen ungedeckter Schecks und Rechnungen verhaftet und im Jahr 2019 zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Sie wurde zwar im letzten Jahr wegen guter Führung vorzeitig aus der Haft entlassen. Die wenig geläuterte Betrügerin checkte darauf hin in ein Luxushotel ein und meldet sich unter ihrem enttarnten Hochstapler-Profil bei den Sozialen Netzwerken mit der knappen Meldung: „Ich bin zurück!“
Das Glück währte nicht lange und kurz darauf wurde sie wegen eines abgelaufenen Visums wieder verhaftet und sitzt seit dem im Gefängnis der amerikanischen Einwanderungsbehörde ein. Es gelang ihr ein zweites Mal frei zukommen, diesmal gegen eine Kaution. Seit Ende 2021 ist die 30-jährige Anna Sorokin wieder auf freiem Fuß.