Mit dem Start von Nether wurden 2014 viele Hoffnungen im Survival-Genre verbunden. Heute hagelt es von allen Seiten Kritik an den Entwicklern, die ihr Spiel allem Anschein nach komplett fallen gelassen haben. Auf Steam ist das Survival Game, heute selbst ein Zombie, noch immer verfügbar.
Wenn von Survival und Zombies die Rede ist, dann kann man rückblickend auf die letzten Jahre wohl zu dem Fazit kommen, dass dieses Genre für viele herbe Enttäuschungen steht. Im Englischen würde man kurz und knackig sagen: "Let's face it" – und sich diese Wahrheit eingestehen. Egal ob DayZ und die ewig währende Wartezeit auf die Standalone-Version, Infestation Survivor Stories mit dem Hacker-Overkill und dem Ärger darüber, dass die Entwickler mit Aftermath einfach ein neues Kapitel beginnen, oder H1Z1, dessen Early-Access-Probleme mit Ärger beantwortet wurden. Irgendwo dazwischen müsste noch der Name Nether fallen. Das im Jahr 2014 von Phosphor Games an den Start gebrachte Videospiel kam als Underdog aus dem Nichts, hatte seine Bugs – und war dennoch ein Erfolg. Bis zu 11.000 Spieler spielten Nether zum Release im Juni 2014 zur gleichen Zeit.
Heute hinterlässt Nether auf allen Kanälen einen schlechten Eindruck. Wer die Webseite mit einem Browser wie Google Chrome besucht, wird vor einer unsicheren Verbindung gewarnt und um Abkehr gebeten. Natürlich war Nether nie perfekt oder von Bugs befreit, doch das Drama um das Survival Game hat einen klaren Beginn. Im August 2014 gab Phosphor Games Nether auf und die Entwicklung in die Hände von Nether Productions, die fortan eigenverantwortlich für das Produkt zuständig waren. Tatsächlich ließen die Macher lange Zeit nicht locker. Der letzte "Meilenstein": Im Februar 2015 gingen PvE-Server an den Start. Seither herrscht auf Facebook und im Forum Totenruhe: Die Entwickler haben sich rargemacht, die Kommunikation mit der zahlenden Kundschaft existiert nicht mehr.
Das Unfaire: Zahlende Kunden gibt es noch immer. Wer seine Browserwarnung ignoriert und im Forum stöbert, erfährt von solchen Kunden. Ein Spieler hatte für 20 Dollar ein Goldmünzen-Paket erworben, aber die bezahlte Leistung zu keinem Zeitpunkt erhalten. Von einem Live-Support fehle jede Spur. Die nüchterne Antwort aus der Community: "Du wirst von den Moderatoren oder Entwicklern keine Antwort erhalten, sie interessiert weder ihr Spiel, noch ob du bekommst, wofür du gezahlt hast." Derartige Statements bilden neben der Kritik an Bugs und mangelnden Spielern den Grundtenor in den Steam-Bewertungen und im Forum. Die Statistiken sagen, dass momentan durchschnittlich nur noch 90 Spieler gleichzeitig online sind. Man brauche nicht die Hoffnung haben, dass die Entwickler für diese kleine Gruppe einen Finger krumm machen.
Auch wenn Nether auf Steam für rund zehn Euro zu haben ist und damit in eine Zombie-Welt lockt. Nether ist selbst zum Zombie geworden und die verstummten Entwickler geben allen Grund zur Sorge. Wir raten vom Kauf des Spiels ab und empfehlen Alternativen wie H1Z1.