Im Internet treffen so viele Kulturen aufeinander, wie an keinem anderen Ort auf der Welt. Doch auch das Internet selbst ist Kultur – genauso wie Videospiele. Auf den Berliner Festspielen widmet man sich nun dem Thema der Netzkultur, dessen videospielerischen Ausmaßes und wie sich unser digitales Leben in Zeiten von NSA-Skandalen und verstrittener Neutralität verändert.
Martin Geisler hat sich die letzten Jahre intensiv damit beschäftigt, wie Spieler in Deutschland – und natürlich auch außerhalb – zusammentreffen und auf diese Weise Freundschaften entstehen. Er hat mit seinem Sozialpädagogik-Studium alle nötigen Grundlagen für seine Arbeit und fasste sie für seine Promotion „Mythos Clans – Dimensionen und Strukturen von Computerspielgemeinschaften“ zusammen.
Auch er wird am Samstag, den 18. Januar, mit dabei sein, wenn in Berlin die Netzkultur unter dem Titel „Die stille Masse“ vorgestellt und diskutiert wird. Dabei nimmt er als Organisator für zwei Events, die sich mit den Fragen der Videospielkultur beschäftigen, eine wichtige Rolle ein. Unter anderem wird es eine Gamestation geben, die über die deutsche Spielekultur aufklären soll.
„Es ist fast unmöglich geworden, dem Netz zu entgehen“
Nikola Richter, die Kuratorin von Netzkultur, findet folgende Worte für ihre Konferenz: „Grundsätzlich versteht sich die Konferenz als Verteidigerin einer Utopie des Netzes, die in Zeiten von Datenskandalen, in Frage gestellter Netzneutralität und Zensur verloren zu gehen scheint. Es ist fast unmöglich geworden, dem Netz zu entgehen, daher wird es umso wichtiger, sich ihm zu stellen, es zu verstehen, es mitzugestalten.“