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Neverwinter: Ein kostenloses Action-MMORPG revolutioniert das Genre?

Am 24. und 25. Mai 2012 lud Publisher Perfect World europäische Journalisten zu sich nach Amsterdam ein, um über alle Neuerungen der hauseigenen Spielepalette zu sprechen. Auf dem Plan standen Ankündigungen zu Star Trek Online, Champions Online, Torchlight 2 sowie Neverwinter. Den Aufruf zur Einladung ließen wir uns nicht zweimal geben, denn gerade Neverwinter scheint ein ganz interessantes Spiel zu werden. Actiongeladenes Gameplay, Inhalte zum Selbermachen und eine epische Geschichte aus einem der ältesten Rollenspiel-Franchises überhaupt? Das sollte man sich absolut nicht entgehen lassen. So reisten unsere Redakteurinnen Birthe Stiglegger und Madlen Engel nach Holland, um für euch mehr über Neverwinter zu erfahren.

Daten, Zahlen, Fakten

Niemand geringeres als Jack Emmert höchstpersönlich, seines Zeichens CEO bei Cryptic Studios und fast schon Urgestein in der Gamesbranche, gab sich die Ehre, um uns einen exklusiven Einblick in das kommende Action-MMORPG im Fantasygewand zu geben. Schon mal vorab können wir euch verraten, dass eine Veröffentlichung für dieses Jahr eher vage ausfällt, wenn überhaupt, dann eher zum Jahresausklang. In Planung ist jedoch die Beta Testphase, die dann voraussichtlich im Laufe des Sommers/Frühherbstes 2012 starten soll. Neverwinter wird grundsätzlich free-to-play sein mit der Option, den Item Shop zu nutzen, um verschiedene Gegenstände zu erstehen. Diese sollen aber laut Jack Emmert nicht auf pay-to-win ausgelegt sein. PvP-Fans müssen zum Release von Neverwinter erst mal in die Röhre gucken, aber schon im darauffolgenden Jahr wird Cryptic Studios hier nachlegen. Zudem soll es in der persistenten Welt auch so viel zu entdecken geben. Insgesamt stehen euch mit den Menschen, Zwergen, Elfen, Halbelfen, Tieflingen und Drow zunächst sechs Rassen zur Verfügung, weitere sollen folgen. Bei den Klassen habt ihr die Wahl zwischen Kämpfer, Schurke und Magier. Auch hier folgen noch weitere. Es gibt ein Crafting- und sogar ein Petsystem. Dazu wurde uns jedoch noch nichts verraten.

Geschichte für Geschichtenschreiber

Und nun geht´s auf in die Welt von Niewinter, etwa hundert Jahre in die Zukunft des bereits bekannten Geschehens der vergangenen Episoden. Und da sieht es nicht ganz so rosig aus für die Bewohner. Wie es der Zufall nun mal so will, ist das Land Opfer einer Katastrophe: Eine böse, chaotische Energie hat sich über das Land ausgebreitet und zahlreiche Menschen zu Monstern gemacht. Niewinter hat zwar überlebt, und mit vereinten Kräften wurden sichere Zonen in dem zerrütteten Land geschaffen, doch die Monster wüten noch immer da draußen. Zeit für neue Helden also! Kurz und knapp: Damit ist die Hintergrundstory auch schon ganz gut umrissen. Mehr braucht es aber auch nicht, denn das Spiel an sich gestaltet ihr selbst! Wie das gehen soll? Cryptic Studios setzt hier auf User Generated Content, will heißen: Was bei Star Trek Online schon gut funktioniert, ist auch Grundlage für Neverwinter. Ihr schafft euch eure Quests. Ob es nun ums Entdecken von Orten, Monsterschnetzeln oder Botengänge verrichten geht, Grenzen sind der Fantasie keine gesetzt. Die erstellten Missionen werden von euch bewertet, und die Urheber können dadurch Punkte abstauben, mit denen Mikrotransaktionen abgehandelt werden.

 

Kampf: Stupides Tastenklicken war gestern

Die Möglichkeit, eigene Quests für sich und andere zu gestalten, ist neben dem Kampfsystem wohl das Herzstück des Spiels. Von Letzterem waren wir ziemlich begeistert: Mit einer recht überschaubaren Skillbar geht es den Monstern an den Kragen. Die linke Maustaste hält einen Basisangriff bereit, während man mit der rechten Maustaste seine Feinde beispielsweise einfrieren oder verlangsamen und in die Luft heben kann. Das ist ein wichtiger Bestandteil des Überlebens, denn das Ausweichen und Manövrieren ist die halbe Miete. So kann beispielsweise der Schurke kurzzeitig in dunklen Wolken verpuffen und ein paar Meter weiter wieder auftauchen oder der Magier eine Art Minizeitsprung machen, egal, in welche Richtung. Nicht getroffen, aber selbst zu einer tödlichen Waffe zu werden, lautet hier die Devise Und je stärker die Gegner werden, umso wichtiger wird dieser Aspekt. Außerdem könnt ihr einen extra Angriff freischalten, der sich relativ schnell immer wieder durch das Spielen auflädt und großen Schaden verursacht. Das Kampfsystem bietet somit wirklich einiges an Fingeraction und Aufmerksamkeitspotenzial und erinnert uns stark an das von TERA. Denn auch in Neverwinter gilt es, seinen Gegner einzuschätzen, um Schwachstellen zu finden. Ein weiterer Pluspunkt: Es gibt keine Cooldowns. Je höher euer Charakterlevel ist (die Levelgrenze ist bei Stufe 60 festgelegt), desto mehr Fähigkeiten könnt ihr euch freischalten. Allerdings sollten diese weise gewählt werden, denn wie gesagt stehen euch im Kampf nur wenige zur Verfügung. Manche Kräfte sind solo nutzbar, andere nur im Gruppenspiel.

Zonen-Events sorgen für zusätzlich Action

Habt ihr die Quests in den Anfängergebieten gemeistert, könnt ihr auch sogenannte Adventure Zones betreten. Diese warten jeweils mit einer eigenen Geschichte auf, die es zu durchspielen gilt, und bieten euch entweder instanziert oder als Teil der persistenten Welt Herausforderungen. So müsst ihr beispielsweise in der Gruppe einen Dungeon sicherstellen oder aber fiese Monster greifen mal wieder einen Außenposten an und eure Hilfe ist gefragt. Um den Überblick über das reichliche Angebot zu behalten, steht euch ein Eventplan zur Verfügung. Außerdem erhaltet ihr im selben Infobereich Vorschläge zu Quests, die ihr noch nicht entdeckt habt. Langeweile dürfte auf diese Weise erst mal nicht aufkommen.

 

Faules Ei oder Rohdiamant? Unser Fazit

Neverwinter hat, dafür, dass es kostenlos angeboten wird, doch einiges an Content vorzuweisen. Bei der Präsentation wurde zwar der Fokus ganz klar auf das actionreiche Kampfsystem gelegt, aber es wurde uns versichert, dass auch Rollenspieler und Handwerker auf ihre Kosten kommen können. Zusätzlich dazu locken die Adventure Zones zur kurzweiligen Monsterhatz und Schatzjagd und ein ganz großes Potenzial liegt im User Generated Content. Es wird sich zeigen, wie die Spieler dies zu nutzen wissen und wie der Langzeitspielspaß von Neverwinter ausfällt. Die Demoversion konnte uns überzeugen, aber wir dürsten nach mehr. Ein Hoffnungsschimmer am free-to-play-Horizont.

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