Von Chinatown bis Venedig
Die Third-Person-Ansicht wird nicht nur im Kampf, sondern auch in wichtigen Gebieten und Städten angewandt. Das Alleinstellungsmerkmal von Ni no Kuni, der Ghibli-typische Animationsstil, kommt hier erst richtig zur Geltung. Hervorzuheben ist beispielsweise das Königreich „Golden Paw“, das einem klassischen Chinatown ähnelt und nur so vor Details und Farbenvielfalt strotzt. Hier verbringt ihr den Großteil eurer Zeit im dritten Kapitel und müsst einem vermeintlichen Betrugsfall auf den Grund gehen.
Die jahrelange Tradition, dem Würfelglück das Schicksal der Stadt zu überlassen, scheint aus den Fugen zu geraten – viele vermuten, dass die Würfel gezinkt wurden, um die Bewohner in Casinos und bei Steuererhöhungen über den Tisch zu ziehen. Im Laufe der Reise begebt ihr euch zusätzlich in märchenhafte Wälder, in den Wolken kreisende Städte oder in einen wie aus Fabeln stammenden Venedig-Nachbau. Zwischen den Regionen könnt ihr per Schnellreise wechseln, hin und wieder müsst ihr euch aber zunächst spezielle Sprüche aneignen, um einzelne Gebiete überhaupt erst erreichen zu können.
Ein Traum von Ghibli
Zwar ist Studio Ghibli im Gegensatz zum ersten Ni no Kuni nicht mehr an Bord, ganz weg ist das aus Filmen wie „Mein Nachbar Totoro“ bekannte Animationsstudio aber nicht: Yoshiyuki Momose ist erneut für die Charakterdesigns verantwortlich und verleiht ihnen die Magie, die unverwechselbar und einzigartig ist. Außerdem ist Joe Hisaishi abermals als Komponist tätig und zuständig für sämtliche Musikstücke und Soundeffekte.
Sicherlich, der hundertprozentige Feinschliff des Ghibli-Studios fehlt, Entwickler Level-5 schafft es aber dennoch ein atemberaubendes Ergebnis auf den Tisch zu legen. Grund zum Meckern gibt es bei dem hohen Niveau einfach nicht: Die Animationen wirken flüssig, der Grafikstil ist weiterhin fantastisch und die Protagonisten wirken so lebendig wie sonst nur in Anime-Filmen. Der Traum eines jeden Ghibli-Fans geht also auch in Ni no Kuni in Erfüllung.