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NieR: Automata: Mit Taro Yoko und Takahisa Taura im Gespräch

Vor wenigen Wochen hatten wir die Möglichkeit, einen Blick auf das kommende NieR: Automata aus dem Hause Square Enix zu werfen. Aber nicht nur das: Director Taro Yoko sowie Game Designer Takahisa Taura waren mit vor Ort und standen den Journalisten Rede und Antwort. Wir haben uns die Möglichkeit natürlich nicht nehmen lassen und einige Fragen eingereicht, die uns unter den Nägel brannten. Eins können wir euch aber jetzt schon sagen: Die Jungs haben echt Humor!

Das schöne Geschlecht

Square Enix hat im Zuge eines Presseevents ihr neues Action-JRPG NieR: Automata in Hamburg vorgestellt. Wir waren für euch vor Ort und haben die Hände an den Controller gelegt und die Macher hinter dem Game kennengelernt. Für euch haben wir die Chance ergriffen, dem Director Taro Yoko und seinem Game Designer Takahisa Taura Löcher in den Bauch zu fragen. Was ein abnehmbarer Rock und Überraschungen nach der Story mit NieR: Automata zutun haben, erklären wir euch im Folgenden im Detail.

Mit Game Director Taro Yoko und Game Designer Takahisa Taura haben wir über die weibliche Protagonistin 2B gesprochen. Während in NieR von 2010 ein gut gebauter, männlicher Held die Abenteuer bestreitet, steht nun ein zierliches Mädchen in höchster JRPG-Manier auf dem Kampffeld. Ein überraschender Wechsel, da in fortlaufenden Teilen oft die gleiche Person die Hautrolle übernimmt. Allerdings gibt es in NieR: Automata einige Unterschiede zum Vorgänger, so nun auch die schöne 2B. Eine direkte Erklärung für diesen kompletten Charakterwechsel gebe es für Yoko nicht. Er finde einfach, dass es so viele männliche Rollen gibt, weshalb es nur natürlich ist, dass auch Frauen im Rampenlicht stehen sollten.
Game Designer Takahisa Taura hat hingegen eine simple und doch so coole Begründung für diese Entscheidung: eine weibliche Hauptrolle mache es viel einfacher Actionszenen zu konzipieren, die besonders elegant und stylisch aussehen.
Was lernen wir also dabei? Mit Frauen wird es einfach schöner!

Da wir gerade bei der Protagonistin (bzw. den beiden Protagonisten 2B und 9S) waren, haben wir gleich noch nach den dunklen Augenbinden gefragt, die beim Betrachten der Charaktere natürlich sofort ins Auge fallen. Nach Yoko haben diese eine spezielle Bedeutung und Funktion, welche die Spieler im Laufe des Games noch herausfinden werden.

"Why do you hide yourself behind a mask?"

Taro Yoko ist ein fantastischer Game Director und gibt immer mal wieder Interviews in der Öffentlichkeit, allerdings ist der junge Mann ein wenig kamerascheu und trägt stets eine große Maske, sobald Kameras in der Nähe sind. Wir waren neugierig und haben nachgefragt, weshalb Yoko eben dieses Motiv für seine Maskierung ausgesucht hat.
Er erklärte uns daraufhin, dass diese Maske von einem PlatinumGames-Mitarbeiter angefertigt wurde, der im realen Leben ein talentierter Modelldesigner sei. Ihm gefalle, dass sein neues Accessoire so hochwertig gearbeitet sei. Eine spezielle Verbindung habe er dazu sonst aber nicht.

Nur ein weiteres JRPG?

Wie die Überschrift dieses Absatzes vermuten lässt, haben wir bei den Entwicklern von NieR: Automata etwas genauer hinterfragt, inwiefern sich das Game von anderen des Genres unterscheidet und ob es sich als ein typisches JRPG einordnen lässt.
Taura spricht hier vor allem die Erfahrungen und Story-Elemente als Besonderheit des Games an, die im späteren Verlauf und nach dem ersten Durchspielen entdeckt werden können. Außerdem lobt er hier seinen Game Director Taro Yoko und fügt hinzu, dass es unter Yokos Fittichen schließlich keine traditionelle Story sein könne!

Wenn wir auf NieR zurückblicken, war das Game auf der einen Seite sehr erfolgreich, aber auf der anderen Seite gleichzeitig auch ein Nischenspiel, das sich erst mit der Zeit immer größerer Beliebtheit erfreute. Im Gegensatz zu beispielsweise Final Fantasy, das sich auch bei einer breiten Masse sofort einer großen Fangemeinde erfreuen kann. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf haben wir die Entwickler gefragt, ob sie den Nachfolger, also NieR: Automata, als ein Nischenspiel oder doch eher in der Richtung eines Mainstream-Games sehen.

Bescheiden gab Yoko zu, dass seine Games oft ein Nischensegment an Spielern ansprechen, allerdings würde er sich natürlich freuen, wenn sich diese Gruppe ausdehne. Ähnlich sieht es auch Taura, der sich aufgrund der vielen Arbeit und dem Herzblut aller Mitarbeiter natürlich sehr freuen würde, wenn es eine breite Masse an Menschen erreichen könne.
Die Verantwortlichen haben versucht NieR: Automata auch für neue Spieler zugänglich zu machen – egal, ob diese eher dem Action-Genre oder dem Rollenspiel zugeneigt seien.

Kein direkter Nachfolger

Laut Director Yoko spiele NieR: Automata in der gleichen Welt wie damals NieR, allerdings viele Jahre später. Die beiden Games hängen sonst auch inhaltlich nicht weiter zusammen. NieR: Automata solle kein Nachfolger des ersten Spiels und dessen Geschichte sein. Fans des Vorgängers werden allerdings immer wieder kleine Hinweise und Charaktere treffen, die sie aus NieR bereits kennen.
Das Spiel wurde auch für Anfänger designt, sodass jeder seine eigenen Erfahrungen mit dem Spiel machen könne und die Möglichkeit bekomme, komplett ohne Vorwissen in die Welt einzutauchen.
Das kommt zum einen daher, dass sie nicht einfach nur ein Sequel zu NieR entwerfen wollten. Zum anderen hat Yoko selbst zugegeben, kein Fan von Spielen zu sein, die einen regelrecht zwingen, den/die Vorgänger zu spielen, um das Game vollends zu genießen. Das wolle er also auch für NieR: Automata nicht.

Alles für die Fans! Oder doch nicht?

Immer wieder predigen Spielentwickler, dass sie versuchen die Fanwünsche zu berücksichtigen und diese in den Entstehungsprozess eines Spiels mit einzubeziehen. Wir nahmen an, dass es bei Taro Yoko, so außergewöhnlich seine Spieleideen auch immer sind, ebenfalls der Fall ist und fragten ihn aus diesem Grund nach dem verrücktesten Fan-Wunsch. Die Antwort war dann doch überraschend:

"I don’t really listen to the fans! I remember when one fan found out that 2Bs skirt could be removed they were really angry and didn’t think it was very fitting with the essence of NIER, so I put in an item to stop it coming off for those who didn’t want it. Something for everyone!" [laughs]

An dieser Stelle haben wir erst einmal geschluckt, mussten dann aber lachen. Yoko erzählte, dass die Fans wirklich verärgert waren, dass die Möglichkeit im Laufe des Spiels bestehe, der Protagonistin den Rock abzunehmen. Laut der Fans würde es nicht zu Nier passen. Da allerdings jeder einen anderen Geschmack hat, löste Yoko das Problem wie folgt: er entwickelte ein Item, das angelegt verhindert, dass eben dieser Rock sich von der Hüfte der Trägerin entfernt – so könne es jeder machen wie er wolle!

Wie wird es weiter gehen?

Vor der obligatorischen "DLC-Frage" blieben Taro Yoko und Takahisa Taura natürlich auch nicht verschont. Erweiterungen sind in den letzten Jahren immer wichtiger geworden und gehören schon fast zu den meisten Spielen dazu. Leider konnten die beiden Herren uns dazu noch keine Auskünfte geben. Ob ein DLC zu dem JRPG erscheinen wird, hänge von mehreren Faktoren ab. Neben dem auf der Hand liegenden Fakt, dass sich das Spiel gut genug verkaufen müsse, sei auch die Nachfrage der Spieler nach weiterem Content für NieR: Automata ein wichtiger Punkt.
Wie es aussieht, müssen wir uns für diese Informationen also noch etwas gedulden.

Wie sieht es nun bei euch aus, seid ihr schon gespannt auf das Action-JRPG von Square Enix? In Hamburg hatten wir die Möglichkeit, neben der Demo auch einige Stunden im Spiel selbst zu erkunden, zu kämpfen und mitzufiebern. Haltet also die  Augen auf, denn die nächsten Tage wird es hier bei PlayNation.de einen weiteren Special-Bericht samt Ingame-Screenshots geben.

Die Demo zu NieR: Automata ist kostenfrei im PSN-Store erhältlich.

NieR: Automata erscheint am 10. März 2017 für PlayStation 4.

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