Inhaltsverzeichnis
Nach über vier Jahren bringt Nintendo mit der Nintendo Switch OLED die zweite Hardware-Revision heraus, die vor allem mit einem neuen Bildschirm überzeugen soll. Jedoch hatten sich viele Fans endlich eine technische Überarbeitung erhofft, die ausgeblieben ist.
Doch genau für alle, die mehr erwartet haben, hat Valve jetzt die perfekte Alternative. Steam Deck ist ein Handheld-PC, mit dem ihr alle Spiele spielen könnt, die derzeit auf Steam erhältlich sind. Zudem habt ihr die Möglichkeit die Konsole unterwegs oder per Dock an einen Bildschirm anzuschließen.
Da sich die Nintendo Switch OLED und Steam Deck in vielen Teilen ähneln, wollen wir euch im Vergleich eine Antwort auf die Frage geben, welche Konsole sich für euch lohnt.
Nintendo Switch OLED und Steam Deck: Technische Details im Überblick
Steam Deck | Nintendo Switch OLED | |
Preis | zwischen 419 bis 679 Euro | 350 Euro |
CPU | AMD Zen 2 | Nvidia Tegra X1 |
CPU-Frequenz | 2,4 GHz bis 3,5GHz | 1,02 GHz |
GPU | RDNA 2 | Nvidia Tegra X1 |
GPU-Frequenz/Teraflops | 1 GHz bis 1,6 GHz/1 TF bis 1,6 TF | 307,2MHz bis 768MHz/157 GF bis 393 GF |
RAM | 16 GB LPDDR5 | 4 GB LPDDR4 |
Speicherplatz | 64 GB eMMC NAND, 256 GB NVMe SSD, 512 GB NVMe SSD | 64 GB eMMC NAND |
Bildschirm | LCD Touchscreen 7 Zoll 1280*800 Auflösung teuerstes Modell hat eine spezielle Entspiegelung | OLED Touchscreen 17,78 cm/7 Zoll 1280*720 Auflösung |
Gewicht | 669 Gramm | 421 Gramm mit Joy-Con 322 Gramm ohne Joy-Con |
Größe | 11,7 cm x 29,8 cm x 4,9 cm | 10,16 cm x 24,13 cm x 1,40 cm |
Controller abnehmbar? | nein | ja |
unterstützte Controller | alle gängigen Controller (DualShock 4, DualSense, Nintendo Switch Pro Controller, Xbox Wireless Controller) | Joy-Con, Nintendo Switch Pro Controller |
Modus | TV, Handheld | TV, Handheld, Tisch |
So sieht die Nintendo Switch OLED aus:
So sieht das Steam Deck aus:
Das spricht für Steam Deck
Hersteller Valve bezeichnet Steam Deck zwar selbst als PC, konkurriert aber trotzdem eher mit Konsolen. Das liegt vor allem an dem sehr ähnlichen Konzept zur Nintendo Switch. Das sind einige Gründe für das Steam Deck.
Größte Spielebibliothek aus mehreren Jahrzehnten
Das wohl interessanteste an Steam Deck ist, dass das Gerät auf eine Bibliothek an Spielen zurückgreifen kann, die seines Gleichen sucht. Denn egal welches Spiel ihr auf Steam findet, es soll laut Valve auf dem Steam Deck spielbar sein. Damit habt ihr über 50.000 Spiele zur Auswahl, die eine Vielzahl an Konsolengenerationen abdecken.
Betriebssystem austauschbar
Steam Deck wird mit einer modifizierten Version von Steam OS ausgeliefert. Das Betriebssystem verwendet Linux und lässt euch optimal den Store nutzen, Spiele installieren oder über den Desktop den Handheld als normalen PC nutzen. Dadurch lassen sich andere Händlerseiten aufrufen, die nicht von Steam sind.
Ihr könnt aber Steam OS deinstallieren und aus dem Steam Deck einen Windows 10-PC machen. Jedoch würdet ihr das auf eigene Gefahr hin machen, da Valve den Support anderer Betriebssysteme nicht unterstützt.
Das spricht gegen Steam Deck
Entscheidet ihr euch für ein Steam Deck, dann solltet ihr diese möglichen Stolpersteine beachten.
Technische Performance in ein paar Jahren
Auch wenn das Steam Deck aus heutiger Sicht ein guter Einsteiger-PC ist, so ist derzeit nicht absehbar, wie schnell es Spiele geben wird, die der Handheld nicht mehr schafft. Zudem wird es sehr wahrscheinlich im Gegensatz zu Spielen für Konsolen keine dedizierten Steam Deck-Fassungen geben, die auf das Gerät optimiert sind. Dadurch werden die Spiele zwar durch pure Power angetrieben aber nutzen nicht das Potenzial der Plattform aus.
Fehlende Austauschbarkeit der Controller im Handheld-Modus
Wie bei anderen Konsolen und Controller gibt es beim Steam Deck die Gefahr, dass irgendwann einmal etwas kaputt geht. Da aber die Controller-Seiten nicht abnehmbar sind oder irgendwie anderes ausgetauscht werden können, ist es möglich, dass mit der Zeit eine Reparatur seitens Valve nötig wird.
Da kommt vor allem das Stick-Drift-Problem in den Sinn. Davon ist zum Beispiel die Nintendo Switch geplagt, wodurch sich der Charakter bewegt zum Beispiel ohne Eingabe. Valve ist sich diesem potenziellen Fehler bewusst, sagt aber selbst, dass Drift kein Problem beim Deck werden soll:
Das spricht für eine Nintendo Switch OLED
Nintendos Hybridkonsole bekommt endlich eine Hardware-Revision, die ihr vor allem dann braucht, wenn ihr viel im Handheld spielt.
Der OLED-Bildschirm
Ganz klar ist bei dem neuen Switch-Modell das große Verkaufsargument der neue Bildschirm. Dieser setzt auf ein OLED-Panel und hat zur Folge, dass Farben und Kontraste besser dargestellt werden. Dadurch wird beim Spielen im Handheld- oder Tisch-Modus das Erlebnis deutlich verbessert.
Exklusive Spiele von Nintendo
Nintendo ist vor allem durch die eigenproduzierten Spiele bekannt. Wer eine Switch hat, der kauft sich diese für Zelda, Mario, Metroid und vieles mehr. Diese Marken sind für viele ein absoluter Kaufgrund und lassen sich eben nur auf Nintendos Konsolen finden. Kleinere Indie-Spiele oder größere Third-Party-Titel sind da für die meisten eher eine nette Dreingabe.
Das spricht gegen eine Nintendo Switch OLED
Die Nintendo Switch OLED bietet durchaus ein paar Vorteile, so gibt es Kritikpunkte, die einen Kauf der OLED-Variante gefährden könnten.
Veraltete Technik
Bereits 2017 war die Nintendo Switch gemessen am damaligen Konsolenmarkt deutlich zu schwach – das ändert sich auch 2021 mit der OLED-Version nicht. Nach der Veröffentlichung der PlayStation 5 und Xbox Series X/S machen sich die Makel der Hybridkonsole bereits im Handheld-Modus so langsam bemerkbar.
Die Schere zwischen den Konsolen wird in den kommenden Jahren immer größer. Da hätte die OLED-Switch mit ein wenig mehr Power zumindest etwas die Zeit bis zum eventuellen Nachfolgermodell überbrücken können.
Weiterhin Joy-Con-Drift
Schon seit Jahren kämpft Nintendo mit dem Drift-Problem der Joy-Con. Zwar wird mittlerweile eine kostenlose Reparatur angeboten, aber eine wirkliche Lösung ist es nicht. Mit der neuen Nintendo Switch OLED hätte der Hersteller etwas an dem Bauteil ändern müssen – doch das wird leider nicht der Fall sein.
Noch mehr zur Nintendo Switch OLED fasst PlayCentral für euch hier zusammen:
Fazit – Für wen lohnt sich letztlich welche Konsole?
Steam Deck und Nintendo Switch sind sich im Konzept zwar extrem ähnlich, so gehen die Zielgruppen jedoch weit auseinander. Steam Deck richtet sich größtenteils an Core-Spieler*innen, die noch mehr aus ihrer Steam-Bibliothek herausholen wollen. Die Nintendo Switch ist mit dem OLED-Modell eher an eine breitere Masse gerichtet und wird in Zukunft das alte, größere Modell ersetzen.
Entscheidet euch für Steam Deck, wenn… ihr keinen Gaming PC habt oder dringend unterwegs weiterhin eure PC-Spiele zocken wollt. Für ein portables Gerät ist extrem gute Technik verbaut, die auf dem Papier AAA-Gaming verspricht. Jedoch gibt es noch einige Fragezeichen, ob die Spiele speziell angepasst werden an das Deck und ob die Steuerung im Handheld-Modus präzise genug ist.
Entscheidet euch für Nintendo Switch OLED, wenn… ihr sowieso schon vorhattet, eine große Switch zu kaufen oder nicht auf die Exklusives von Nintendo verzichten wollt. Hier bekommt ihr die gleiche Erfahrung wie auf allen anderen Geräten aber eben mit einem deutlich besseren Bildschirm. Habt ihr bereits eine Nintendo Switch, dann ist der Zweitkauf für ein Upgrade deutlich zu kostspielig.