Die Oculus Rift sammelt Daten der Nutzer und reicht sie an Facebook weiter. Laut eigener Aussagen werden diese Infos noch nicht für personalisierte Werbung eingesetzt, sondern nur für den eigenen Online-Dienst. Brisant sind Details wie Ort, Bewegungen und Körperform.
Wozu die Infos, die von der Oculus Rift an Facebook gesendet werden, letztlich genutzt werden, muss derzeit geklärt werden. In den Nutzungsbedingungen der VR-Brille schreibt der Hersteller vor, dass Daten wie IP-Adresse, Aufenthaltsort, Bewegungen, Hardware und sogar die eigene Körpergröße und Figur an Facebook weitergegeben werden.
Der Skandal, der sich an dieser Aussage nährte, drang sogar bis vor in die US-amerikanische Politik. Der Senator Al Franken schrieb einen Brief an Brendan Irbe, den CEO von Oculus. Er will wissen, wofür die Daten erfasst und an Facebook geschickt werden. Es sei wichtig, zu wissen, ob sie anschließend nicht für personalisierte Werbung dienen oder gar zum Verkauf angeboten werden.
Facebook besitzt Oculus und damit auch die Macht über die Daten
Die Vermutung, dass Facebook die Statistiken von der Oculus Rift für Anzeigen nutzt, ist nicht abwegig. Denn das soziale Netzwerk lebt seit Jahren von dem System, nur Werbung anzuzeigen, die für den User zugeschnitten ist. Fraglich ist vor allem, warum die sensiblen Infos nicht an das Virtual-Reality-Unternehmen gesendet werden, sondern direkt an den Mutterkonzern.
Zugegebenermaßen ist die Richtlinie von Oculus Rift übrigens kein Skandal für sich. Valve behält sich ebenfalls das Recht vor, einige Daten an Steam zu senden, damit die HTC Vive so funktionieren kann, wie sie sollte. Auf der Gaming-Plattform gibt es jedoch keine Werbung von Dritten. Erst im Zusammenspiel mit Facebook wird die Stelle in den Nutzungsbedingungen der Oculus Rift zum Skandal.
Oculus dementiert personalisierte Werbung, schließt sie für die Zukunft aber nicht aus
Oculus selbst hat sich zu der Thematik geäußert. Laut der offiziellen Stellungnahme müssten die Daten weitergegeben werden, da Facebook dabei hilft, „einige Dienste für Oculus zu betreiben, beispielsweise Teile unserer Infrastruktur“. „Wir teilen aktuell keine Informationen mit Facebook“, erklärt der Hersteller. Aber: „Das sind Ideen, über die wir in Zukunft nachdenken.“
Deshalb sind die System-Anforderungen der Oculus Riftso hoch: Um mit den VR-Headsets spielen zu können, brauchen wir einen High-End-Gaming-PC. Warum das so ist, erklären wir euch hier.