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One Piece World Seeker: Auf dieses Spiel haben Fans ewig gewartet!

Action-Adventure trifft auf RPG

Schon nach kurzer Zeit im Spiel wird klar, dass die offene Welt ganz gut zum Adventure-Setting passt, man als Spieler die einzelnen Gebiete erkunden möchte und der Forscherdrang somit angesprochen wird. Dabei machen die Entwickler den Assassin’s Creed: Origin-Move und verpassen ihrem Adventure ein RPG-Sphärobrett, das wir erstmals in Final Fantasy X zu Gesicht bekamen.

Luffy verfügt über unterschiedliche Fähigkeiten im Kampf, doch diese müssen erst freigeschaltet werden. Dabei kann jeder Spieler frei entscheiden, in welche Richtung er seinen Charakter entwickeln möchte, auf welche Kategorie er also seine Priorität legt. Hier könnt ihr auf Fähigkeiten der Kategorie Kampf, Erkunden, Parameter, Beobachter-Haki und Panzer-Haki setzen und sie entsprechend auswählen und freischalten.

Damit erhält jeder Spieler einen individuellen Charakterfortschritt und ein angepasstes Spielerlebnis. Ich persönlich habe nichts gegen solche RPG-Elemente in einem Aciton-Adventure, da man den Charakter so Stück für Stück verbessert und spielerisch immer Neues mit der Zeit geboten bekommt. Ein gesundes Charakter-Progress-System eben – also immer her damit!

Im Kampf könnt ihr zudem euren Modus wechseln, hier kommen die eben genannten Kategorien zum Einsatz. Der Beobachter-Haki-Modus verleiht euch ordentlich Dampf und schnelle Angriffe, während der Panzer-Haki-Modus weniger Schaden und hohe Reichweite bietet.

Wir haben also eine halbwegs lebendige Welt, in der wir mit Luffy durch die Gegend schwingen, hier und da auf die bösartigen Hunger-Piraten treffen, NPCs mit unzähligen Nebenaufgaben warten oder gar den geschichtsrelevanten Hauptmissionen nachgehen können. Zwischendurch machen wir einen Abstecher zu unserem Schiff, der Thousand Sunny, um mit Crewmitgliedern zu sprechen, die wir im Vorfeld auf der Insel aufgefunden haben. Hier können wir Crafting-Material, das wir auf der Insel finden, für neue Ausrüstung verwerten oder uns von Sanji bekochen lassen. Für ein wenig Abwechslung im Story-Alltag ist also gesorgt. Ob die einzelnen Elemente für 40 Stunden Spielspaß sorgen werden, bleibt bis zum vollen Release abzuwarten.

Das könnte den Spielspaß bremsen…

Insgesamt gibt es natürlich direkt ein paar Eckpunkte, wogegen keine Fanboybrille schützt. Die Steuerung wirkt ein wenig panzerartig, das fällt insbesondere beim Schwingen mit den Gummiarmen auf. Wenn man zuvor Marvel’s Spider-Man von Insomniac gespielt hat, dann ist das Schwingen von Haus zu Haus und über die Insel zwar ganz nett, aber das intuitive Schwingen vom Spidey-Kumpfel dürft ihr hier nicht erwarten.

Im Grunde recht positiv ist, dass die Originalsprecher aus dem Anime wie Mayumi Tanaka zugegen sind und den Charakteren im Spiel ihre Stimme leihen. Das ist an sich eine starke Nummer, doch erwartet kein vollständig synchronisiertes Spiel. Einige Zwischensequenzen sind vertont und dazwischen gibt es die notorischen Anime-Spiel-Seufzer, die für die Dialogblasen vorgesehen sind. Das ist schade, da hier ein wenig Potenzial verloren geht und die Immersion leidet. Und dennoch ist diese Vorgehensweise in diesem Segment keine Seltenheit, es zieht sich wie ein alter Kaugummi durch alle Anime- und Manga-Spiele.

Die Nebenmissionen, die ich anspielen konnte, boten häufiges Laufen von A nach B. Der Gedanke macht sich schnell breit, dass es sich hierbei um notorische MMO-Quests handeln könnte, die nicht sonderlich abwechslungsreich und dadurch am Ende wenig einladend erscheinen. Bei den Hauptmissionen hingegen wartet immer ein spannender Twist mit den Hauptcharakteren. Ich fände es nur schade, wenn man bei den Nebenmissionen zu viel Potenzial verschenkt, da sie den Spieler immerhin zu gleichen Teilen in den Story-Arc ziehen sollen. Aber das bleibt vorerst abzuwarten!

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Ben Brüninghaus

Hauptberuflicher Jedi-Meister, nebenbeschäftigt bei PlayCentral.de. Popkultur-Fetischist: Star Trek, Star Wars, alles mit „Star“, verspeist Spiele-OSTs zum Frühstück, Großmeister der Bärenschule. Inquisitor. Mag das Ende von Mass Effect.
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