Artikel

One Piece World Seeker: Unverzichtbar: Ab sofort Pflichtlektüre für alle Fans! – Test

Marinebefürworter versus Marinegegner

Was uns direkt zum Plot von World Seeker führt. Jeanne und Isaac stellen nämlich das allumfassende Fundament des Gefängnisinsel-Arcs dar und vertreten augenscheinlich zwei konträre Parteien.

Diese gespaltenen Gruppierungen, die Marinebefürworter und Marinegegner, sind das bittere Resultat einer langjährigen Entwicklung auf der Insel. Den Anfang nimmt die Entwicklung in dem Umstand, dass die Marine vor vielen Jahren dabei half, den anhaltenden Krieg auf der Insel zu beenden. Daraufhin stellten sich bei den Inselbewohnern Wohlstand und Zufriedenheit ein. Doch im Laufe der Jahre hat sich das Abbild der Insel komplett verändert und nicht alle Bewohner schätzen die vermeintlich aufrichtige Hilfe der Marine, die ihren Standpunkt auf der Insel gefestigt hat und sie zu einer Gefängnisinsel transformieren konnte.

Hier kommt Isaac ins Spiel, der seines Zeichens als hochintelligenter und undurchschaubarer Gefängnisdirektor eingesetzt wird. Wie seine Pläne aussehen und welches Spiel er treibt, wird sich bis zum Schluss über unzählige Stunden hinweg aufbauen und erst im treffendsten Moment offenbaren.

Hingegen ist Jeanne die Person, die über die negative Stimmung auf der Insel bestens in Kenntnis ist und alles für die Inselbewohner zu opfern bereit wäre. Doch wo Spaltung vorherrscht, ist die Konfrontation nicht fern. Wird es also zu einem erneuten Krieg auf der Insel kommen?

Zum Glück steht Ruffy der lieben und warmherzigen Jeanne zur Seite. Gemeinsam versuchen sie den Konflikt zwischen den Marinebefürwortern und den Marinegegnern zu entschärfen.

Ganz wie im Manga oder Anime lernen wir die Hauptfigur Jeanne im Laufe der Zeit von ihrer besten Seite kennen, die Ruffy ein ums andere Mal in unzähligen Quests zur Seite steht (lustigerweise spawnt sie buchstäblich in jeder Quest aus dem Nichts). Durch das häufige Auftreten von Jeanne, die sich Ruffy nach und nach aufschließt, kann der Spieler eine reelle Bindung zu der Figur aufbauen. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass die Verbindung zwischen dem Spieler und der Figur ähnliche Verbindungen aufweist wie die aus einigen Kinofilmen oder sie sogar übertrifft. Das ist dem Umstand geschuldet, dass wir in diesem Medium viel mehr Raum haben, die Verbindung also über viel längere Zeit aufzubauen. Wir werden mit der Figur dadurch ganz anders vertraut, weshalb die Formel am Ende aufgeht, eine neue, eigenständige Geschichte in diesem durchdachten Rahmen zu erzählen.

Open-World, eine gute Entscheidung?

Aber was wäre eine gut geschriebene Rahmenhandlung ohne eine malerische Kulisse, auf der sie erzählt würde? Ganbarion geht mit World Seeker einen neuen Weg im Franchise und verpasst „One Piece“ somit den Open-World-Stempel. Und das in einer Zeit, in der sich bei vielen die Nackenhaare kräuseln, wenn sie die Schlagworte „Open World“ als Verkaufsargument bei einem Videospiel hören. Doch ihr solltet euch hier keineswegs abschrecken lassen.

Das gesamte Spiel findet auf der sogenannten Gefängnisinsel statt. Es handelt sich also um ein allumfassendes Inselabenteuer. Das ergibt inhaltlich durchaus Sinn, da solch ein Story-Arc in „One Piece“ stets in so einem Rahmen erzählt wird, wie wir wissen. Ihr wechselt demnach nicht zu unzähligen Schauplätzen, die ihr bereits aus dem Manga oder Anime kennt (wie zum Beispiel in „One Piece: Unlimited World Red). Das spricht für „World Seeker“ und unterstreicht den Eigencharakter immens.

Dabei verfügt die Insel über unzählige POI (Points Of Interests), die zum Erkunden einladen. Hot Spots wie die Saphirstadt (eine kleinere Stadt), der Bernsteinhafen, wo die Thousand Sunny vor Anker liegt oder die Stahlstadt – eine Großstadt, die die Marine aufgebaut hat – sind allesamt sehr differenziert und bieten den nötigen Spielplatz für eure Aufgaben. Unterwegs dürft ihr in alter Piratenmanier auf die Jagd nach Schatztruhen und weiteren Items gehen. Die gefundene Ausrüstung dient euch bei den Missionen oder stärkt Ruffys Statuswerte direkt.

Vorherige Seite 1 2 3 4Nächste Seite

Ben Brüninghaus

Hauptberuflicher Jedi-Meister, nebenbeschäftigt bei PlayCentral.de. Popkultur-Fetischist: Star Trek, Star Wars, alles mit „Star“, verspeist Spiele-OSTs zum Frühstück, Großmeister der Bärenschule. Inquisitor. Mag das Ende von Mass Effect.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"