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One Piece World Seeker: Unverzichtbar: Ab sofort Pflichtlektüre für alle Fans! – Test

Davon abgesehen, dass ihr die einzelnen Ort sehr häufig besuchen werdet, ist die offene Inselwelt keinesfalls zu groß oder gar zu klein geraten. Viel mehr bieten die Entwickler einen grundsoliden Schauplatz, der sich für solch eine Art der Geschichtenerzählung als überaus geeignet entpuppt. Grafisch ist die Insel sehr gelungen, obgleich sich der 3D-Stil ein wenig mit den Anime-Figuren beißt.

Doch es macht einfach Spaß, mit Ruffys Gummiarmen über die Häuser zu schwingen und dabei vom Himmel aus die Insel zu überblicken. Und hier wird einmal mehr deutlich, wieso es Ruffy sein muss, der dieses Abenteuer bestreitet, denn nur er mit seiner Gum-Gum-Frucht bietet die nötige Bewegungsvielfalt, die ihr anhand des Fähigkeiten-Sphärobretts sogar noch weiter ausbauen und erweitern könnt. Dabei solltet ihr alles berücksichtigen und schnellstmöglich freischalten, was eure Bewegung verbessert. Alternativ könnt ihr stets auf die Schnellreise-Fähigkeit zurückgreifen, um zu den einzelnen Städten zu reisen.

Ihr erkundet die Insel also nach und nach und erhaltet pro Kapitel immer wieder neue Haupt- und Nebenmissionen, die ihr abarbeiten könnt. Dies solltet ihr auf jeden Fall tun, da ein Karma-System verbaut wurde, das euch mit Karma-Missionen und einer weiteren Überraschung belohnt. An sich ist der Ablauf also wohl strukturiert, doch er ist sehr unverhältnismäßig. In einigen Kapiteln werdet ihr drei bis vier Stunden verbringen und andere sind hingegen in 30 Minuten vorüber.

Dem generellen Spieltempo tut dies jedoch keinen Abbruch, da selbst die Nebenmissionen recht spielenswert sind. Hier erfahrt ihr nicht nur mehr über Jeanne, Isaac und die Inselbewohner, sondern werdet zudem mit euren Teammitgliedern konfrontiert oder trefft sogar auf alte Bekannte aus dem Manga und Anime. Die Strohhüte möchten ähnlich wie Ruffy ebenfalls ihre Hilfe anbieten, woraus Kurzgeschichten entstehen und ihr in jeder Mission etwas über die Menschen erfahrt. So werdet ihr schlussendlich noch tiefer ins Abenteuer gezogen!

Abgerundet wird das Ganze mit einem Besuch auf der Thousand Sunny, wo die Rabauken der Strohhutbande stets zugegen sind. Hier könnt ihr euch Ausrüstung schmieden, sie zerlegen, eure Crew auf die Suche nach Items schicken oder einfach nur mit den Strohhüten plaudern.

Gum-Gum-Ballon: Da ist noch Luft nach oben!

Aber kommen wir zum wichtigen Gameplay-Aspekt des Kampfsystems, der noch ausbaufähig wäre. Obwohl mehrere Faktoren bedacht wurden, reicht es am Ende nicht aus, um den Spieler für längere Zeit bei der Stange zu halten. Was auf dem Papier recht schlagkräftig klingt, kann in der Praxis nur halbwegs überzeugen.

Faktisch gibt es zwar diverse Möglichkeiten, die ihr im Kampf auch nutzen könnt, doch diese bieten keine spielerische Tiefe. Da wäre allem voran die Unterteilung in den Beobachter- und Panzer-Haki. Ersterer steht für schnelle Schläge und schicke Ausweich-Moves und Letzterer für langsame, schlagkräftige Schläge und mehr Abwehr. Ihr könnt den Haki-Modus im laufenden Kampf nach Lust und Laune wechseln, doch das ergibt nur wenig Sinn. In Hinsicht auf das Skill-Sphärobrett solltet ihr euch anfänglich für eine Seite entscheiden und diese stärken, um so schnell das Beste aus Ruffy herauszuholen. Dieser Umstand wird durch die Ausrüstung unterstrichen, die sich im besten Fall auf eine der Seiten (Modi) konzentriert.

Ab einem bestimmten Fortschritt folgt obendrein noch ein dritter Modus, den wir aus Spoilergründen an dieser Stelle nicht verraten. Doch hier wird das fundamentale Problem ebenfalls nicht behoben.

Habt ihr euch für einen Modus entschieden, laufen die Kämpfe immer gleich ab. Lediglich die Gegner unterscheiden sich teils von ihrem Angriffs-Moveset, wobei es insgesamt aber nicht sonderlich viel Abwechslung bei den zu vermöbelnden NPCs gibt.

Die aktiven Kampfeinlagen beschränken sich auf das Nötigste: Eine simple Schlagabfolge, ausweichen oder blocken und im besten Fall nochmal ein Fernangriff dazwischenschieben. Wenn der Tension-Balken geladen ist, haut ihr den Piraten, Matrosen und weiteren Gegenspielern eine von Ruffys Spezialattacken wie den Red-Hawk oder eine Elefanten-Gatling gegen den Latz. Schwächere Kontrahenten könnt ihr einfach direkt mit dem Königs-Haki ausschalten.

Kleinere Freischaltungen wie eine verbesserte Wahrnehmung oder Zeitlupeneffekte ändern nichts am Kernproblem. Die Kämpfe verlaufen allesamt sehr repetitiv und die Steuerung erweist sich als sperrig. Die Kamerasteuerung im Kampf lässt ebenfalls zu wünschen übrig, was insgesamt kein solides Action-Gameplay ermöglicht. 

Mehr Abwechslung wie leichte und schwere Schläge, Kombinationsangriffe oder anderweitig wechselnder Input wäre hier wünschenswert. Bei Fortsetzungen, die es sicherlich eines Tages geben könnte, müsste hier noch einmal ordentlich geschraubt werden.

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Ben Brüninghaus

Hauptberuflicher Jedi-Meister, nebenbeschäftigt bei PlayCentral.de. Popkultur-Fetischist: Star Trek, Star Wars, alles mit „Star“, verspeist Spiele-OSTs zum Frühstück, Großmeister der Bärenschule. Inquisitor. Mag das Ende von Mass Effect.
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