„Outriders“ macht uns nach einem kleinen Kurztrip nach Warschau Hoffnung darauf, einen neuen Stern am Shooter-Himmel aufgehen zu sehen. Denn wir durften das Koop-Abenteuer auf einem Event in der polnischen Hauptstadt antesten und möchten euch am heutigen Tag verraten, was das neue Werk der „Fortnite“-Mitentwickler von People Can Fly für die Zukunft zu bieten hat.
Was ist Outriders?
- Von People Can Fly und Square Enix verlegter Koop-RPG-Shooter für 1-3 Spielern, mit einem Drop-in-drop-out-System
- Sci-Fi-Spiel soll im Winter 2020 für Xbox Series X, PlayStation 5 und PC, Xbox One, PlayStation 4 erscheinen
- Angesiedelt in einer fremden Welt namens Enoch, die von einer mysteriösen Anomalie heimgesucht wird
- Die Menschheit versucht sich auf diesem Planeten neu anzusiedeln, fällt allerdings der Anomalie zum Opfer, einige von ihnen erhalten durch sie übermenschliche Fähigkeiten
- Spieler können dabei zwischen vier verschiedenen Klassen mit individuellem Skill-Tree wählen
Wir spielen Outriders!
Als einer der ersten Games für die Next-Gen-Konsolen schürt Outriders bereits erste Erwartungen. Grafik und Gameplay sollten demnach bestenfalls so vorbildlich sein, um auf einer PS5 und Xbox Series X neben weiteren Launch-Titeln entsprechend bestehen zu können. Warum bei unserem ersten Antesten tatsächlich nicht nur Optik und Spielbarkeit eine gute Mischung ergeben haben, möchten wir euch in den folgenden Zeilen etwas näher erläutern und denjenigen leise Hoffnung spenden, die auf der Suche nach einem gelungenen Zeitvertreib mit Freunden oder einem frustfreuen Solo-Abenteuer mit Wiederspielwert sind!
Menschen ohne Technologie
Die Menschheit hat es mal wieder verkackt. Inspiriert von dem, was uns auf der Erde aktuell tatsächlich zu schaffen macht, haben die Entwickler eine aussichtsreiche Story für „Outriders“ entwickelt. Und diese Story beginnt denkbar harmlos, verglichen mit dem, was uns im späteren Spielverlauf noch erwartet. Doch genau so finden wir einen ersten, bisher zwar recht simplen, dafür entspannten und hilfreichen Einstieg ins Spiel. Und all das ohne vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden.
Wir, als Outrider sind eigentlich dafür verantwortlich gewesen, eine „neue Erde“ auszukundschaften und für die restliche, sich im Krypto-Schlaf befindliche Bevölkerung zu sichern. Nachdem sich ein mysteriöses Signal jedoch als destruktives Phänomen namens Anomaly herausstellt und die Menschen mit Ankunft auf dem Planeten Enoch um ihren technologischen Fortschritt beraubt, stehen die Neuankömmlinge ziemlich blöd dar. Viele sterben bei dem Ausbruch der Katastrophe, einige von ihnen entwickeln jedoch übermenschliche Fähigkeiten, die sich in Unsterblichkeit und in den von uns wählbaren vier Klassen äußern.
Während wir das Rollenspiel dabei zu Beginn noch alleine bestreiten, erhalten wir nach dem Prolog Unterstützung von unseren Koop-Mitstreitern, die aus maximal zwei Kumpanen bestehen und ebenso wie wir nach 30 Jahren ungewollten Kälteschlaf in die dunkle, zerstörte Welt von Enoch geworfen werden. Ob ihr dabei als Frau oder Mann spielen wollt, ist euch selbst überlassen und kann im Vorhinein in einem recht minimalistischen Charakter-Editor entschieden werden, der bis zum Release noch um einige Inhalte erweitert werden soll.
Eine ideale Symbiose
Mit Start des eigentlichen Kampfgetümmels bekommen wir zu spüren, wofür People Can Fly mit „Outriders“ wirbt, nämlich einem Genre-Hybrid mit intensivem Gunplay. Lassen wir die zu unserem Anspiel-Event noch bestehenden Bugs und Problemchen außer Acht, kann man dieses Vorhaben nämlich tatsächlich in die Tat umgesetzt sehen.
Denn sowohl der primäre Rollenspielanteil, den man aufgrund des Drop-in-drop-out-Multiplayers eher für sich absolviert, als auch der Koop-Shooter machen jeder für sich einen guten Job, funktionieren allerdings ebenso fabelhaft zusammen. Wie sich das äußert? „Outriders“ macht richtig Laune! Durch die Möglichkeit nicht nur mit originellen und formschönen Waffen ein paar Gegner niederzuknüppeln, sondern gleichzeitig mit seiner individuellen Kraft und in Begleitung von Mitspielern aufzutrumpfen, steht Frust ganz hinten an.
Wer also genervt ist von kompetitiven Spielen, die sich nur selten in Erfolg äußern und einen eher dazu bringen Team-Mates im Discord lautstark auf ihre Fehler hinzuweisen, sollte sich auf den Release von „Outriders“ gefasst machen. Hier lautet das Zauberwörtchen nämlich Teamwork, das sich eher in einem digitalen High-Five äußert als in gegenseitigen Schuldzuweisungen.
Trickster, Pyromancer und Devastator
Beim Anspiel-Event konnten wir bisher nur drei von vier möglichen Klassen ausprobieren. Eine weitere bis dato noch unbekannte Klasse konnten wir noch nicht auf ihre Skills hin überprüfen. Allerdings haben wir Trickster, Pyromancer und Devastator in Aktion erleben dürfen und die Fülle an möglichen Fähigkeiten, die uns mit den jeweiligen Skill-Trees geboten werden. Dabei ist für jeden Spielertyp etwas dabei, um seine Klasse an das eigene Vorgehen anzupassen und die Freude am Spiel zu steigern.
Während der Trickster hierbei eher als flinker, nahkämpfender Damage-Dealer glänzt, hält der Devastator mit seiner Stärke die Gruppe zusammen. Der Pyromancer ist besonders bei mittleren Distanzen effektiv und nutzt die Kraft des Feuers für sich. Wenn Schnelligkeit und Kraft versagen kann er seinem Team damit im letztem Moment oft aus der Patsche helfen. Zusammen sind sie zwar ein Dreamteam, ihr könnt jedoch genauso gut allein oder in einer anderen Konstellation losziehen.
Die Steuerung fällt hierbei übrigens sehr intuitiv aus und die Abklingzeiten der einzelnen ausrüstbaren Fähigkeiten waren angenehm gering. Damit konnte man schnell zu Gegenmanövern ansetzten und sich gegen die zahlreichen bösen Buben wehren, die uns bei unserer Mission, dem weiterhin bestehenden mysteriösen Signal nachzugehen, das Leben schwermachen.
Was könnte Outriders für die Zukunft bringen?
Vor allem in Hinblick auf die kommende Konsolen-Generation kann der Sci-Fi-Shooter so einige Augen zum Glänzen bringen, denn das Game sieht zu alledem noch wirklich gut aus. Denn obwohl Enoch von der Anomaly weitestgehend zerstört wurde, kann die Optik mit einigen sonderbaren Wesen und einem angemessenen Maß an Farbe durchaus punkten – und wir meinen hier nicht nur das reichlich fließende Blut unserer Gegner.
Obwohl davon so einiges vergossen werden kann, wenn man mit seinem eigenen Level die World-Tier überschreitet, um für ein Erfolgserlebnis und Machtgefühl einfach nur noch locker draufhalten zu müssen. Für Spieler, die später einsteigen und trotzdem mit künftigen „Outriders“-Veteranen spielen wollen, bietet genau dieses System des Top-Tier-Shooters im Nachhinein das Wählen eines goldenen Mittelwegs – oder einer knallharten Herausforderung.
Werden die zu unserer Anspielmöglichkeit bestehenden Probleme noch ausgebügelt und der Einstieg ins Spiel vielleicht noch ein wenig hochwertiger gestaltet, sind wir überaus zuversichtlich, dass „Outriders“ eine verdammt gute Genre-Mischung werden kann. Ein storystarkes Rollenspiel mit abwechslungsreichem Kampfgetümmel, das auch ganz ohne Mikrotransaktionen Langzeitspielpotenzial hat.