Mit Panzer League präsentierte uns das Entwicklerstudio CipSoft ein neues Mobile-Game, das sich stark an typischen MOBAs orientiert und gleichzeitig doch einiges anders macht. Wir haben uns auf der gamescom den TIitel genauer angesehen.
Gefühlt wird der Mobile-Markt aktuell von MOBAs und anderen Spielen überflutet, die sich eher vom Casual-Spieler entfernen und in Richtung des E-Sports-Markts drängen. Der Grund ist ein ganz einfacher: Der Markt schwingt um und das Mobilgerät wird nicht mehr nur rein für den kurzen Spaß nebenher genutzt.
Panzer statt Champions
In eine ähnliche Kerbe schlägt das Spiel Panzer League, das vom Regensburger Studio CipSoft entwickelt wurde und sich ebenfalls von typischen MOBAs hat inspirieren lassen. Dabei macht der Titel jedoch noch einiges anders, wovon wir uns im Rahmen der diesjährigen gamescom bei einem Termin überzeugen konnten. Auf den ersten Blick wirkt Alles sehr gleich: Zwei Teams mit jeweils vier Spielern treten gegeneinander an und versuchen die gegnerischen Mächte mithilfe unterschiedlichster Attacken zu überwinden. Aber Achtung: Statt generischer Anime-Charaktere setzt Panzer League auf die namensgebenden Militärgefährte mit denen ihr insgesamt drei Kontrollpunkte einnehmen müsst.
Schon hier fällt ein großer Unterschied zu üblichen Genre-Vertretern auf, denn das Ziel ist keinesfalls die gegnerische Basis einzunehmen, sondern die Hoheit über die Karte zu erlangen. Dabei verzichtet das Spiel komplett auf Einheiten, die sich normalerweise auf den unterschiedlichen Pfaden bewegen und somit ein klarer Fokus auf die PVP-Kämpfe zwischen den einzelnen Spielern gelegt wird. Auch weitere Punkte, wie eine Radar Station sorgen für Variation im Spiel und erlauben euch beispielsweise das Vorgehen der gegnerischen Spieler auf der Minimap zu verfolgen. Dabei dauert ein Match im Durchschnitt etwa nur 12 Minuten – Abweichungen nach oben und unten sind je nach Skill-Unterschieden der Spieler möglich.
Individualität durch Bauteile
Ihr habt die Wahl aus vier unterschiedlichen Panzer-Klassen, die sich in ihren Stärken und Schwächen unterscheiden und sich jeweils völlig anders steuern sollen. Statt der üblichen drei Skills erhält jedes Vehikel ganze vier Skills – die sich jedoch nicht direkt aufwerten lassen. Stattdessen funktioniert das System bei Panzer League über Items, die man erwirbt und über die Zeit des Matches weiterentwickelt. Für klickfaule Spieler gibt es sogar ein nettes Feature, das euch empfohlene Gegenstände einfach automatisch kauft und ihr euch auf eure taktische Herangehensweise konzentrieren könnt. Des Weiteren lassen sich eure Panzer außerhalb der Matches mit unterschiedlichen Komponenten ausstatten, die euch den Fokus auf unterschiedliche Attribute wie Angriffsgeschwindigkeit oder -schaden erlauben. Dieser Fakt dürfte besonders für Spieler interessant sein, die sich länger mit dem Spiel beschäftigen und das letzte Quäntchen Power und Individualität aus den Boliden ziehen wollen. Für diese Spieler werden auch Ranked-Matches eingeführt, die sich jedoch erst spielen lassen, sobald man das Maximal-Level eines Panzers erreicht hat.
Dieses System von Upgrades hat sich im Laufe einiger Jahre entwickelt, denn Panzer League beruht auf einem Prototypen, den CipSoft bereits 2014 veröffentlichte und der auf durchaus positive Resonanz stoßen konnte. Auch das Matchmaking-System wirkt sehr durchdacht, denn so werdet ihr nur im Normalfall nur mit Gegnern auf eurem Level in ein Match geworfen und es wird sogar versucht, dass alle vier Panzer-Klassen in einem Team vertreten sind. Eine freie Wahl, wie euer Team aussehen soll, habt ihr in einem speziellen Custom-Modus, der euch sogar erlaubt mit vier gleichen Panzer-Klassen anzutreten.
Alles Pay-to-win oder was?!
Beim Thema Mobile Games kommt völlig natürlich die Frage nach Bezahlmodellen auf: Der Titel wird Free-to-Play in den Märkten von Google und Apple zu finden sein und eine durch Echtgeld erwerbbare Währung bieten. Diese wird jedoch nur marginal genutzt und fokussiert sich größtenteils auf kosmetische Anpassungen – wie zum Beispiels Skins für eure Panzer. Mit den sogenannten Panzer Points lassen sich jedoch auch die zu erspielenden Battle Points kaufen und ein Premium-Modell starten, das den Spielern einen schnelleren Level-Fortschritt bietet. Die Spieler seien dennoch gezwungen den Titel zu spielen und jegliche Items lassen sich rein über die kostenlos erspielbaren Battle Points erwerben und werden ebenfalls am Ende von Matches freigeschaltet.
AKtuell befindet sich Panzer League in einer Soft-Launch-Phase in Thailand und den Phillipinen. Während dieses Tests wird geschaut, ob und wie die Spieler mit dem Titel interagieren und was noch angepasst werden könnte. Ein globaler Release ist für das vierte Quartal 2017 geplant – zeitgleich für Android- und iOS-Geräte.
Uns überraschte der Titel jedenfalls mit Kurzweiligkeit und sehr griffigem Gameplay für ein Spiel, das auf dem Tablet gespielt wurde. Fans von Mobile Games sollten Panzer League also auf jeden Fall im Auge behalten und sich auf den finalen Release freuen. Hier könnte uns endlich ein Mobile-Game erwarten, das Casual-Spieler und ambitionierte Hardcore-Fans gleichermaßen überzeugt.