Die schwedische Polizei hat eine Razzia bei Starbreeze durchgeführt. Der Publisher ist unter anderem für PAYDAY 2 bekannt. Führungskräften des Unternehmens wird Insider-Handel vorgeworfen, der im Zusammenhang mit der Insolvenzerklärung steht.
Der PAYDAY 2-Publisher Starbreeze steht derzeit im Fokus polizeilicher Ermittlungen. Das Ekobrottsmyndigheten, das staatliche schwedische Amt für Wirtschaftskriminalität, führte am Mittwoch eine Razzia am Unternehmenssitz durch.
Der Präsident der EBM, Niklas Ahlgren, begründete die Razzia mit dem Verdacht auf illegalen Insider-Handel. Dieser steht im Zusammenhang mit der jüngst erklärten Insolvenz des Unternehmens.
Insider-Handel der Führungskräfte
Mehrere Führungskräfte von Starbreeze sollen kurz vor der Insolvenzerklärung ihre Anteile am Unternehmen verkauft haben. Dazu gehört unter anderem der scheidende CFO Sebastian Ahlskog, der Mitte November seine gesamte Beteiligung an Starbreeze für umgerechnet 330.000 Euro abgestoßen haben soll. Auch der scheidende Geschäftsführer Bo Andersson Klint soll Aktien im Wert von 1,8 Millionen Euro verkauft haben.
Die beiden Manager sollen die Transaktionen durchgeführt haben, als der Aktienkurs noch bei 0,40€ bis 0,60€ lag. Nach Erklärung der Insolvenz stürzte er auf 0,07€ ab. Wie PlayNation-Recherchen zeigen, wurde der Wert des Unternehmens so erheblich geschmälert und liegt nun rund 80 Prozent unter dem von Oktober.
Festnahmen und beschlagnahmte Dokumente
Ahlskog und Klint traten offiziell als Reaktion auf das schlechte Finanzergebnis zurück. Seitdem wurden Kosteneinsparungen eingeleitet, eine Rekonstruktion des Unternehmens beantragt und Liquiditätsengpässe durchgeführt.
Eine Führungskraft von Starbreeze wurde festgenommen, gab die Staatsanwaltschaft bekannt. Der Name der Person ist unbekannt. Zudem wurden zahlreiche Dokumente sowie ein Computer beschlagnahmt.
Wie es zur Insolvenz von Starbreeze kam
Starbreeze ist unter anderem für die PAYDAY-Reihe sowie für das kürzlich erschienene Overkill's The Walking Dead bekannt, das ursprünglich bereits 2017 erscheinen sollte. Nach mehreren Releaseverschiebungen erschien der Titel im vergangenen November und entwickelte sich zum finanziellen Flop. Dies führte letztendlich zur Pleite des Unternehmens.
Wie es um die Zukunft des angekündigten PAYDAY 3 aussieht, ist derzeit unklar.