Der Planet Auraxis, unterschiedliche Kontinente und dazu drei verfeindete Fraktionen, die um die Vorherrschaft kämpfen. Das ist der Hintergrund des MMOFPS PlanetSide 2. Im Jahre 2003 begann die Erfolgsgeschichte. Mit PlanetSide setzte Sony Online Entertainment einen neuen Meilenstein, da sie es ermöglicht hatten, dass sich mehrere hundert Spieler gleichzeitig auf einer riesigen Karte bekämpfen. An diesen Erfolg will das Unternehmen nun anknüpfen und kündigte an, dass sich am 20. November diesen Jahres die Tore von PlanetSide 2 für jeden öffnen. Wir haben das MMOFPS für euch angespielt und verraten euch auf den nächsten Seiten, wie sich die Shooter-Hatz so macht.
Wie alles begann
Die Arbeiten an PlanetSide 2 begannen schon im Jahr 2009. Bis zum Closed-Beta-Start im August 2012 hatte der Entwickler also genügend Zeit, einen würdigen Nachfolger zu erschaffen. Das Spiel wurde auf den diesjährigen Spielemessen in Los Angelos und Köln ein Knaller. Die Presse schrieb ausnahmslos positive Kritiken und die Community bejubelte PlanetSide 2. Grund dafür mögen wohl auch das neue Konzept Free-2-Play sowie die extra von Sony Online Entertainment entwickelte Engine Forgelight sein, dank welcher sich das Game trotz guter Grafik ohne starke FPS-Einbrüche spielen lässt. Grundsätzlich hat sich aber nichts Großartiges am Spielprinzip von PlanetSide geändert. Die drei Fraktionen: Terranische Republik, das Neue Konglomerat und die Vanu Souveränität sind immer noch dabei.
Der Einstieg
Wie in jedem MMOG fängt auch PlanetSide 2 mit der Erstellung des Charakters an. Es ist eine Geschmackssache, welche Seite man unterstützt, denn es spielen sich alle Fraktionen ähnlich. Der Unterschied liegt in den Waffen und Fahrzeugen. Während die Terranische Republik Waffen mit höherer Feuerrate besitzt, verursachen die des Konglomerats mehr Schaden. Die Vanu setzen auf Plasma-Waffen, die zwar im Nahkampf sehr effizient sind, aber auf Reichweite nicht viel ausrichten. Nachdem man sich dann für eine Seite entschieden hat, kann man seinen Charakter noch kurz anpassen. Dies fällt aber sehr schmal aus, da man für jedes Geschlecht nur vier Standard-Köpfe zur Auswahl hat. Das Spiel startet dann mit einem kleinen Tutorial-Video, das euch einige Grundprinzipien erklärt. Direkt danach wirft es euch auch schon ins erste Gefecht. Dies wird aber nur am Anfang so sein, denn normalerweise werdet ihr jedes Mal, wenn ihr euch neu einloggt, am Warpgate starten, dem Hauptquartier der jeweiligen Fraktion auf dem Kontinent. Nur von hier aus ist es möglich, einen anderen Kontinent zu bereisen. Das Hauptquartier dient hauptsächlich dazu, sich für den Kampf vorzubereiten. Das Schlachtfeld teilt sich auf drei Kontinente auf: Indar, Esamir und Amerish. Jeder Kontinent spiegelt eine andere Klimazone wider. Indar ist ein steppen-/wüstenartiger Kontinent, der im Süden von vielen Canyons durchzogen ist. Esamir kann als Antarktis von Auraxis bezeichnet werden und Amerish, mit seinen saftigen grünen Wiesen und vielen Bäumen, zeigt, dass PlanetSide 2 auch mit dichten Vegetationen zurechtkommt. Dichte Vegetation ist hier allerdings etwas übertrieben, denn diese Kontinente sind zwar alle sehr groß und weitläufig, aber der Nachteil daran ist, dass sie streckenweise sehr kahl wirken. Dafür ist es aber möglich, dass sich bis zu 2000 Spieler auf einem Kontinent aufhalten können. Da wird der leere Raum schnell mit Gefechten ausgefüllt.
Das Hauptquartier dient hauptsächlich dazu, sich für den Kampf vorzubereiten. An Waffen-Konsolen könnt ihr eure Klasse wechseln und Munition aufnehmen. Sechs Klassen stehen euch zur Auswahl: Der Infiltrator, Sanitäter, Ingenieur, die leichte und schwere Angriffseinheit und als letztes der MAX. Dieser ist ein Mech-Kampfanzug, mit welchem ihr viel Schaden austeilen und auch einstecken könnt. Jedoch macht euch der Kampfanzug langsamer. Jede Klasse verfügt über eine Spezialfertigkeit, der Infiltrator kann sich zum Beispiel unsichtbar machen, während sich der Sanitäter schnell selbst heilen kann. Zudem habt ihr noch unzählige Möglichkeiten, eure Klasse anzupassen.
Auf in den Kampf
Sobald auch das erledigt ist, steht euch noch eine ausreichend große Auswahl von Luft- und Bodenfahrzeugen zur Verfügung. Diese könnt ihr euch an bestimmten Konsolen besorgen. Euer Ziel ist es nun, die Provinzen des in Hex-Felder unterteilten Kontinents Stück für Stück zu erobern. Dies tut ihr, indem ihr, nach dem altbewährten Prinzip, Flaggenpunkte einnehmt. Das Zentrum einer Provinz bildet entweder ein kleiner Außenposten, es kann aber auch eine schwerbewachte Fabrik sein. Diese Fabriken teilen sich weiter in Tech-Anlage, Bio-Labor und Verstärker-Station auf. Je nach Typ produziert eine Provinz Rohstoffe und hält andere Vorteile für die Fraktion bereit. Diese Ressourcen sind nach Art der Nutzung unterteilt. Mit der Ressource Infanterie könnt ihr Verbrauchsgüter, wie zum Beispiel Granaten kaufen. Für den Erwerb von Bodenfahrzeugen benötigt ihr die Ressource Mechanisiert und für Luftfahrzeuge werden euch Punkte von eurem Luft- und Raumfahrt-Konto abgezogen. Je mehr Fabriken eure Seite besitzt, desto schneller bekommt ihr auch diese wichtigen Punkte zurück.
Skillsystem und Teamwork
Neben all diesen Feinheiten besitzt PlanetSide 2 auch ein Rank- und Skillsystem. Durch Abschüsse oder Flaggeneroberungen bekommt ihr Erfahrung. Die Punkte, die ihr erhaltet, steigern euren Rang. Diese Ränge bringen euch aber noch nicht viel, denn außer Titeln schaltet ihr damit nichts frei. Anders verhält es sich mit den Zertifizierungspunkten. Hiermit könnt ihr nämlich Gegenstände und Fertigkeiten für eure Klassen und Fahrzeuge freischalten. Darunter fallen zum Beispiel Aufsätze und Zielfernrohre für Infanterie- und Fahrzeugwaffen, aber auch das Tragen von C4 oder Erste-Hilfe-Kits. Doch selbst die beste Ausrüstung hilft hier nur wenig, wenn man sich nicht in Teams organisiert. Alleine oder auch zu zweit kann man auf dem Schlachtfeld wenig erreichen. In einem Team von zwölf und mehr Leuten stehen die Chancen schon sehr viel besser. Denn was dieses Game vor allem erfordert, sind taktisches Vorgehen und eine strategische Planung. Ein Außenposten verfügt über fast keine Verteidigungsanlagen und ist deshalb schnell erobert. Ganz anders sieht dies aber bei Fabriken aus, denn diese haben mehrere Verteidigungswälle, die der Angreifer erst mal überwinden muss, wie einen Schutzwall, der mit Geschützen gespickt ist. Die Zufahrten werden von Energiebarrieren geschützt, die nur von Infanterie durchdrungen werden können. Diese muss dann die Generatoren zerstören, damit die Panzer hineinfahren können. Erst wenn alle Flaggenpunkte von einer Seite gehalten werden, wechselt die Provinz langsam ihre Zugehörigkeit. In dieser Zeit muss die Fabrik dann natürlich auch noch gegen Rückeroberungsversuche geschützt werden. Dieses kleine Beispiel einer klassischen Belagerung soll euch verdeutlichen, dass das Teamplay und die gezielte Aufgabenteilung hier an allerhöchster Stelle stehen und man diese Gefechte nur organisiert, in einer Gruppe, gewinnen kann. Über die Teamfindung braucht man sich keine Gedanken zu machen. Wenn man nicht schon am Anfang in ein Squad gesteckt wird, kann man sich ganz einfach einer der vielen Gruppen anschließen oder selbst eine erstellen. Dabei wird dann auch der dritte Skill-Baum wichtig, der Baum des Teamführers. Hier könnt ihr viele Fähigkeiten freischalten, die für euch als Teamführer recht nützlich sind.
Technik und Free-to-Play-Konzept
Auch von der technischen Seite aus betrachtet ist PlanetSide 2 ganz vorne mit dabei. Trotz der Tatsache, dass es sich hierbei um ein MMOFPS handelt, braucht sich die Grafik des Spiels vor Prestige-Shootern wie Battlefield 3 oder Call of Duty nicht zu verstecken. Mit hochaufgelösten Texturen, flüssigen Animationen und tollen Lichteffekten kommt das Game überzeugend daher und erzeugt so ein atemberaubendes Mittendrin-Gefühl. Eine besondere Erwähnung benötigen hier die Nächte in PlanetSide 2, denn hier kommen die Lichteffekte besonders zum Tragen und schaffen so ein ganz besonderes Highlight dieses Spiels. All das hat jedoch einen Haken. Die Internetverbindung sollte nicht ganz schwach sein, denn vor allem in riesigen Schlachten kann dieses zu unschönen Lags führen. Böse Zungen würden jetzt sagen, dass PlanetSide 2 gerade wegen der guten Grafik und dem Gameplay auf keinen Fall kostenlos sein kann oder die Spieler von Sony Online Entertainment abgezockt werden. Aber wie Sony Online Entertainment schon bewiesen hat, ist dem nicht so. Der gesamte Inhalt des Spiels ist Free-to-Play und finanziert sich durch Premium-Mitgliedschaften und einem Item-Shop. Doch die Premium-Spieler haben dadurch keinen unfairen Vorteil. Sie erhalten einen Bonus auf das Gewinnen von Rohstoffen und EP-Punkten, doch dieser beeinflusst nicht das Spiel. Auch im Item-Shop kann nicht von Pay-to-Win gesprochen werden, denn dort gibt es zwar auch Booster zu kaufen, diese zählen aber auch nur für EP oder Rohstoffe. Dazu gibt es neben den üblichen Prestige-Objekten aber auch Waffen zu kaufen. Diese können aber auch mit Zertifizierungspunkten erworben werden und das Wichtigste ist, sie beeinflussen das Spielgeschehen kaum.
Zukunftsaussichten
PlanetSide 2 ist schon jetzt ein Knaller für die Community. Massive, teambasierte Onlineschlachten, eine gute Grafik und flüssiges Gameplay. Das sind die Zutaten, die ein guter MMOFPS heute und vielleicht auch in Zukunft braucht. PlanetSide 2 ist hierbei auf jeden Fall zukunftsweisend. Zu kritisieren wäre, dass die Einstiegshürde trotz Tutorial-Video noch relativ hoch ist und man doch einige Zeit benötigt, bis man sich im Spiel eingelebt hat. Als weiteren Kritikpunkt gäbe es noch die Frage nach der Langzeit-Motivation. Da es nicht möglich ist, das Warpgate einer Fraktion zu erobern, bleibt ein kompletter Sieg immer verwehrt. Natürlich ist es motivierend im Rang aufzusteigen oder neue Ausrüstung freizuschalten, aber ein wirkliches Ziel hat man nicht. Genau an diesem Punkt setzt Sony Online Entertainment jetzt an und hat angekündigt, dass es für PlanetSide 2 noch eine ganz besondere Story geben wird. Sollte dies wirklich so sein und die Geschichte auch überzeugen können, dann hat PlanetSide 2 gute Chancen einer der führenden Titel in diesem Genre zu werden.