Erst vor wenigen Tagen erreichte uns die Nachricht, dass Sony die Destiny-Entwickler Bungie für 3,6 Milliarden US-Dollar übernehmen wird. Entgegen der ersten Befürchtungen soll das Studio aber trotzdem unabhängig Spiele für alle Plattformen entwickeln. Es stellt sich also mitunter die Frage, weshalb Sony dieses große Geschäft überhaupt eingehen sollte.
Jetzt, ein paar Tage später, scheint die Sache schon klarer. Sony geht es bei der Übernahme weniger um die Marken, die Bungie entwickelt, sondern vielmehr um die Expertise, die das US-amerikanische Entwicklerstudio angesammelt hat. Das alles hängt mit der langfristigen Planung der Japaner zusammen.
Playstation: Live Service statt Singleplayer Exclusives?
In einer Telefonkonferenz zu den Umsätzen von Sony hat Hiroki Totoki, der CFO von Sony, ein paar Einblicke in die weitere Planung gegeben. Unter anderem ließ er verlauten:
„Durch enge Zusammenarbeit von Bungie und den Playstation Studios, zielen wir darauf ab, mehr als 10 Live-Service-Spiele bis zum 31. März 2026 herauszubringen“
Bei Sony scheint man die Zeichen der Zeit erkannt zu haben, so erzählen sie weiter:
„Vom Jahr 2014 bis zum Jahr 2021 hat sich der globale Gaming-Markt verdoppelt, vor allem durch Add-on-Einkünfte aus Live-Service-Spielen, die durchschnittlich 15 Prozent jährliches Wachstum in diesem Zeitraum aufwiesen. Wir erwarten, dass sich dieser Trend fortsetzen wird“
Es geht hier letztlich also wenig überraschend um eine Menge Geld, was bei einer Übernahme im Wert von 3,6 Milliarden US-Dollar nur logisch ist. Interessant ist dabei allerdings, dass es sich dabei durchaus um einen Strategie-Wechsel von Sony handelt.
Die Marke Playstation ist für viele Spieler*innen eng verbunden mit qualitativ hochwertig produzierten Singleplayer-Games. God of War, Uncharted oder Spider-Man stehen hier beispielhaft für eine ganze Reihe fantastischer, in sich abgeschlossener Erfahrungen.
Mit Live-Service-Spielen schlägt man eine ganz andere Richtung ein. Hier steht häufig der Multiplayer im Vordergrund, während das Ziel ist, Spielende möglichst langfristig bei der Stange zu halten und dazu zu animieren, Geld für kosmetische Inhalte oder ähnliches auszugeben. Einen solchen, wenig erfolgreichen, Versuch startete Sony tatsächlich schon mit Destruction AllStars, das allerdings nie die anvisierten Spielerzahlen erreichen konnte.
Was meint ihr dazu? Freut ihr euch auf mehr Live Service Angebote, eventuell sogar in besonders hoher Qualität? Oder sorgt ihr euch um die Zukunft reiner Singleplayer-Erfahrungen? Schreibt uns eure Meinung in die Kommentare!