Die Klage aus dem Jahre 2016 ist nun offiziell und zwingt Niantic dazu, einige Änderungen am aktuellen System von „Pokémon GO" umzusetzen. Wir haben eine kurze Übersicht zusammengestellt.
Wer im Sommer 2016 vor die Tür gegangen ist, kam um Pokémon GO nicht herum. Die Spieler versammelten sich an den verschiedensten Orten, um ihrer Jagd nach den Pokémon freien Lauf zu lassen. Das gefiel insbesondere Grundstückbesitzern nicht, die bereits im gleichen Jahr eine PokéStop-Entfernungsklage eingereicht hatten.
Die Klage wurde offiziell beschlossen
Die Klage wurde am 06. September offiziell bewilligt. Demzufolge muss Niantic in naher Zukunft ein neues Regelwerk umsetzen, welches insbesondere private Eigentümer, Parkmanager sowie Hausbesitzer schützen soll. Die gesamten Texte gibt es in der Übersicht.
Allgemeiner Hinweis: Die in der Übersicht verwendete Abkürzung POI steht für Point of Interest und bezieht sich auf Geoobjekte, die sich auf der Karte von „Pokémon GO" befinden – Insbesondere also Ortschaften, an denen sich PokéStops befinden können.
PokéStop-Beschwerden und Entfernungsanträge
- Niantic ist nun gesetzlich verpflichtet, PokéStop-Entfernungsanträge innerhalb von 15 Tagen für 95% der Fälle pro Jahr zu beantworten und zu lösen.
- Niantic muss PokéStops entfernen, die sich auf oder innerhalb von 40 Metern von einem Einfamilienhaus befinden. Diese Beseitigung muss innerhalb von fünf Werktagen nach Bestätigung oder Zustimmung erfolgen.
- Niantic muss eine Datenbank mit Beschwerden im Zusammenhang mit Belästigung oder unbefugtem Betreten und Aufforderungen zur Entfernung eines POI für mindestens 1 (ein) Jahr ab dem Datum der Beschwerde pflegen. Niantic wird auch weiterhin die Platzierung neuer POI auf Einfamilienhäusern vermeiden.
- Niantic wird auf seiner Website ein Formular aufrechterhalten, mit dem ein Eigentümer von Einfamilienhäusern beantragen kann, dass alle POI auf oder innerhalb von 40 Metern von seinem Grundstück entfernt werden. Das Formular ist bereits auf der offiziellen „Pokémon GO“-Website verfügbar.
PokéStops in Parks können durch die Öffnungszeiten des Parks begrenzt werden.
- Niantic muss einen Mechanismus aufrechterhalten, mit dem Parkbesitzer „Arbeitszeiten" für PokéStops im Park anfordern können.
- PokéStops in solchen Parks sind nur während der Öffnungszeiten des Parks zugänglich und werden geschlossen, wenn der Park geschlossen ist.
- Dies gilt nur für Parks, die diese Änderung über den zuständigen Parkadministrator beantragen.
Änderungen bei Raids
- Raids müssen einen Bildschirm im Spiel haben, bevor der Raid beginnt, der die Spieler daran erinnert, anderen gegenüber höflich zu sein und ihre reale Umgebung zu respektieren. Die genaue Formulierung wird von Niantic nach eigenem Ermessen festgelegt.
Änderungen am PokéStop-Überprüfungsprozess für die Einreichung von Unterlagen
- PokéStop-Reviewer müssen die Kontrolle über jeden POI erhöhen, der sich auf oder innerhalb von 40 Metern von einer privaten Einfamilienwohnanlage befindet.
- PokéStop-Reviewer müssen die Kontrolle über alle POIs, die sich in einem Nachbarschaftspark befinden, „verstärken“.
- Niantic erklärt sich damit einverstanden, dass es einen statistisch signifikanten Prozentsatz der über einen Mitarbeiter oder Auftragnehmer von Niantic eingereichten neuen POI manuell überprüft, um zu versuchen, POI zu vermeiden, die eher zu Problemen mit Belästigung oder unbefugtem Zugriff führen können.
Sonstige Änderungen
- Niantic wird eine neue Warnung zu den rotierenden Warnungen hinzufügen, die beim Start des Spiels erscheinen (zu denen derzeit gehören: „Nicht unbefugtes Betreten beim Spielen von Pokémon GO“ und „Nicht während der Fahrt Pokémon GO spielen“): "Sei höflich zu Mitgliedern von Communities aus der realen Welt, während du Pokémon GO" oder etwas Ähnliches spielst, mit einer endgültigen spezifischen Sprache, die dem alleinigen Ermessen von Niantic unterliegt.
Da die Klage abgeschlossen ist, ist damit zu rechnen, dass die Änderungen in naher Zukunft umgesetzt werden. Zwar wurden diese Klagepunkte in den USA erhoben, jedoch ist damit zu rechnen, dass die Regelungen auch weltweit Anwendung finden werden.