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Pokémon GO: Niantic erklärt uns Angriff auf Metaversum mit eigener Vision – Exklusiv

Dieses Jahr kann das Pokémon GO Fest endlich wieder als Live-Event stattfinden und zehntausende Spieler*innen aus aller Welt folgten dem Ruf in die deutsche Hauptstadt. In Berlin machten sie sich bei bestem Wetter und entspannter Atmosphäre auf die Suche nach allerlei Pokémon.

PlayCentral war für euch auch vor Ort, um mit den Machern des Mobile-Hits zu sprechen. Unter anderem durften wir ein Interview mit Philip Marz führen, der als Senior Manager für das Product Marketing beim Entwicklerstudio Niantic zuständig ist. Was er uns zur Zukunft des Games verraten hat, lest ihr hier.

Was hält die Zukunft für Pokémon GO bereit?

PlayCentral: „Pokémon GO“ ist nun seit etwa sechs Jahren ein fester Bestandteil der DNS von Niantic. Was sind eure Pläne, um das Spiel auch in Zukunft für alte und neue Spieler*innen attraktiv zu halten?

Philip Marz: „Pokémon GO“ ist für uns ein Forever-Game. Entsprechend langfristig ist unsere interne Planung und wir entwickeln das Spiel kontinuierlich weiter. Zum einen natürlich durch Inhalte und Features, wie PVP und neue Pokémon, zum anderen aber auch durch die regelmäßigen Events für unsere Community. Dazu zählen die monatlichen Niantic-Community-Days mit besonderen Herausforderungen genauso wie die größeren Live-Veranstaltungen auf der ganzen Welt.

Pokémon GO Kumpel-Abenteuer Kampf
„Pokémon GO“ soll noch langfristig unterstützt werden! © The Pokémon Company/Niantic

Die einzigartige Verbindung des Spiels mit der realen Welt und der Community sorgt dafür, dass es immer etwas zu erleben gibt. Zuletzt war das auch wieder deutlich beim diesjährigen GO Fest in Berlin zu sehen, wo Menschen aus aller Welt zusammen gespielt und sich ausgetauscht haben. Dieser Austausch und diese Atmosphäre ist es, was Niantic-Spiele (und damit auch „Pokémon GO“) so beliebt macht.

Niantic über die Entwicklung und Evolution von Agumented-Reality-Games

Augmented Reality (AR) setzt sich immer mehr durch, vor allem im Mobile-Bereich. Worin liegt deiner Meinung nach der Reiz dieser Technologie und glaubst du, dass sie sich neben dem Metaverse von Microsoft und Meta behaupten kann? 

Philip: Wir glauben, dass wir Technologie nutzen können, um die Realität zu erweitern. Außerdem möchten wir alle Menschen dazu ermutigen nach draußen zu gehen, zu erkunden und mit anderen zu interagieren.

Meta-Gründer Mark Zuckerberg hat seine eigene Metaverse-Vision © Meta

Das ist ein grundlegendes soziales Bedürfnis des Menschen und als Ergebnis sind das die Dinge, die uns am glücklichsten machen. Technologie sollte verwendet werden, um diese menschliche Erfahrung zu verbessern – nicht, um sie zu ersetzen. Das spricht uns dann alle ganz grundsätzlich an und unterscheidet unsere Vision klar von anderen.

Dementsprechend haben wir eine sehr klare Vision für Niantics Version des Metaversums, nämlich ein reales Metaversum!

Wir streben nach einer Zukunft, in der wir Technologie nutzen, um als Menschen erfolgreich zu sein, eine bessere Welt zu erschaffen und das Leben erfüllender zu gestalten.

Es basiert auf der Idee, dass Technologie Menschen mit ihrem Umfeld verbindet und nicht von ihm isoliert. Hierfür wollen wir durch unsere AR-Erfahrungen Anreize schaffen. Dieses Konzept ist so weit einzigartig und auch nicht wirklich zu vergleichen mit anderen geläufigen Vorstellungen eines Metaversums. 

Vielleicht bist du mit der Anime-Serie Sword Art Online vertraut? Im ersten Kinofilm der Reihe, „Ordinal Scale“, setzen die Charaktere kleine Geräte auf und können so ein AR-Spiel spielen. Glaubst du, eine ähnliche Technologie könnte eines Tages tatsächlich Realität werden?

Philip: Niantic blickt auf viele langjährige Partnerschaften im Software-, aber auch Hardwarebereich zurück. Wir sind etwa immer im engen Austausch mit Netzbetreibern, um durch aktuelle Technologien, wie beispielsweise 5G, unsere Produkte noch zugänglicher und besser zu gestalten. So arbeiten wir im Hardwarebereich auch eng mit Qualcomm als Partner zusammen.

Kirito und Asuna spielen in „Sword Art Online: Ordinal Scale“ ein AR-Game ©REKI KAWAHARA/ASCII MEDIA WORKS/SAO Project.

All diese Partnerschaften dienen dazu, dass wir AR bestmöglich einsetzen können, denn es darf eben nicht nur ein Gimmick sein, sondern muss sorgfältig ausgearbeitet werden. Das Handy wird mit Sicherheit nicht für immer das vorherrschende Eingabegerät für AR bleiben, aber wie die nächste große Hardware-Entwicklung aussieht, das können wir gerade noch nicht vorhersagen.

Was ist die größte Herausforderung bei der Entwicklung eines Multiplayer-AR-Spiels und wo siehst du das größte Potenzial für weitere Entwicklungen in dieser Hinsicht? 

Philip: Ich denke, eines der wichtigsten Dinge, die Niantic den Menschen gebracht hat, ist, dass wir die Menschen mit der AR-Technologie vertraut gemacht haben – und das ganz spielerisch. Hier liegt auch sicher noch weiteres großes Potenzial.

AR hat das Potenzial, das Leben der Menschen in sehr vielen Bereichen zu verbessern und angenehmer zu gestalten. Die Anwendungsmöglichkeiten sind praktisch unbegrenzt. Egal ob Medizin, Navigation oder Architektur, um nur die Spitze des Eisbergs zu nennen.

Niantic hat sich die Aspekte Unterhaltung und Community als Kernthemen herausgesucht. Uns erreicht oft das Feedback, dass Spieler*innen durch „Pokémon GO“ viel über ihre Heimatorte gelernt haben, weil das Spiel sie zum Entdecken ermutigt hat. Auch von neu geschlossenen Freundschaften durch „Pokémon GO“ haben wir schon ganz oft gehört. Das macht uns natürlich glücklich und zeigt auch, wie viel mit AR wirklich möglich ist.

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Eine große Herausforderung ist natürlich die hochkomplexe Technologie und die benötigten Kartendaten. Hier ist Niantic bereits führend und wird sich mit dem neu angekündigten Visual Position System (VPS) noch weiterentwickeln. Zudem bieten wir mit unserer eigenen Lightship-Plattform anderen Entwickler*innen auf der ganzen Welt die Möglichkeit von unserer fortgeschrittenen Technologie zu profitieren.

Vielen Dank, dass du dir Zeit für dieses Interview genommen hast!

Anmerkung: Dieses Interview wurde verkürzt und verdichtet.

Sven Raabe

Anime-Liebhaber, Dragon Ball-Fan auf Super-Saiyajin Blue-Level, Videospiel-Enthusiast mit einem Hang zu Action-Adventures und abgedrehten Hack'n'Slays. Außerdem Sith-Lord (oder vielleicht doch Jedi?) mit einer Schwäche für DC- und Marvel-Adaptionen.
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