Seid ihr erstmal in einen Fangbildschirm verwickelt, stellt ihr schnell fest: Es gibt keinen Kampf. Es gibt keine Attackenauswahl. Ihr seht nicht einmal euer eigenes Pokémon auf dem Schlachtfeld. Stattdessen bekommt ihr das Gefühl, dass ihr Pokémon Go per HDMI-Kabel an den Fernseher angeschlossen und mal eben hochskaliert habt. Euch bleibt die Auswahl zwischen den folgenden Optionen: Verlasst ihr den Kampf und verzichtet auf das Pokémon? Möchtet ihr dem Pokémon eine Beere geben, um eure Fangchancen zu erhöhen? Und wenn wir schon dabei sind, wollt ihr das Pokémon vielleicht auch fangen?
Das Fangen ist so simpel gestaltet, wie es schon in Pokémon Go war, wenn auch eine kleine Prise anspruchsvoller: Ihr bewegt eure Controller so, als würdet ihr es auch im realen Leben fangen wollen. Dabei könnt ihr entweder eure Joy-Con oder den Pokéball Plus benutzen, der übrigens erstaunlich gut in der Hand liegt, ein schönes Eigengewicht bietet und relativ intuitiv handzuhaben ist. „Werft“ ihr euren Pokéball mit einem eurer Controller (bitte nicht loslassen!) und trefft das Pokémon dabei, wird angezeigt, ob es gefangen oder ausbrechen konnte. Ihr könnt das Ganze dann so oft wiederholen, bis es entweder gefangen, geflohen oder euer Vorrat an Pokébällen aufgebraucht ist.
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Bewegung mit Tücken
Sind wir mal ehrlich: Es ist okay. Natürlich ist es eindeutig für Neulinge gedacht und setzt gerade deshalb auf dieselben Elemente. Für langjährige Fans, denen das Kämpfen gegen wilde Pokémon einfach zum nervtötenden Zwang wurde, ist dies vielleicht dennoch eine willkommene Abwechslung. Immerhin, und das kann man ruhig sagen, funktioniert das Ganze recht gut.
Pokémon Let’s Go Pikachu & Evoli: Beeindruckender Grafikvergleich mit dem OriginalEs darf aber nicht vergessen werden, dass wir noch immer nicht genau wissen, ob wir wirklich durchgehend mit Bewegungssteuerung spielen müssen. Ein vollkommener Zwang wäre gerade für all diejenigen eine Katastrophe, die „Pokémon Let’s Go Pikachu & Evoli“ im Handheld-Modus spielen wollen. Ja, das Spiel mag vielleicht für das Spielen auf dem Fernseher ausgelegt sein, doch bricht es dann nicht mit dem Konzept der Nintendo Switch? Jederzeit, wie man will, überall spielen? Wird der Sinn dieser Konsole nicht ad absurdum geführt?