Die Twitch-Streamerin Clara „Keffals“ Sorrenti wurde geswattet. Swatting ist nicht nur lebensgefährlich und es dürfte höchst traumatisch gewesen sein, sondern bei der ganzen Angelegenheit ist auch sonst ungefähr alles schief gelaufen, was schief gehen kann.
Twitch-Streamerin Keffals wird belästigt, geswattet und von der Polizei diskriminiert
Darum geht’s: Eigentlich streamt trans Streamerin Clara „Keffals“ Sorrenti regelmäßig auf Twitch und spricht dort zum Beispiel über Nachrichten. Seit einiger Zeit wird ihr das aber deutlich erschwert, sie wird beinahe permanent belästigt. Weil sie Beispiele davon live im Stream präsentierte, wurde sie sogar von Twitch gesperrt. Kaum war sie zurück, wurde sie geswattet.
Was ist Swatting? Das veranschaulicht dieses Beispiel: Irgendwer hat in einer Fake-Email dem Stadtrat von London, Ontario in Kanada geschrieben, Keffals hätte sich eine Waffe besorgt, ihre Mutter erschossen und plane, im Rathaus Menschen umzubringen. Daraufhin rückte die Polizei in voller Montur aus und weckte die Streamerin mit vorgehaltener Waffe.
Sie wurde verhaftet, obwohl die Polizei keinerlei Waffen, aber die quicklebendige Mutter der Streamerin vorfinden konnte. Das Ganze war also offensichtlich ein falscher Alarm, wie er leider immer wieder vorkommt.
Derartige Aktionen werden gezielt eingesetzt, um die Betroffenen in Angst und Schrecken zu versetzen. Bei solchen Einsätzen besteht Lebensgefahr für die Ziele.
Das hätte nicht sein müssen: Besonders unangenehm wirkt in diesem Zusammenhang, dass die Familie der Twitch-Streamerin Keffals im Vorfeld sogar versucht hatte, die Polizei vor einer solchen Möglichkeit zu warnen.
Im Idealfall können die gefährdete Personen dann auf eine sogenannte „no swatting“-Liste setzen und solche lebensbedrohlichen Situationen vermeiden.
Allerdings soll die Polizei die offensichtlich reale Swatting-Gefahr abgetan und die Familie der Streamerin sowie Keffals selbst als Verschwörungs-Theoretiker*innen belächelt haben.
Noch unangenehmer wirkt, dass die Polizei der Twitch-Streamerin zufolge immer wieder ihren Deadname benutzt haben soll. Obwohl sie darüber informiert war, wie Keffals eigentlich heißt.
Das Ganze erweckt in seiner Gesamtkomposition ein äußerst diskriminierendes Bild und wirft wie so oft gar kein gutes Licht auf die Polizei.