Der DualSense-Controller gilt als eines der Highlight der PS5. Doch wie ein neues Teardown-Video zeigt, scheint die Freude an dem PlayStation 5-Controller nicht von allzu langer Dauer zu sein. Denn nach vier großen Open-World-Spielen oder 417 Stunden CoD könnt ein Bauteil des DualSense schon den Geist aufgeben.
DualSense: So kurz ist die Lebensdauer des PS5-Controllers
Vor einigen Wochen berichteten einige PS5-Nutzer bereits, dass die adaptiven Trigger des DualSense schon nach wenigen Spielstunden brechen würden. Doch auch die Analogsticks des Controllers sollen nicht allzu lange durchhalten und alsbald vom unbeliebten Joystick-Drift betroffen sein, wie man ihn bereits von Nintendos Joy-Cons der Nintendo Switch kennt – und hasst.
Die gewieften Bastler von iFixIt bastelten den DualSense nun in einem Video auseinander, um zu zeigen, wie die kurze Joystick-Lebensdauer von rund 417 Stunden zusammenkommt. Diese Zahl misst iFixIt an einem Spieler, der etwa zwei Stunden täglich Call of Duty: Warzone zockt und somit nur rund 7 Monate Freude an seinem Controller hätte.
Was ist Joystick-Drift?
Der Drift von Analogsticks ist grundsätzlich eine Altererscheinung bei häufig benutzten Controllern. Hierbei entwickeln die Sticks nach gewisser Zeit ein Eigenleben. Das heißt: Es werden fälschlicherweise Eingaben vom Controller registriert, die gar nicht vorliegen. Euer Charakter kann sich also bewegen, ohne, dass ihr die Sticks auch nur ansatzweise berührt.
Wo entsteht das Problem beim DualSense? Hauptgrund ist wohl ein Bauteil der Firma Alps Alpine. Dieses Modul kommt jedoch nicht nur in dem PS5-Controller zum Einsatz, sondern werkelt in nahezu allen gängigen Controllern, wie dem Vorgänger DualShock 4 der PS4, den Xbox-Controllern und Nintendos Joy-Cons.
Schlussendlich ist es jedoch die Kombination aus weniger hochwertigen Komponenten, der hohen Verwendung von kostengünstigerem Plastik und diversere Umweltfaktoren, die für die verkürzte Lebensdauer sorgen:
- Verschleiß des Potentiometer: Poti sind ein elektrisches Widerstandsbauelement, bei dem durch den verbauten Schleifmechanismus ein ausgesprochen hoher Abrieb am Widerstandsmaterial entsteht. Die Lebensdauer ist hier ohnehin auf einen gewissen Zyklus begrenzt, die Abnutzung scheint im DualSense jedoch noch weitaus höher zu sein.
- Ausleiern der Feder: Ebenso scheinen die verbauten Federn an dem Qualitätsmangel beteiligt zu sein. Die Dehnung oder der Bruch der Federn führt dazu, dass sich die Sticks nicht mehr in die Ausgangsposition zurücksetzten und so fehlerhafter Input registriert wird.
- Verunreinigungen: Ein zusätzlicher Abnutzungsfaktor sind schließlich Fremdkörper wie Staub, Kekskrümel oder Haare, die ins Innere des DualSense gelangen und den Abrieb zusätzlich begünstigen. Hiergegen könnte höchstens die gelegentliche Reinigung des PS5-Controllers Abhilfe schaffen.
Sammelklage gegen Sony
Der häufig kritisierte Joy-Con-Drift führte im letzten Jahr deshalb bereits zu einer Klage gegen Nintendo. Nun zieht eine US-amerikanische Kanzlei mit dem Stick-Drift-Problem bei dem DualSense nach und sammelt derzeit Klagen, um gegen Sony vor Gericht zu ziehen.
Was hätte das für Auswirkungen? Sollte die Kanzlei hierbei Erfolg haben, würde sich dieses Urteil wohl generell auf den Markt auswirken. Lässt sich die kurze Lebensdauer tatsächlich beweisen und offiziell bestätigt werden, könnte immerhin auch die hierzulande geltende gesetzliche Garantie nicht angemessen eingehalten werden.