Normalerweise habe ich mir angewöhnt, meinen Hype stets in einem begrenzten und realistischen Rahmen zu halten. Nur nicht zu viel erwarten, nur nicht zu viel darüber lesen. Bei der PlayStation 5 kam man allerdings nicht daran vorbei und umso höher waren schließlich meine Erwartungen als ich die geschwungene Next-Gen-Konsole in den Händen hielt.
Schnell soll die PS5 sein, multitaskingfähig, leise, innovativ und die perfekte Plattform für die neuesten Games. Ob sie das wirklich ist und welche Nutzer sie von sich überzeugen wird, lest ihr in unserem Erfahrungsbericht zum Laufwerk-Exemplar der neuen Generation Konsole, die am 19. November 2020 ihr Erscheinen feiert.
Design, Maße und Gewicht der PlayStation 5
Ja, wir können es einfach nicht leugnen: Die PlayStation 5 ist ein echter Koloss. Immerhin muss eine Menge Leistung hineinpassen, die immer noch bezahlbar sein sollte und deshalb nicht superkompakt sein kann. Ich selbst verschwinde deshalb mit meinen 1,63m Körpergröße gefühlt komplett hinter der Konsole, wenn sie vor mir auf dem Boden steht. Nun ja, ganz so schlimm ist es nicht, aber den Eindruck vermittelt die PS5 nach dem ersten Auspacken schon.
Welche Inhalte liegen der PS5-Verpackung bei?
- PlayStation 5 inklusive 825GB SSD
- DualSense Wireless-Controller
- Standfuß
- HDMI-Kabel
- Stromkabel
- USB-Kabel
- Bedienungsanleitung
- „Astro’s Playroom“ als vorinstalliertes Spiel
Nachdem die Konsole dann so real vor mir stand, ist mir auch klar geworden, weshalb die PS5 mit dem eleganten Schwung ausgestattet wurde, der die weißen Seitenteile wie den Stehkragen eines Vampirs wirken lässt. Hätte die Konsole dieses futuristisch-kurvige Element nämlich nicht, wäre die PS5 nicht mehr als ein ziemlich großer, weißer und verdammt schwerer Kasten. Ein Blick auf die genauen Maße und Gewicht verdeutlicht das:
- PS5 mit Laufwerk (ohne Standfuß)
- Breite: 390mm
- Höhe: 104mm
- Tiefe: 260mm
- Gewicht: 4,5kg
- PS5 – digitale Edition (ohne Standfuß)
- Breite: 390m
- Höhe: 92mm
- Tiefe: 260mm
- Gewicht: 3,9kg
Dennoch sieht die Konsole liegend und stehend gleichermaßen gut aus. Für einen besseren Stand oder die optimalere Lage liegt ein Standfuß bei, der für die horizontale Position entweder angeklemmt oder für den vertikalen Stand mit einem cleveren Mechanismus festgeschraubt werden kann.
Material
Der frostige, weiße Kunststoffmantel der PS5 sieht dabei nicht ganz so strahlend aus, wie auf Sony Produktfotos. Eher nähert er sich einem gräulicheren Unterton an, der das Ganze aber eher hochwertiger als billiger wirken lässt. Übersät ist die Plastikhülle dabei tatsächlich wie der DualSense mit den vielen kleinen PS-Logos.
Die Vorderseite des schwarzen Innenkorpus, der die Anschlüsse und das Laufwerk beherbergt, besteht dagegen aus hochglänzendem Schwarz, auf dem wir schnell unsere Fingerabdrücke hinterlassen. Dennoch lässt sich die PlayStation 5 recht einfach mit einem Mikrofasertuch reinigen, weshalb die Konsole insgesamt einen recht widerstandsfähigen Eindruck macht. Zeitnahe Kratzer oder irreversible Verfärbungen sind uns bislang nicht aufgefallen.
Besonderes gut zur Geltung kommt die monochrome, schlichte Optik der PS5 übrigens mit der verbauten LED, die im Liegen nur eine Seite der Konsole beleuchtet und im Stehen ausschließlich den oberen Teil. Farblich einstellen kann man diese jedoch nicht. Die asymmetrische Beleuchtung passt dabei zum restlichen Design der Next-Gen-Konsole und betont subtil das eingestanzte Sony-Logo.
Anschlüsse und Knöpfe der PS5 im Überblick
Im Anschluss des Unboxings habe ich die einzelnen Ports und Buttons der Laufwerk-PlayStation 5 unter die Lupe genommen. Die Knöpfe sind hierbei allesamt haptisch gehalten und werden nach wie vor nicht via Touch bedient.
Vorderseite
- Power-Button
- Eject-Knopf
- USB Type-A-Port (High-Speed USB)
- USB Type-C-Port (Super-Speed USB)
Rückseite
- HDMI OUT-Port für HDMI 2.1
- 2x USB Type-A-Port (High-Speed USB)
- Ethernet-Slot
Den mitgelieferten DualSense-Controller könnt ihr dabei an der Vorderseite via USB-C laden. Der optische Audioausgang gehört übrigens der Vergangenheit an, weshalb dem innovativen PULSE 3D Wireless-Headset direkt ein Adapter beiliegt, mit dem das Gerät am USB-A-Port der Front- oder Rückseite angeschlossen werden kann. Der HDMI 2.1-Anschluss gewährleistet dafür die Unterstützung von bis zu 8K. Hierfür wird aber natürlich ein Fernseher mit einem entsprechenden HDMI 2.1-Anschluss benötigt.
Die technischen Daten der PlayStation 5
Damit ihr überhaupt wisst, auf welche Hardware-Spezifikationen man sich bei der PS5 gefasst machen muss, könnt ihr die Specs hier noch einmal im Überblick betrachten:
Prozessor | 8 Kern-CPU mit jeweils 3,5 GHz Taktung |
Grafikkarte/GPU | 10,28 TFLOPS, 52 CUs auf 2,23 GHz (RDNA 2) |
Arbeitsspeicher | 16 GB GDDR6 / 256-bit |
Interner Speicher | 825 GB SSD |
IO-Throughput | 5,5 GB/s (Raw), Typical 8–9 GB/s |
Erw. Speicherslot | M.2 NVMe SSD |
Externer Speicher | USB-HDD |
Optisches Laufwerk | 4K UHD Blu-ray-Drive |
Sony verspricht, dass die PS5 mit dieser Ausstattung und HDMI 2.1 sogar fähig ist bis zu 120 fps bei einer 4K-Auflösung auszuliefern. Gleichzeitig unterstützt die Konsole damit auch 8K-TVs (mit 60 fps) und glänzt mit moderner HDR-Farbtechnologie. Der Raytracing-Support ermöglicht zusätzlich lebensechte Schatten und Reflexionen.
Zwar verfügt die PlayStation 5 über weniger Rechenleistung als die Xbox Series X, dafür besitzt die PS5 eine weitaus schnellere SSD und ein zukunftsorientiertes I/O-System, das Ladezeiten extrem verkürzt und Spieleentwicklern neue Optimierungsmöglichkeiten bietet.
Hält die SSD, was sie verspricht?
Die sagenumwobene und vielfach angepriesene SSD der PS5 war nach all den lobenden Erwartungen natürlich das erste Ziel unser Betrachtung. Und wir können tatsächlich nur bestätigen, was Sony verspricht. Denn was die Schnelligkeit der Konsole betrifft, waren wir im Schlaraffenland der Konsolennutzung.
Die Zeiten, in denen man sich einen Kaffee kochen konnte, während der PlayStation Store lädt, sind ganz offensichtlich vorbei. Ehrlich gesagt lädt er überhaupt nicht mehr, denn mit einem Klick auf den PS Store seid ihr auch schon drin, als wäre er dauerhaft geöffnet. Diese Satisfaktion! Auch das Registrieren der Trophäen erfolgt endlich sofort, es ist also kein banges Warten mehr notwendig, ob man die Trophy wirklich bekommen hat. Ebenso schnell läuft das Öffnen von einzelnen Anwendungen, die Ladezeiten vor und innerhalb von Spielen und das Starten der PS5 selbst.
Wie lange benötigt die PlayStation 5 zum Hochfahren? Die Konsole ist innerhalb von etwa 10 Sekunden einsatzbereit. Ebenso schnell verläuft ein Neustart der Konsole.
So fühlt sich Zocken auf der PS5 an
Wie ist es also auf der PlayStation zu spielen? Um das herauszufinden, haben wir uns einer bunten Mischung aus PS4 und Next-Gen-Games gewidmet, die von der höheren Leistung und der rasend schnellen SSD der Konsole profitieren sollten. Grafisch haben dabei alle Spiele gut abgeschnitten, selbst die, die noch nicht für die Konsole optimiert waren.
Was die Performance betrifft hinkten einige Spiele weiterhin in der 30fps-Zone, schnell gestartet waren sie jedoch allesamt. Auch die Ladezeiten innerhalb der Games waren durch die Bank weg überzeugend kurz.
- Astro’s Playroom – Das vorinstallierte PS5-Spiel war natürlich der erste Titel, dem ich mich gewidmet habe, um den DualSense näher kennenzulernen. In meinem ausführlichen Test zum Controller habe ich das Spiel und dessen Performance bereits lobend erwähnt. Ladebildschirme gibt es hier überhaupt nicht, alles wirkt wie aus einem Guss und ist sofort einsatzbereit. Auch ein In-Game-Tod wird nicht mit langen Wartezeiten bestraft, sondern mit einem sofortigen Wiedereinstieg belohnt.
- Demon’s Souls Remake – Nach dem intensiv farbenfrohen Spektakel im Playroom sehnte ich mich nach etwas mittelalterlicher Nüchternheit. Zumindest dachte ich, dass mich in dem Remake nicht allzu viel Augenaction erwartet. Allerdings hat mich die Next-Gen-Neuauflage in Sachen Raytracing und Spielfluss so geflasht, dass die PS5 auch hier gemeinsam mit dem DualSense ihr volles Potenzial entfaltet. Das 11 Jahre alte Rollenspiel hat mich nämlich nicht nur inhaltlich umgehauen, sondern einem Spiel der neuen Generation auch in Sachen Immersion neues Leben eingehaucht. Mein Spielstand war bei einer neuen Session dabei in weniger als 5 Sekunden geladen.
- Spider Man: Miles Morales – Ebenso bei Miles Morales. Nicht einmal 5 Sekunden hat es gedauert bis ich in das Kostüm des spinnennetzschwingenden Verbrechensbekämpfers schlüpfen und die Stadt sicher machen konnte. Der DualSense hat mir dafür das nötige Schwinggefühl dank haptischem Feedback und adaptiven Triggern ermöglicht und die Leistungsfähigkeit der PS5 die grandiose Grafik bei 60 fps und kaum vorhandener Reload-Zeit bei eingetretenem Todesfall. Von Cutscenes aus ging es so nahtlos wieder ins Spielgeschehen über, dass ich erstmals verstanden habe, was Immersion bedeutet. Die Aussicht auf die Raytracing durchsetzte Stadt hat sein Übriges dazu beigetragen.
- The Witcher 3: Wild Hunt – Ein weiterer Brocken, der nicht zuletzt dafür bekannt ist ausreichend lange Ladezeiten aufzuweisen, ist natürlich „The Witcher 3: Wild Hunt“. Obwohl ich die noch nicht optimierte PS4-Version gespielt habe, macht sich die SSD auch hier bemerkbar und hat meinen vollgepackten, alten Spielstand in etwa 10 Sekunden geladen. Zum Vergleich: Auf der PlayStation 4 musste ich darauf mehr als eine Minute warten. Ebenso langsam fallen Schnellreisen aus. Auf der PS5 dauert eine Schnellreise (bitte hinsetzen) nur maximal 3 Sekunden. In Sachen fps warte ich hier allerdings auf die Next-Gen-Version des Spiels. Hier hing die PlayStation 5 leider weiter bei den 30 Bildern pro Sekunde fest.
- Assassin’s Creed Valhalla – Eine riesige Spielwelt mit vielen optischen Details und kämpfenden Charakteren. Bei Odyssey und Origins hat das gerne mal zu Framedrops und langen, langen Ladezeiten geführt. Die PS5 lässt sich von dem Wikinger-Game überhaupt nicht beeindrucken und zaubert den Spielstand in Sekundenschnelle herbei und hält dabei smoothe 60 fps. Auch die Schnellreisen oder das Neuladen nach einem tödlichen Abgang legt ihr mit einem Augenzwinkern zurück.
Dennoch fehlen mir bei einigen PS5-Games bis dato ein wenig die Next-Gen-Features wie das vollumfängliche Nutzen der DualSense-Funktionen, Raytracing oder der HDR-Support. Hier müssen Entwickler in den kommenden Monaten wohl noch etwas nachziehen und an optimierten Versionen ihrer Spiele arbeiten. Machbar ist all das auf der PlayStation 5, das haben mir die PS5-exklusiven Titel bereits bewiesen.
Wir verspüren ein wenig PS Plus-Zwang
Obwohl ich seit Jahren ein PlayStation Plus-Abo besitze, würde ich mich spätestens mit der PS5 ein wenig dazu genötigt fühlen, dies auch dauerhaft so beizubehalten. Denn es hat sich leider als überaus nützlich erwiesen, den Cloud-Speicher zu nutzen, der nur im PS Plus-Abos enthalten ist, um beispielsweise Spielstände zu übertragen. Per USB funktioniert das Ganze auf der PS5 nämlich nicht mehr.
Auch die PS Plus Collection ist für alle, die sich nicht gleich ein teures Next-Gen-Game kaufen wollen und trotzdem erste Spiele anzocken möchten, ein überaus nützlicher Bonus. Zusätzlich reizen neue Features wie die Spielhilfe den Dienst zu nutzen, was sich für einige, die sich PlayStation Plus bislang nicht leisten konnten oder wollten, schnell wie eine notwendige Pflicht für ein vollwertiges PS5-Erlebnis anfühlen kann.
Das Problem mit den Updates
Ich hätte gerne auch noch weitere PS4-Spiele auf der PS5 installiert, während meiner Testphase gab es allerdings Probleme mit den Updates. Grundsätzlich laufen die weitaus zuverlässiger und schneller als auf der PS4. Mit stabilen 50 Mbit/Sekunde im WLAN und einem voll ausgeschöpften Potenzial meiner 250 Mbit/Sekunde bei LAN-Verbindung kann sich die PS5 wirklich sehen lassen. Optisch ähnelt die Download-Anzeige übrigens nach wie vor den PS4-Fortschrittsbalken.
Allerdings wurde ich Opfer eines bestehenden Download-Bugs, bei dem sich beispielsweise ein GTA 5-Update in der Download-Übersicht einreihte, an einem gewissen Punkt aber stets abbrach und einen Fehlercode einblendete, der trotz mehrmaligem Neustart und Neuinstallation nicht zu beheben war. Auch ließ sich das Spiel anschließend nicht starten.
Mit einem kommenden Firmware-Update oder spätestens der PS5-optmierten Version bestimmter Games sollte sich dieses Problem jedoch sicherlich beheben lassen. Hoffentlich laufen Updates nach einmaligem Abbruch dann auch wieder automatisch weiter und müssen nicht händisch von Neuem gestartet werden.
Kein Quick Resume, dafür ein Control Center
Die Xbox Series X besitzt für eine nahtlose Rückkehr in ein vor dem Herunterfahren gestartetes Spiel das Quick-Resume-Feature. Damit ist es sogar möglich, zwischen mehreren gleichzeitig aktiven Games hin- und herzuwechseln. Eine solche Funktion besitzt die PS5 zwar nicht, dafür gibt es die neue Benutzeroberfläche, die etwas Vergleichbares anbietet.
Über die PS-Taste greift ihr auf das Control-Center der PS5 zu, das ihr sogar nach euren Vorstellungen anpassen könnt. Hierbei erhaltet ihr Schnellzugriff auf verschiedene Systemfunktionen, Spielinhalte, laufende Downloads, Aktivitäten, eure Mitteilungen oder den Akkustatus des DualSense.
Highlight: Der Wechsler
Die abgespeckte PS5-Version des Quick Resume ist hierbei der Wechsler (Switcher). Mit dieser Funktion im Control Center könnt ihr auf eure zuletzt verwendeten Anwendungen und Games zugreifen ohne den kompletten Weg über das Hauptmenü gehen zu müssen oder ein anderes Spiel schließen zu müssen. Der laufende Titel wird dann einfach automatisch geschlossen und sofort erfolgt euer Übergang in das andere Game – all das natürlich rasend schnell. Jedoch kann weiterhin nur ein Spiel aktiv bleiben, speichert vorher also lieber, bevor ihr in eine neue Anwendung wechselt.
Es ist also nicht ganz dasselbe wie bei der neuesten Microsoft-Konsole, allerdings muss ich auch zugeben, dass ich ohnehin nicht gerne mehrere Games parallel spiele, sondern mich gerne vollends einer Story oder einem Setting widme. Eher starte ich nochmal ein wenig Musik, die durchaus parallel laufen kann. Insofern kann ich mit dem fehlenden Xbox-Feature leben.
Die aufgeräumte Benutzeroberfläche
Nicht, dass die UI der PS4 unaufgeräumt gewesen wäre, aber die Optik der Benutzeroberfläche der PS5 sieht nicht nur weitaus edler und glatter aus, sondern wirkt, nicht zuletzt durch das Control Center, auch noch um einiges organisierter und übersichtlicher.
Dazu trägt zudem die neue Unterteilung in Spiele und Medien bei, die Entertainment-Anwendungen direkt von den Games trennt. In Zeiten von Streaming, in dem YouTube, Netflix, Disney Plus und Amazon Prime Video immer mehr potenzielle Konkurrenten in Form neuer Anbieter erhalten, scheint das eine kluge neue Ordnung zu sein. Die horizontal angeordneten Kacheln wurden hierbei allerdings beibehalten und liefern schnell auf einen Blick die meist genutzten Anwendungen.
Was ist mit der PlayStation-App? Wer alles noch ein wenig überschaubarer haben möchte, nutzt parallel die passend überarbeitete App, die ich persönlich verdammt nützlich finde. Damit habe ich mich auch überhaupt erst auf der PlayStation 5 mit meinem PS-Account angemeldet und den ganzen Ärger umgangen, jeden Buchstaben einzeln einzutippen. Sie ist genau so schlicht, schlank und fix wie ihr Konsolen-Pendant, lässt euch chatten, den Überblick über eure Games behalten und sogar Spiele aus dem PlayStation Store mobil auf die Konsole herunterladen.
Macht die PS5 zu eurer PS5
Irgendwann sollen nicht nur wieder Themes auf der PlayStation 5 zum Einsatz kommen, die die Next-Gen-Konsole zu eurer ganz persönlichen machen. Die gesamte Spielerfahrung soll mehr auf die individuellen Bedürfnisse angepasst werden und zwar dauerhaft. Dafür können auf der PS5 Voreinstellungen vorgenommen werden, die in entsprechend unterstützen Spielen dann direkt aktiviert sind wie zum Beispiel:
- Umgekehrte Kamerasteuerung
- Untertitel
- Sprachen
- Schwierigkeitsgrad
- Leistungsmodus oder Auflösungsmodus
- First-Person oder Third-Person-Perspektive
- Spoiler-Warnungen
Wie wird der Speicher auf der PS5 erweitert?
Apropos Spiele – und hier geht es diesmal mehr um die Größe als um die Geschwindigkeit oder Presets der Games. Von der 825 GB großen SSD bleiben euch mit Abzug des Betriebssystems nur noch schmale 667 GB. Natürlich gibt es einige Tricks den verfügbaren Speicherplatz effizient zu nutzen, mit all den großen Titeln ist die Konsole wahrscheinlich trotzdem schnell gefüllt.
Deshalb kann der Speicher der PS5 bereits jetzt mit externen Festplattenlaufwerken über den Super-Speed-USB-Anschluss erweitert werden. Das funktioniert allerdings nur mit PS4-Spielen, nicht mit potenziellen Next-Gen-Games. Langfristig soll die interne M.2-Schnittstelle mit PCIe 4.0-Unterstützung auch eine Erweiterung des Speichers ermöglichen, der dann auch für Next-Gen-Titel ausgelegt ist. Wann das so weit sein wird und welche Festplatten dafür von Sony lizenziert werden, ist noch nicht bekannt.
So laut und warm wird die PS5
Eines der meisterfragten Themen bei der PlayStation 5 sind der Geräuschpegel und die Wärmeentwicklung. Kein Wunder, immerhin bekommen PS4-Nutzer desaströse Flashbacks, wenn sie an den Düsenjetantrieb und die beunruhigende Hitzeentwicklung der PlayStation 4 denken.
- Wärmeentwicklung: Mit der PS5 gehört das Ganze der Vergangenheit an, das können wir nach mehrstündigen Laufzeiten tatsächlich versichern. Selbst nach einem Tag unter Volllast mehrerer Next-Gen-Spiele und Dauerbetrieb wurde das Kunststoffgehäuse maximal handwarm. Das großzügige Kühlsystem nimmt damit zwar beträchtlichen Platz in der Konsole ein, führt aber zum gewünschten Resultat. Die Möglichkeit die Staubkammern zu reinigen, wird das Ganze vielleicht sogar nachhaltig effizient gestalten.
- Geräuschpegel: Im normalen Betrieb und beim Start digital installierter Spiele, ist die PS5 so leise, dass man gar nicht merkt, dass die Konsole angeschaltet ist. Man muss schon sein Ohr auf das Gehäuse legen, um ein leichtes Surren wahrzunehmen. Beim Einlegen einer Disc kann es dagegen schon etwas anders aussehen. Hier war das Laufwerk deutlicher hörbar. Dennoch können wir dieses Geräusch nicht mit dem Krach der PS4 vergleichen, zumal der „Lärmpegel“ nicht von Dauer war und sich im Spielbetrieb schnell legte.
Wie hoch ist der Stromverbrauch der PS5? Die erweiterten Kühlmaßnahmen und erhöhte Leistung schlagen sich auch im Energieverbrauch der Next-Gen-Konsole nieder, sodass die Disc-Version der PS5 ganze 350W und die digitale Version 340W benötigt. In den Einstellungen der PlayStation 5 können allerdings entsprechende Energiesparmaßnahmen eingestellt werden, wie eine automatische Abschaltung für Konsole und Controller sowie ein minimal aktiver Ruhemodus.
Fazit
Die PlayStation 5 ist für mich die logische Weiterentwicklung der PS4, der notwendige nächste Schritt. Sie ist jedoch nicht der erhoffte Meilenstein, das revolutionäre technische Meisterwerk, das viele nach all dem aufwendigen und geheimniskrämerischen Marketing vermutet hatten. Dennoch: Die interne und externe Architektur sind der Inbegriff einer nächsten Generation, die versprochene Leistung samt High-Speed-SSD hält bislang vollends, was sie verspricht.
Bis zu meinem Test war ich außerdem der Meinung noch eine Weile mit der aktuellen Generation und der in die Jahre gekommenen PS4 klarkommen zu können. Nun, da die PS5 in mein Leben getreten ist, möchte ich den Next-Gen-Luxus jedoch nicht mehr missen. Kleine Ausflüge zurück auf meine PlayStation 4 zum Übertragen meiner Daten und dem Auschecken der tatsächlich funktionierenden Remote-Funktion, haben schnell meine Sehnsucht nach dem schnellen, sauberen und flüssigen Ablauf auf der PlayStation 5 geweckt. Besonders den DualSense-Controller würde ich nie mehr gegen den DualShock 4 eintauschen wollen.
Wird die PS5 also dem Hype und dem Preis gerecht? Meine Antwort auf diese Frage lautet deshalb trotz einiger Ernüchterungen und Kinderkrankheiten ganz klar: Ja. Die PS5 ist meiner Meinung nach sogar die perfekte, benutzerfreundliche Einsteigerkonsole, bei der man sicher sein kann, dass darauf auch noch in einigen Jahren zuverlässig Spiele laufen. Denn eher hab ich das Gefühl, dass nun erst einmal die Games und nicht länger die Konsolen technisch nachziehen müssen. Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass ein Gaming-PC die 499 Euro der Laufwerk-PS5 häufig weit übersteigt, sobald Ray-Tracing und 60 fps bei 4K-Auflösung das Ziel sind.
Das Argument, dass ein PC dafür individualisiert und auch anderweitig genutzt werden kann, ist nachvollziehbar, hat mit der PlayStation 5 jedoch weniger Gewichtung denn je. Für mich ist die PS5 ohnehin ein Multimediacenter, mit dem ich nebenbei auch Musik hören, YouTube-Videos ansehen, Netflix durchschmökern und als Sahnekirsche obendrauf noch richtig gute Spiele hochaufgelöst, flüssig und in sofortiger Abrufbereitschaft zocken kann.