Der Verkauf der neusten Hardware aus dem Entertainment-Bereich hat in diesem Jahr vermehrt Scalper auf den Plan gerufen. Scalper verwenden unter anderem Bot-Programme, die in kürzester Zeit alle Bestände eines Onlineshops aufkaufen können, woraufhin sie dann die Hardware gewinnbringend weiterverkaufen. Und das teilweise sogar für den doppelten Preis, wie es aktuell bei der PS5 der Fall war und immer noch ist.
Ein Analyst aus den Vereinigten Staaten, Michael Driscoll, hat jetzt ermittelt, wie viel Scalper wohl mit ihren Bot-Käufen verdient haben könnten, die sich jüngst über die PS5, Xbox Series X/S und weitere Hardware wie den Nvidia-Geforce-Karten der 30er-Reihe oder den neuen Ryzen 5000 von AMD hergemacht haben.
Er hat sich am Beispiel von eBay orientiert und eine Hochrechnung aufgestellt, wie viel Profit die Scalper gemacht haben könnten. Und so viel vorab, es ist wie zu erwarten nicht wenig.
Scalper scheffeln horrende Gewinne mit PS5 und Xbox Series X/S
Der Analyst hat sich Ebay vorgenommen und folgende Produkte in seiner Hochrechnung beachtet:
- PlayStation 5
- Xbox Series X/S
- Ryzen 5000
- Radeon RX 6800
- Geforce RTX 30
Zwischen September und Dezember 2020 soll es hier zu einem Umsatz von rund 82 Millionen US-Dollar gekommen sein. Die Profite belaufen sich auf ganze 39 Millionen US-Dollar.
Wichtig ist allerdings, dass sich so nicht nur die Scalper bereichern, sondern Ebay und Paypal indirekt mitbeteiligt werden, wo jeweils Gebühren für den Verkauf und die Bezahlung anfallen. Hier soll der Gewinn zwischen 2,4 und 6,6 Millionen US-Dollar liegen. Einen Riegel schiebt Ebay hier nicht vor.
Wenig überraschend sollen hier die Next-Gen-Konsolen, also die PS5 und die Xbox Series X/S, den größten Anteil ausmachen. Allein bei der Xbox Series X konnten die Scalper 23,5 Millionen USD umsetzen, bei einem Gewinn von zehn Millionen USD. Die PS5 brachte 35 Millionen USD ein und die Scalper konnten sich 19 Millionen USD Profit einstreichen.
Die Xbox Series X wurde im Schnitt für 865 USD und die Xbox Series S für 470 USD verkauft. Für die PS5 gab es deutlich mehr. Hier waren die Kunden bereit im Durchschnitt 937 USD für die digitale Version und 1.021 USD für die Disk-Version zu zahlen.
Abseits von Ebay meint Driscoll, dass aufgrund der Gebühren auch viel auf Marktplätzen wie Facebook oder Craigslist verkauft wurde.
Tatsächlich decken sich die Zahlen in etwa mit denen von Sean Hollister, der eine ähnliche Hochrechnung für The Verge aufgestellt hat.