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Im November 2020 veröffentlichte Sony die PS5 samt brandneuem Controller: dem DualSense. Mittlerweile gibt es den Controller nicht mehr nur in weiß mit schwarzen Akzenten, sondern auch in verschiedenen Farben wie zum Beispiel Midnight Black, Starlight Blue, Nova Pink, Galactic Purple und Cosmic Red. Mehr Unterschiede bietet Sony beim offiziellen DualSense aktuell nicht an.
Möchtet ihr euren Controller für die PS5 an eure eigenen Bedürfnisse anpassen und durch verschiedene Features ergänzen, dann gibt es neben Modding kaum geeignete Anbieter. Eine gute, wenn auch ziemlich teure, Alternative bieten die Controller-Spezialisten von SCUF mittlerweile an.
SCUF Reflex im Test
Neben dem SCUF Instinct Pro, den wir bereits für die Xbox Series X getestet haben, könnt ihr euch auf der Webseite des Hersteller mit Hilfe eines umfangreichen Konfigurators euren eigenen SCUF Reflex für die PS5 und den PC zusammenstellen. Genau das haben auch wir getan, um der Frage nachzugehen, ob sich der Profi-Controller von SCUF für die PS5 wirklich lohnt.
Was ist SCUF überhaupt? Im Jahr 2019 hat Corsair den Controller-Spezialisten SCUF übernommen. Das US-amerikanische Unternehmen ist bekannt für seine innovative Technik und hat unter anderem die schicken Paddles für den Xbox Elite Controller erfunden. Die Third-Party-Controller glänzen generell mit Qualität und Individualisierbarkeit.
- Kosten: ab 239,99 Euro
- Kompatibilität: PS5 & PC
- Kabellose und kabelgebundene Verbindung (USB-C)
- Wo kaufe ich den Controller? Direkt im offiziellen Scuf-Store
Der SCUF Reflex: Baut euch einen eigenen PS5-Controller
Unser Test des SCUF Reflex begann in dem umfangreichen aber gleichzeitig sehr übersichtlich gestalteten Konfigurator im offiziellen SCUF-Store. Hier startet ihr zunächst mit der allgemeinen Farbgebung des Controllers und entscheidet euch für den Grundton in einer der neun möglichen Farben. Während Schwarz und Weiß jeweils kostenlos hinzugefügt werden können, müsst ihr für eine der anderen Farben zusätzlich 14,99 Euro zu dem happigen Basispreis von 239,99 Euro bezahlen.
Zusätzlich habt ihr die Wahl, ob ihr für 29,99 Euro eine extra Frontplatte für den Controller dazu bestellt. Ihr könnt zwischen insgesamt 23 unterschiedlichen Designs, von cool bis sehr abgefahren, auswählen. Dabei lässt sich das Cover jederzeit abnehmen, wenn euch das Design nicht mehr gefällt oder zu langweilig geworden ist. Einzelne Plates lassen sich ebenfalls im Store von SCUF separat nachbestellen.
Bei den Farben, die ihr in den nächsten Schritten für das Touchpad, die Buttons, die Thumbsticks, die Trigger und weitere Elemente des Controllers festlegen könnt, gilt das natürlich nicht. Einmal bestellt, müsst ihr mit eurem selbst zusammengestellten Design leben (außer ihr versteckt euer Design durch eine Frontplatte).
Wir haben uns für ein recht unauffälliges Äußeres entschieden und neben Schwarz und Weiß vor allem auf Hellgrau und Stahlgrau gesetzt. Das Ergebnis kann sich doch sehen lassen, oder?
Hinzu kommen verschiedene Features, für die ihr euch entscheiden könnt. Beispielsweise liegt es an eurem persönlichen Empfinden, ob die Thumbsticks beide kurz beziehungsweis lang ausfallen oder beispielsweise über eine konkave Form (nach innen gewölbt sind) verfügen. Für Ego-Shooter bietet sich zum Beispiel ein kurzer Stick auf der linken und ein langer Thumbstick auf der rechten Seite an – perfekt für schnelle Bewegungen links und Präzision sowie Genauigkeit rechts.
Zwar verfügt der normale DualSense von Sony an den Griffen bereits über eine leicht angeraute Oberfläche, bei dem SCUF Reflex könnt ihr euch aber für eine extra Gummierung für den perfekten Grip entscheiden. Selbst bei schweißnassen Händen habt ihr den Controller somit jederzeit sicher im Griff.
Schlussendlich steht noch die Wahl für oder gegen die Vibration-Funktion des Controllers sowie die normalen adaptiven DualSense-Trigger oder mechanische Instant-Bumper an, die deutlich schneller auslösen und dabei ein gut hörbares Klicken von sich geben. Für Shooter-Spieler ein wichtiges Feature.
Auf der Rückseite befinden sich außerdem insgesamt vier konfigurierbare Paddles, die in Spielen einen entscheidenden Unterschied bieten können.
Ergonomie beim SCUF Reflex
Wir sind ehrlich, schon der normale DualSense liegt fantastisch in der Hand und viele Controller anderer Hersteller in den Schatten. Die adaptiven Trigger und weiteren PS5-Funktionen machen aus der Peripherie ein Stück Technik zum liebhaben.
SCUF baut beim Reflex auf dieser Basis auf. Begonnen mit den gummierten Griffen entsteht eine noch bessere Haptik. Selbst während stundenlangen, schweißtreibenden Boss-Kämpfen in Elden Ring hat uns der SCUF Reflex zu keiner Sekunde im Stich gelassen. Dabei ist das Gewicht bis auf wenige Gramm nahezu identisch zum normalen DualSense. Lediglich die angebauten Paddles machen einen kleinen Unterschied aus. Zusammengefasst liegt der Reflex perfekt in kleinen bis mittelgroßen Händen.
Shooter-Spieler werden es lieben
Die erwähnten Paddles auf der Rückseite erweitern den DualSense nicht einfach nur um vier weitere Tasten, sondern um ein völlig neues Steuerungserlebnis. Schließlich könnt ihr dadurch die Daumen auf den Sticks lassen und verwendet stattdessen eure Finger, die ansonsten passiv bleiben würden. Als Resultat habt ihr eine kürzere Redaktionzeit, was vor allem bei schnellen Shootern wie „Rainbox Six: Siege“ den entscheidenden Unterschied ausmachen kann.
Wer bisher aber nie mit Paddles an einem Controller zu tun hatte, der muss sich definitiv erst einmal an die neuen Möglichkeiten gewöhnen. Passend für einen einfacheren Einstieg verfügt der SCUF Reflex über drei voreingestellte Paddle-Profile. Um zwischen diesen zu switchen müsst ihr lediglich auf die Profil-Taste auf der Rückseite des Controllers drücken. Angeboten wird ein Modus für:
- BLAU: Ego-Shooter/Battle Royale
- ROT: Sport
- GRÜN: Rennen
Wenn ihr euch an die neuen Paddles gewöhnt habt oder einfach keine für euch passende Konfiguration findet, könnt ihr auch ein eigenes Setup erstellen. Innerhalb von wenigen Sekunden lässt sich jedes Paddle neu zuweisen, um die für euch perfekte Steuerung zu konfigurieren.
Instant-Trigger: Habt ihr euch wie wir bei der Konfiguration des SCUF Reflex für die Instant Trigger entschieden, müsst ihr zwar auf die adaptiven Trigger verzichten, für schnelle, kompetitive First-Person-Shooter erhaltet ihr so aber einen deutlichen Vorteil.
Durch den kürzeren und direkteren Auslöseweg der mechanischen Schalter ist das Schießen mit dem Trigger vergleichbar mit einer Gaming-Maus. Einzelne gezielte Schüsse fühlen sich nicht nur präziser an, sondern verlassen auch eure virtuelle Waffe schneller. Wenn es um Millisekunden geht, also die perfekte Wahl.
Wichtiger Hinweis: Ihr solltet euch unbedingt im Vorfeld Gedanken machen, was für einen SCUF-Controller ihr wollt. Schließlich lassen sich mit den Instant-Triggern zum Beispiel Rennspiele nicht spielen. Möchtet ihr also lieber Rennspiele oder für die Features des DualSense optimierte Games wie „Returnal“ oder „Ratchet & Clank: Rift Apart“ zocken, sind adaptive Trigger deutlich immersiver. Bedenkt dies bei der Konfiguration also unbedingt.
Umbauarbeiten leicht gemacht
Möchtet ihr euren Controller an neue Bedingungen anpassen oder die Optik verändern, könnt ihr dies ganz einfach selbst machen. Die Oberseite des SCUF Reflex lässt sich komplett abnehmen, wodurch ihr die Thumbsticks, die Anti-Friction-Ringe sowie die gesamte Faceplate austauschen könnt. Dabei müsst ihr keine Sorge haben, dass ihr etwas kaputt macht. Der Umbau geht ganz einfach und schnell von statten.
Der Größte Kritikpunkt: Der Preis
Wir wollen nicht aber um den heißen Brei herumreden, der SCUF Reflex besitzt einen großen Haken – der Preis. Dieser beginnt zu Beginn der Konfiguration bei bereits stattlichen 239,99 Euro. Im Vergleich, der normale DualSense bringt es auf 69,99 Euro und in den verschiedenen Farbvariationen auf 74,99 Euro.
Doch damit ist der preisliche Rahmen noch lange nicht ausgereizt. Für so gut wie jede Änderung fällt der eine oder andere zusätzliche Euro an. Der linke Ring in rot? Macht noch einmal 2,49 Euro. Instant-Trigger? 44,99 Euro. Buttons in einer anderen Farbe? 12,99 Euro. Zusätzlicher Grip an den Griffen? 24,99 Euro.
So kommen wir bei unserem Test-Controller auf einen Betrag in Höhe von rund 350 Euro. Entscheidet ihr euch dann auch noch für ein Player-Pack mit Schutzhülle, Gamer Gripp, einem Extra-Pack Thumbsticks und einem drei Meter langem USB-Kabel, müsst ihr noch einmal satte 44,99 Euro auf den Tisch legen. Immerhin erhaltet ihr beim Kauf eines Controllers einen Rabatt in Höhe von 34 Prozent auf das Player-Pack.
Zusammengefasst könnt ihr also locker 400 Euro ausgeben, um euren eigenen, selbst gestalteten Controller in den Händen halten zu können. Mangels vieler Alternativen und angesichts der überzeugenden Qualität und Ergonomie des SCUF Reflex vielleicht aber doch zumindest ein Gedanke wert – wenn ihr ein*e wirklich ambitionierter Spieler*in seid und euer Controller jederzeit die beste Leistung bieten muss.