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PSVR vs. PSVR 2: Beide Modelle im direkten Vergleich und alles, was ihr über den Nachfolger wissen müsst

Schon seit Februar letzten Jahres wissen wir, dass mit der PSVR 2 ein Nachfolgemodell der allseits beliebten Playstation VR auf den Markt kommen wird. Und auch wenn sich Sony mit einem Veröffentlichungstermin noch zurückhält, sind seit kurzem zumindest die technischen Details des neuen Geräts bekannt.

In diesem ausführlichen Special möchten wir euch die neue PSVR 2 vorstellen und verraten darüber hinaus, in welchen Bereichen sich der Sukzessor von dem Vorgänger unterscheidet und ob bereits jetzt gemutmaßt werden darf, ob sich eine Anschaffung lohnen wird.

PSVR2: Im direkten Vergleich mit der PSVR

Um es kurz zu machen: Zwischen den beiden Modellen liegen Welten und wir können ohne rot zu werden behaupten, dass die PSVR 2 um Längen stärker ist als das Original. Zwar setzt auch der Nachfolger auf ein OLED-Display, genau wie die PSVR, doch die Auflösung wurde von Full HD (960 x 1.080 Pixel je Auge) auf 4K (2.000 x 2.040 Pixel je Auge) angehoben.

Das Sichtfeld wurde ebenfalls erweitert, doch dürft ihr hier keine Wunder erwarten, da die Verbesserung nur minimal ist. Wo die PSVR noch ein Sichtfeld von circa 100 Grad abliefern konnte, werden es bei dem neuen Modell ungefähr 110 Grad sein. Viel wichtiger ist aber, dass die Trackingmethode geändert wurde, nämlich von Outside-in zu Inside-out.

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Im Klartext bedeutet dies, dass ihr keine externe Kamera mehr benötigt, um die neue VR-Brille von Sony benutzen zu können, was nicht nur Platz spart und unnötigen Kabelsalat entfernt, sondern auch solchen Spieler*innen eine einwandfreie Erfahrung ermöglicht, die in ihrem Zuhause nur wenig Raum zur Verfügung haben.

Außerdem soll die Playstation VR 2 nur noch über ein Kabel mit der PS5 verbunden werden, was erneut einiges an Kabellage zur Vergangenheit macht. Damit wird auch der Anschluss deutlich einfacher und es ist kein kompliziertes Kabelmanagement mehr nötig, damit es hinter dem Fernseher aufgeräumt aussieht.

Zusätzlich wird die neue VR-Brille erstmals auch echte eigene Controller haben, nämlich die jüngst angekündigten Playstation VR2 Sense-Controller, die über DualSense-Features wie adaptive Trigger sowie ein haptisches Feedback verfügen sollen. Dank des neuen Controller-Designs und entsprechenden Sensoren registriert das VR-Setup nun auch eure Finger, womit das Greifen von Gegenständen und das Nutzen von ausgewählten Fingern im Spiel möglich sein wird.

Alles zur PSVR 2
©Sony Group Corporation.

Wirklich spannend ist die neue PSVR 2 aber dadurch, dass sie über Eye-Tracking (Blickerfassung) verfügen soll, dementsprechend könnt ihr in Spielen bereits mit eurem Blick interagieren und vielleicht sogar ganz bequem durch Menüs navigieren.

PSVRPSVR 2
Auflösung960 x 1.080, OLED, RGB2.000 x 2.040, OLED, HDR
Bildwiederholfrequenz90 Hz, 120 Hz 90 Hz, 120 Hz
SichtfeldCa. 100 GradCa. 110 Grad
TrackingmethodeOutside-inInside-out
AnschlüsseUSB, HDMI, Breakout BoxUSB-C
Kabellänge 4,4 m Unbekannt
Eingebaute KamerasKeine4x IR (extern), 2x IR (intern)
SteuerungDualShock 4, PS Move, PS AimPSVR 2 Sense Controller, Eye-Tracking
Audio3,5 mm AUX output 3,5 mm AUX output
MikrofonJaJa
Controller erkennt FingerNeinJa
Gewicht600 gUnbekannt
KonsolenkompatibilitätPS4, PS4 Pro, PS5PS5
Veröffentlichung2016Erwartet: Q3/Q4 2022
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PSVR 2: Auflösung, Sichtfeld, HDR

In erster Linie sticht bei den Spezifikationen der PSVR 2 natürlich die Auflösung hervor, schließlich hat das Gerät mit 4K die vierfache Anzahl an Pixeln im direkten Vergleich mit dem Vorgänger. Unterm Strich bedeutet dies für euch, dass Spiele über die neue VR-Brille deutlich besser und schärfer aussehen.

So kann man die Auflösung zumindest grob überschlagen, denn genau genommen sieht die Sache etwas anders aus, schließlich hat sich das Sichtfeld bei dem neuen Modell ebenfalls vergrößert, nämlich von 100 Grad auf 110 Grad. So hat die PSVR 2 zwar sehr viel mehr Pixel, aber auch einen etwas größeren Bereich, der abgedeckt wird.

Da der Sprung von 100 Grad auf 110 Grad aber nicht unbedingt ein gigantischer ist, solltet ihr hier keine großartigen Abstriche erwarten müssen, doch behaltet trotzdem im Hinterkopf, dass die Auflösung nicht ganz so gut sein wird, wie es auf dem Papier den Anschein hat. Nichtsdestoweniger ist 4K bei einem VR-Headset eine großartige Sache und Spiele auf der PS5 sollten fantastisch aussehen.

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Nun bleibt noch die Frage offen, ob die neue PSVR 2 genau wie das Vorgängermodell die Möglichkeit mit sich bringt, die Linsen an die Augen der Benutzer*innen anzupassen, denn in dieser Hinsicht hat Sony bisher noch keine Antworten geliefert.

Diese Funktion war bei der alten PSVR sehr praktisch, schließlich haben Spieler*innen unterschiedlich geformte Köpfe und Augenpositionen. Sollte diese Funktion nicht mehr mit dabei sein, wird nicht jeder Nutzer/jede Nutzerin das komplette Sichtfeld des Headsets nutzen können.

Dafür wird die PSVR 2 aber sehr wahrscheinlich in einem anderen Bereich für Furore sorgen, denn wenn nicht unerwartet ein noch nicht angekündigtes VR-Headset auf den Markt kommt, das über ein HDR-Display verfügt, wird die PSVR 2 das erste seiner Art sein, dass dieses Feature mit sich bringt.

PSVR 2, Virtual Reality auf der PS5
©Sony Group Corporation.

PSVR2: Die Linsen

Leider ist noch immer nicht bekannt, welche Art von Linsen in dem neuen VR-Headset verbaut sein werden. Das Vorgängermodell war die einzige VR-Brille ihrer Klasse auf dem Markt, die keine Fresnel-Linsen verwendet hat. Diese Linsen haben ihre ganz eigenen Vorteile, aber auch sehr markante Nachteile.

Da die Linsen in der PSVR sehr groß waren, sah Sony keinen Sinn darin, eine IPD-Anpassung mit einzubauen. Ein solches Feature sorgt dafür, dass die Linsen eurem Augenabstand angepasst werden. Die PSVR 2 soll aber genau über diese Funktion verfügen, was erahnen lässt, dass komplett neue Linsen zum Einsatz kommen.

Doch dabei handelt es sich leider nur um Rätselraten, denn bevor Sony uns in dieser Hinsicht mehr verrät, können wir nichts genaues sagen. Eine IPD-Anpassung ist aber auf jeden Fall eine schöne Sache und Fans zeigen sich bereits jetzt begeistert, dass Sony in dieser Hinsicht aufgerüstet hat.

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PSVR 2: Benutzerfreundlichkeit und Tracking

Mit großer Freude haben wir zur Kenntnis genommen, dass die PSVR 2 nur noch über ein einzelnes USB-C-Kabel an die PS5 angeschlossen wird, denn die Einrichtung der PSVR an die PS4 und PS4 Pro war alles andere als einfach und hat allerlei Probleme mit sich gebracht.

Die alte VR-Brille von Sony kam mit einer Breakout Box, die über zwei dicke Kabel mit der Brille verbunden war und die zusätzlich mit einem extra HDMI- und einem zusätzlichen USB-Kabel mit der Konsole verbunden wurde. Außerdem benötigte diese Box ihren eigenen Stromanschluss.

Das Kabelmanagement war nicht nur grauenhaft, einige Fernseher kamen auf die Box auch nicht sonderlich gut klar, was zu Problemen mit der Auflösung und mit HDR geführt hat. Hinzu kam, dass ihr zusätzlich eine externe Kamera benötigt habt, die ebenfalls an die Konsole angeschlossen werden musste und die sich nicht auf alle TVs leicht montieren ließ.

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Diese Kamera war leider nie für VR entwickelt worden, entsprechend schlecht war ihre Tracking-Leistung und der Bereich, den sie abdecken konnte, war vergleichsweise gering. Daher ist es schön, dass all diese Probleme der Vergangenheit angehören.

Die PSVR 2 setzt auf Inside-Out-Tracking, wofür sie über mehrere eingebaute Kameras verfügt, die die Bewegungen der Spieler*innen im Blick behalten. Hier sollte aber auch erwähnt werden, dass Sony damit ein großes Risiko eingeht, denn die Qualität dieser Tracking-Methode variiert stark von Hersteller zu Hersteller.

Nur ein paar wenige Hersteller auf der Welt haben bisher bewiesen, dass sie gutes Inside-Out-Tracking liefern können. So verfügt die Quest 2 beispielsweise über eine sehr ausgereifte Version dieser Technologie, während diese bei den Windows-VR-Headsets stark zu wünschen übrig lässt.

Zumindest im direkten Vergleich mit der alten PSVR sollte die neue Version jedoch so oder so gut abschneiden, denn das Tracking war beim Vorgänger mit Abstand der größte Problemfaktor und immer wieder ein Grund für potenzielle Käufer*innen, die Finger von dieser Brille zu lassen.

PSVR 2, DualSense Controller
©Sony Group Corporation.

PSVR 2: Eye-Tracking

Die Verfolgung der Augenbewegung, also so bezeichnetes Eye-Tracking, ist keine Neuheit bei VR-Brillen, doch bisher wurde diese Technologie nur in High-End-Geräten verbaut, die entsprechend auch äußerst teuer waren und noch immer sind. Sony bringt nun aber das vielleicht erste Mittelklasse-VR-Headset mit Eye Tracking auf den Markt.

In erster Linie ist Eye-Tracking daher interessant, dass dadurch bestimmt werden kann, welche Bereiche im Spiel gerendert werden müssen und welche nicht. Das Rendern von Szenerien, die Spieler*innen gar nicht oder nur aus den Augenwinkeln sehen können, ist eine enorme Verschwendung von Rechenleistung, daher ist es praktisch zu wissen, wo der User/die Userin gerade hinsieht.

Doch es gibt noch viele andere Gebiete, in welchen Eye-Tracking zum Einsatz kommen kann. Beispielsweise bei der automatischen Berechnung des Augenabstands, zum automatischen Anmelden bei Diensten und Spielen, für realistische Augenbewegungen des eigenen Avatars, zur Steuerung des Menüs und noch für vieles mehr.

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PSVR 2: Controller

Eine der größten Verbesserungen sind natürlich die neuen Controller, die von den im Headset verbauten VR-Kameras erfasst werden, wodurch ein viel besseres Tracking ermöglicht wird. Dass jemand aus eurem Haushalt zwischen Kamera und Controller steht und euch dadurch die Spielerfahrung ruiniert, ist also eine Sache der Vergangenheit.

Mit den neuen Sense-Controllern schließt Sony zu dem auf, was bei der Konkurrenz längst Standard ist, dazu gehören Thumbsticks und die übliche Anordnung von Buttons. In Sachen haptisches Feedback wird von der gleichen Qualität gesprochen wie bei den aktuellen PS5-Controllern, inklusive adaptive Trigger und abgestimmte Vibrationen.

PSVR 2: Audio

Hier könnten wir die größte Schwachstelle der neuen PSVR 2 gefunden haben, denn während andere Hersteller auf im Headset eingebaute Audiotechnologie setzen, hat Sony in dieser Hinsicht bisher nichts verlauten lassen und erwähnt lediglich den typischen 3,5 mm Klinkenstecker, genau wie beim Vorgänger.

Im Klartext bedeutet dies, dass Sony wohl erwartet, das Spieler*innen separat erhältliche Kopfhörer zum Spielen nutzen, was im Grunde eine längst veraltete Vorgehensweise ist, denn Umfragen haben immer wieder gezeigt, dass der Wunsch nach Onboard-Audiotechnologie groß ist.

Viele Spieler*innen wollen so wenig Kabellage wie nur möglich haben und fühlen sich nicht wohl dabei, mehr Peripherie als absolut notwendig zu besitzen und anschließen zu müssen. Was vor allen Dingen bei einem großen und platzeinnehmenden Headset gilt.

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Aber vielleicht ist an dieser Sache mehr dran, als wir zu diesem Zeitpunkt erahnen können, denn die PSVR 2 soll laut offiziellen Angaben über ein eigenes haptisches Feedback verfügen, wodurch das Headset mit Vibrationen auf Ereignisse im Spiel reagiert, inklusive eingehender Audiosignale.

Es ist schwer vorstellbar, dass die neue VR-Brille von Sony über Force Feeback verfügt, dass auf Audiosignale reagiert, aber keine internen Lautsprecher besitzt. Selbst die neuen Controller verfügen über die entsprechende Haptik und kleine Lautsprecher, damit Spieler*innen gewisse Audiosignale hören und spüren können.

Heiner Gumprecht

Roter Magier des Lebens und grauer Jedi unter den Gruftis. Liebt alle Formen von Spielen, allen voran JRPGs und Pen and Paper. Cineast mit starken Gefühlen für den Mainstream und Dr. Nova der Philosophie. Ewiger One-Piece-Fanboy.
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