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PUBG: Entwickler attackiert Fortnite wegen geklauter Spielidee

Welch ein Drama: Das Entwicklerstudio von Playerunknown's Battlegrounds – Bluehole – kritisierte jetzt öffentlich das Spiel Fortnite aus dem Hause Epic Games. Für dieses wurde zuletzt ebenfalls ein Battle Royale-Modus angekündigt, was für Bluehole offenbar eine Art des Hintergehens darstellt.

Der Erfolg von Playerunknown's Battlegrounds – oder auch kurz PUBG – ist dem südkoreanischen Unternehmen Bluehole wohl nicht abzustreiten: Mehr als 10 Millionen verkaufte Einheiten und bahnbrechende Allzeit-Rekorde auf der Onlineplattform Steam. Umso seltsamer wirkt es, dass die Entwickler weiterhin zur Seite schauen und Hiebe in Richtung der Konkurrenz verteilen.

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Offene Kritik an Epic Games

So jetzt auch geschehen mit dem Spiel Fortnite von Epic Games: Die Entwickler kündigten vor wenigen Wochen einen neuen Battle Royale-Modus für das Spiel an und sprangen somit zugegebenermaßen auf den Erfolgszug von PUBG auf. Der Clou an der Geschichte sei außerdem, dass man Fortnite: Battle Royale komplett kostenlos anbieten wollen würde und somit indirekt in Konkurrenz zu PUBG tritt. Für den Vizepräsidenten von Bluehole – Chang Han Kim – war dies offenbar Grund genug, jetzt in einem offenen Brief Kritik an der Praktik von Epic Games zu üben, da man sich hintergangen fühle und jetzt prüfen wolle, ob man weitere Schritte gehen werde.

"Wir hatten eine stetige Beziehung zu Epic Games während PUBGs Entwicklung, da sie die Macher der Unreal Engine 4 sind; der Engine, die wir für das Spiel lizenziert haben. Nachdem wir auf das steigende Feedback unserer Community gehört und das Gameplay für uns selbst überdacht haben, befürchten wir, dass Fortnite die Erfahrung – für die PUBG bekannt ist – kopieren könnte. Wir bemerkten außerdem, dass Epic Games für die Promotion von Fortnite, PUBG als Beispiel gegenüber der Community und in Pressekommunikationen nennt. Dies wurde nie mit uns besprochen und wir finden, dass das nicht richtig ist."

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Hintergangen von Epic Games?

Im ersten Moment klingt dies so, als wolle Bluehole das Recht des Battle Royale-Modus für sich selbst inne haben und keinen anderen Spielen erlauben solch eine Spielart zu verwenden. Dies sei jedoch überhaupt nicht der Fall und vielmehr gehe es um die Herangehensweise von Epic Games, die Bluehole so negativ aufstieß. Dies stellte Chang Han Kim jetzt noch einmal in einem Interview mit PCGamer klar. So hätten in diesem Jahr schon mehrere Spiele einen Battle Royale-Modus erhalten – zum Beispiel GTA 5 – und für Bluehole sei das nie ein Grund zur Beschwerde gewesen. Man freue sich über Konkurrenz und jeder solle in der Lage sein einen eigenen Battle Royale-Modus zu entwickeln.

Bluehole zahle jedoch große Summen an Geldern an Epic Games, damit sie die Unreal Engine 4 lizenzieren und PUBG stetig weiterentwickeln könnten. Epic Games habe in der Vergangenheit außerdem immer damit geworben, dass man Indie-Entwickler unterstützen wolle und dann kommt ein solcher Indie-Entwickler – vielleicht sogar der erfolgreichste Indie-Entwickler aller Zeiten –  der viel Geld an sie bezahlt und dem dann kurzerhand die Gameplay-Idee gestohlen werde. Epic Games hätte laut Sicht von Bluehole wenigstens vorher mitteilen können, dass man solch eine Idee umsetzen möchte und dann hätte man gemeinsam eine Lösung finden können. Jetzt habe man jedoch Angst, dass alle Neuerungen – die PUBG in der nächsten Zeit erhalten wird – einfach von Fortnite übernommen würden und somit PUBG in den Hintergrund treten könnte. Die Befürchtungen gingen demnach so weit, dass Bluehole Epic Games zutrauen würde, dass sie Features früher in Fortnite einbauen, obwohl sie bereits für PUBG geplant seien und dann indirekt weggeschnappt werden würden.

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Wie geht's jetzt weiter?

Das Unternehmen Bluehole möchte jetzt mit Epic Games in Kontakt treten und das Drama endlich für beide Seiten beenden. Der Ärger ist in gewisser Weise durchaus nachvollziehbar – besonders, wenn man die Lizenzkosten und Epic Games' Plan zur Veröffentlichung als kostenloses Standalone-Game bedenkt.

Man darf gespannt sein, wie die Geschichte fortgesetzt wird und ob es gar zu einem Prozess kommen könnte. Wir halten euch auf dem Laufenden!

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