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PUBG: Von Twitch gesteuerter Bot erreicht dritten Platz

Twitch Plays Battlegrounds ist ein neuer Versuch des bekannten Bot-Prinzips: Die Zuschauer geben ihre Befehle in den Twitch-Chat ein und diese werden ins Spiel übertragen. Das Experiment schaffte jetzt innerhalb kürzester Zeit den dritten Platz in einer Solo-Runde des Battle Royale-Spiels.

Mit Twitch Plays Pokémon startete 2014 der Versuch zu einem sozialen Experiment. Dabei wurde eine Software geschrieben, die die Befehle des Twitch-Chats ausliest und diese in das Spiel überträgt. So sollte versucht werden, mit einer großen Masse an Spielern gemeinsam Pokémon zu fangen und das Spiel sogar durchzuspielen. Das mediale Echo auf die Aktion war äußerst groß, denn trotz des chaotischen Aneinanderreihens von Befehlen, ging das Konzept auf.

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Ein voller Erfolg

Jetzt wird das Experiment mit Twitch Plays Battlegrounds auf eine andere Stufe gehoben: Der Twitch-Chat hat die Kontrolle über einen Charakter im Spiel Playerunknown's Battlegrounds und versucht im Kampf gegen 99 weitere Mitstreiter zu bestehen. Was ähnlich wie bei Pokémon erstmal für völlig unmöglich gehalten werden dürfte, stellte sich recht schnell als funktionierende Herangehensweise raus. Bereits am zweiten Tag erreichte der Twitch-Chat gemeinsam den dritten Platz in einem Solo-Game von PUBG. Der herausragende Lauf wurde durch ein fahrendes Auto beendet, das den Charakter kurzerhand überfuhr.

Interessant ist ebenfalls, dass der Schwarm offenbar Wert auf ein defensives Verhalten legt und eher vorsichtig vorgeht. Statt dem Versuch sich auf viele Kills zu konzentrierten, versuchten die dutzenden Spieler, Feinden aus dem Weg zu gehen und gingen somit sehr taktisch und nahezu pazifistisch vor. Zum jetzigen Zeitpunkt gab es jedoch schon zwei Kills des Bots: Einer davon wurde vom Gegenspieler herausgefordert, da dieser offenbar von dem Experiment wusste und sich bereitwillig dem Bot in den Weg stellte.

Der Stream zu Twitch Plays Battlegrounds soll weiterhin laufen, wird zwischendurch aber pausiert. Dies solle sich ändern, wenn die Einnahmen durch Spenden so hoch würden, dass sich ein dauerhafter Betrieb finanziell lohnen würde und man nicht in die roten Zahlen komme. Vielleicht erreichen die Spieler auf Dauer sogar noch den ersten Platz – eine ehrwürdige Leistung wurde allerdings mit dem dritten Platz sicherlich schon erreicht.

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