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Alte und neue Planeten: Die toll inszenierten Schauplätze
Wie in einem waschechten Action-Adventure üblich, erkundet ihr eine ganze Reihe an bereisbaren Schauplätzen. Im Falle von „Ratchet & Clank: Drift Apart“ handelt es sich dabei um eine Vielzahl von Planeten. Rift Apart bedient sich aus der Planeten-Fundkiste älterer Ableger und bringt einige Schauplätze in neuem Glanz zurück. Die aus dem ersten PS3-Ableger „Ratchet & Clank: Tools of Destruction“ bekannte prähistorische Sumpfwelt Sargasso feiert ihre Rückkehr und lässt euch auf Flitzkäfern oder sogar einem Flugmonster reiten.
Gänzlich neue Planeten dürfen natürlich nicht fehlen wie zum Beispiel der bereits angesprochene Erzschürf-Planet Blizar Prime mit den ständigen Dimensionswechseln oder Savali mit seiner kleinen Open-World, in der ihr mit den Hoverstiefeln umherflitzen könnt.
Schraube locker? In Nefarious City, der Megametropole von Corson V, kann man übrigens sehr häufig sehen, dass die KI der NPCs eine Schraube locker hat. Immer wenn ich durch die Bevölkerungsreichen Viertel laufe, sehe ich NPCs gegen Wände oder Zäune laufen und so verharren. Einerseits zwar witzig, andererseits kann man hier gerne noch Abhilfe schaffen.
Planetenauswahl war früher spannender: Die Planeten steuert ihr von eurem Raumschiff aus an, indem ihr den nächsten Zielort direkt aus einer Liste auswählt. Das ist effizient und übersichtlich, keine Frage. Allerdings auch die langweiligste Lösung. Erinnert ihr euch noch an „Ratchet & Clank: A Crack in Time“ für die PS3? Da konntet ihr richtig mit eurem Raumschiff im All umherfliegen und die Planeten ansteuern. Teilweise gab es auf dem Weg noch ein paar Herausforderungen oder spannende Orte zu entdecken. Dieses Feature hätte ich mir weiterhin gewünscht.
Alles in allem bieten alle Planeten ihre eigenen besonderen Merkmale und lassen das Abenteuer auf keinen Fall langweilig werden. Zwar sind die Orte nicht alle so weitläufig und man hat durch die Hauptziele fast schon alles gesehen, es lohnt sich aber zurückzukehren um wirklich alles zu erkunden. Manchmal gibt es noch Nebenaufgaben zu erledigen oder es verstecken sich einige Nebenwege, die euch zu besonderen Collectibles führen. So gibt es wieder Gold-Bolts zu finden oder ihr müsst überall verteilte Steine finden, die die Leibspeise des Flugmonsters Trudi darstellen.
Diese Collectibles lassen sich in Ratchet & Clank: Rift Apart finden und sie bringen sogar was für’s Abenteuer:
- Gold-Bolts: Die goldenen Schrauben gibt es schon seit dem ersten Teil und kehren eigentlich mit jedem großen Ableger wieder. Sammelt ihr sie, schaltet ihr Boni und spaßige Cheats frei. So lassen sich die Köpfe der Charaktere vergrößern/schrumpfen oder der Omni-Schlüsse bekommt neue Farben.
- Spionbots: Findet ihr alle dieser Bots, erhaltet ihr Zugriff auf die berühmte R.I.D.A.-Waffe, mit der jeder Gegnerhintern mit Leichtigkeit versohlt wird. Im aktuellen Ableger gibt es sogar coole Eastereggs für PlayStation-Fans!
- Rüstungsteile: Von jedem Rüstungsset lassen sich Helm, Brustpanzer und Beine finden. Habt ihr ein komplettes Set zusammen, bringt euch das Boni wie zum Beispiel bessere Verteidigung. Außerdem sehen die Rüstungen ziemlich cool aus.
Raytracing sorgt für den letzten, visuellen Schliff: Es ist toll anzusehen, wie „Ratchet & Clank: Rift Apart“ Gebrauch vom Raytracing macht. Die Technologie sorgt für noch mehr Stimmung in den Umgebungen, wenn beispielsweise alles um euch herum in Scherben zerbricht, ihr von einem Moment vom belebten, hellen Megalopolis auf ein Piratenschiff durch Lichtstrahlen geflutete Nacht teleportiert werdet oder auch einfach nur in einem ruhigen Moment schaut, wie differenziert das Licht den sumpfigen Boden von Sargasso erhellt.
Die Helden sind noch agiler denn je
Die Dimensionssprünge beschleunigen bereits das Gameplay, aber auch in Sachen Fortbewegung hat sich einiges getan. Die Helden steuern sich dank neuer Moves agiler denn je und das Game spielt sich flotter als alle anderen Ableger der Reihe. So sind nun Wandläufe möglich und auf Knopfdruck lässt sich im Kampf ein Ausweichsprung (der Phantomsprint) vollführen. Gerade den Phantomsprint möchte ich nicht mehr missen, denn er sorgt für noch hitzigere Gefechte und lässt euch richtig ins Kampfgeschehen eintauchen. Des Weiteren gehören wieder Hoverstiefel, Schwungseile und die Grind-Stiefel zur Ausrüstung.
Total übertriebenes Waffen-Feuerwerk – und das ist klasse
Was zeichnet die „Ratchet & Clank“-Reihe seit jeher vor allem aus? Das komplett übertriebene und verrückte Waffenarsenal! In Rift Apart gibt es wieder eine neu zusammengestellte Crème de la Crème an bereits bekannten Schießeisen wie den Aggressor oder den Todes-Handschuh sowie neue Waffen wie zum Beispiel den Partypilz (der ähnlich wie Mr. Zurkon funktioniert und eigenständig Gegner abschießt) oder den Formschnittsprinkler, der Gegner in hübsche Hecken verwandelt und auf diese Weise bewegungsunfähig macht. Einer meiner Favoriten ist aber ohne Zweifel der Torpedo-ähnliche Bohrhund, der sich direkt zum Gegner durchgräbt und ihn mit einer hitzigen Explosion ins Nirvana verfrachtet.
Waffen lassen sich gegen genügend Bolts bei Mrs. Zurkon kaufen, die nahezu überall ihre Filiale aufschlägt. Bei ihr könnt ihr außerdem direkt eure Argumentationsverstärker weiter verbessern. Das funktioniert genau so wie schon beim Erstlingsremake für PS4 auf sehr intuitive Weise. Jede Waffe verfügt über ein gesamtes Board, bei dem sich einzelne Felder mit Fähigkeiten wie mehr Munition, schnellere Schüsse oder anderen, speziellen Boni gegen das seltene Mineral Raritanium freikaufen lassen.
Außerdem levelt jede Waffe durch regelmäßigen Gebrauch und lässt sich auf diese Weise aufstufen, um noch stärker zu werden.
Waffen dank DualSense richtig immersiv
Die adaptiven Trigger des DualSense-Controllers entfalten vor allem beim Waffengebrauch ihr volles Potenzial. Jede Waffe verfügt über zwei Schussstufen – bei halbgedrücktem Abzug und bei komplett durchgedrücktem Abzug. So schießt ihr aus der galaktischen Flinte Exekutor zum Beispiel aus nur einem Lauf oder pfeffert dem Gegner mit beiden Läufen den vollen Wumms gegen die Birne.
Bei Wurfgranaten könnt ihr mit halb gedrücktem Abzug die Flugbahn anzeigen lassen, bevor ihr schließlich den Widerstand des Triggers vollständig überwindet und das Feuerwerk beginnen lasst.
Hagelt übrigens das Dauerfeuer aus eurem Gewehrlauf, spürt ihr dank der ruckelnden Widerstände der Schultertasten jeden einzelnen Schuss direkt am Finger. So macht Außerirdische meucheln richtig Spaß!
Gegner-Vielfalt gerade bei Minibossen eher begrenzt
Apropos Außerirdische meucheln: Ihr bekommt es während des Abenteuers mit einer ganzen Reihe an Gegnern zu tun. Es entbrennt häufig ein absolut rasantes Munitionsfeuerwerk auf dem Bildschirm, wie wir es von den „Ratchet & Clank“-Spielen gewohnt sind. Und mit jeder neuen Waffe, die Ratchet und Rivet in ihre Lombax-Griffel bekommen, macht es umso mehr Spaß die unterschiedlichen Gegnern wie Nefarious-Roboter, grüne Schleimbeutel und räuberische Piraten zu durchlöchern.
Allerdings wiederholen sich die Miniboss-Gegner zu oft. Anscheinend gibt es nur eine Handvoll unterschiedliche Minibosse für die zahlreichen Begegnungen. Nach dem jeweils fünften Nefarious Juggernaut (schwer gepanzerter Kampfroboter) oder Grunthor (Dinosaurier mit großen Hörnern) hätte ich mir gerne ein wenig mehr Abwechslung gewünscht.
Clanks interdimensionale Rätseleinlagen
Ratchet und Rivet sind nicht die einzigen Charaktere, die ihr steuern werdet. Schlossknacker-Sequenzen werden nun nicht mehr via langweiligen Drehpuzzles gelöst, sondern ihr schlüpft in die Schale der kleinen Robospinne Glitch und setzt Virennestern mit ordentlich Schussfeuer-Action zu.
Bei Clank geht es dafür ruhiger zur Sache. Der intelligente Roboter übernimmt wieder einmal die Rätseleinlagen im Spiel. Diesmal müsst ihr seine „Möglichkeiten“, also stur geradeaus laufende Lemminge-Abbilder, gefahrlos durch einen Parcours lotsen, indem ihr mittles platzierbaren Kugeln die Schwerkraft manipuliert, das Lauftempo der Holo-Clanks erhöht oder elektrische Energie weiterleitet. Die Rätsel stellen eine willkommene Abwechslung zur sonst im Mittelpunkt stehenden Action dar und sind clever gestaltet worden.
Wer sich dagegen vollends ins mörderische Scharmützel werfen möchte, kann in der Arena vorbeischauen und mit Rivet eine Reihe von schlagkräftigen Herausforderungen bestreiten.
Die Spielzeit: Kurz(weilig)es Abenteuer
„Ratchet & Clank“ war noch nie ein Spiel, dass euch Wochenlang vor den Bildschirm fesseln dürfte. Das Abenteuer fällt recht kurzweilig aber auch eben kurz aus. In 14 Stunden sah ich bereits die Credits, währenddessen habe ich jedoch auch schon einige optionale Ziele erfüllt und zwei Drittel der Gold-Bolts gefunden – ich hätte allein mit der Hauptstory also auch durchaus in gut 10 bis 12 Stunden durch sein können. Der Trophäenfortschritt lag zu dem Zeitpunkt der Credits bei 67 Prozent. Um alles zu komplettieren werdet ihr mit Sicherheit keine 25 Stunden brauchen, womöglich schafft ihr die Platin-Trophäe auch schon in 20 Stunden.
New Game Plus: Nach dem ersten Durchlauf erhaltet ihr Zugriff auf den Herausforderungsmodus, in dem ich euch einem schwereren Abenteuer stellen könnt. Waffen, Ausrüstung und Collectibles werden in das New Game Plus übernommen. Dort habt ihr außerdem die Möglichkeit mittels Bolt-Multiplikator zum Millionär zu werden.
Day-One-Update angekündigt
Zu Release des Spiels steht ein Day-One-Update zur Verfügung, dass ihr unbedingt laden solltet. Dadurch sollen neue Features wie Performance Mode, Cutscene-Skipping und ein weiterer Schwierigkeitsgrad verfügbar werden. Der neue Performance Mode bietet euch dann sogar 60 FPS mit aktiviertem Raytracing. Außerdem werden Accessibility Updates, Photo Mode Updates sowie generelle Audio-, Stabilitäts- und Performance-Verbesserungen hinzugefügt.
Mir ist das Spiel während der Testphase zweimal abgestürzt. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Problem mit dem Day-One-Update nicht mehr auftritt.