Razer hat sich in der Vergangenheit einen Namen durch spezifische Hardware gemacht – Tastaturen und Mäuse für Gamer! Viele Spieler schwören auf ihre Razer Naga, Razer Imperator und weitere Produkte dieser Art. Aber wie schlägt sich der Hersteller für Gaming-Peripherie eigentlich in anderen Bereichen? Wie steht es zum Beispiel um den Sound, was sagen die Headsets? In unserer Review zum Razer Ifrit verraten wir euch, was die neue Hardware zu bieten hat und für wen sie am besten geeignet ist.
Mit dem Razer Ifrit hat Razer eine neue Produktlinie angekündigt, die für eine spezifische Zielgruppe erscheint. Dabei handelt es sich um ein In-Ear-Headset mit einem schlichten Design, für niedrige Anforderungen im Gaming- und Streaming-Bereich und das sogar für den mobilen Einsatz. Mobile Endgeräte und Konsolen sind also inbegriffen und all das soll so einfach funktionieren, wie es nur denkbar möglich ist. Damit ist die Zielgruppe erst einmal definiert. Aber benötigen die Gamer und Streamer dieser Welt solch ein Produkt denn nun wirklich und wird es den Streaming-Alltag erleichtern?
Design und Funktionsweise
Das wollen wir mit dieser Review definieren. Aber kommen wir erst einmal zum Produkt selbst. Neben einem anpassbaren Bügel, der beim Tragen einmal hinterrücks um den Kopf herumläuft, sind das Gestell, die In-Ear-Kopfhörer, die über ein Kabel mit dem Gestell verbunden sind, und das Mikrofon sehr dezent ausgeführt. Das Headset kommt in einem schlichten, Schwarz daher und wird über einen 3,5mm-Klinkenstecker mit dem beiliegenden Razer USB Audio Enhancer verbunden, das ihr schließlich mit dem PC oder dem Mobile-Device verbindet.
Wenn ihr auf der Konsole zocken oder streamen möchtet, könnt ihr die Klinke sogar direkt in den dazugehörigen Port stecken. Das funktioniert gleichermaßen bei mobilen Endgeräten wie Smartphones, allerdings kann es sein, dass es diesen Anschluss, beispielshalber bei neueren iPhones nicht mehr gibt. In diesem Fall benötigt ihr womöglich einen USB-C-Adapter, um das Headset mit dem USB-Audioverstärker und dann erst mit dem Mobile-Device zu verbinden. Ihr habt im Grunde also viele Möglichkeiten und es gibt unterschiedliche Lösungswege. Am besten verbindet ihr das Headset direkt mit dem Controller Razer Raiju Tournament, den wir ebenfalls bereits getestet haben:
Da sich bei dem Razer Ifrit ein besonderes Feature auf den Duo-Stream bezieht, wird es hier gleich besonders komfortabel. Der USB-Audioverstärker verfügt nämlich über zwei separate Eingänge für Headsets. Ihr könntet also beispielsweise zwei Geräte wie zwei Ifrit-Headsets verbinden oder alternativ ein anderes Headset mit 3,5mm-Klinkenstecker anschließen. Wohl bemerkt, dass wir hier immer noch von einer mobilen Lösung sprechen.
Damit während des Streamens nichts schief geht, hat Razer unterhalb des Audioverstärkers eine Antirutsch-Beschichtung angebracht. Ihr könnt das Gerät dadurch an einer entsprechend glatten Oberfläche fixieren. Dem Headset liegt ein verlängerter In-Ear-Stöpsel bei. Mit drei Paar Wechselstöpsel könnt ihr den In-Ear-Stecker ideal an eure Ohrmuschel anpassen. So ist für jeden etwas dabei. Diese kleinen Details nehmen wir dankend entgegen.
Durch Komfort zum Erfolg
Einfach und schnell ist die Hardware an das jeweilige Gerät angeschlossen. Nach einem kurzen Kampf mit dem Bügel, den wir erst einmal an unsere eigene Kopfform anpassen mussten, kann es auch schon losgehen. Zugegebenermaßen war ich zunächst sehr skeptisch über den Einsatz, doch das Headset hat definitiv seine Daseinsberechtigung.
Auf der technischen Seite gibt es an sich nichts zu bemängeln. Die In-Ear-Kopfhörer bieten adäquaten Sound, der aber natürlich nicht mit einem Bose-Kopfhörer oder einem Sennheiser-Kopfhörer verglichen werden sollte. Das Mikrofon ist kann genauso wenig mit einem Rode Pro- oder Podcaster verglichen werden. Doch für den Preis sind Mikrofon- und Kopfhörerqualität eher im oberen Bereich anzusiedeln.
Wichtig sind bestimmte Faktoren wie die richtige Ortung des Feindes bei einem kompetitiven Shooter – und dies ist ohne Probleme möglich. Eure Mitspieler werden euch zudem mit vollmundiger Stimme vernehmen, vergleichbar also mit einem durchschnittlichen Kondensator-Mikrofon. Technisch bietet das Headset eine solide Basis, um als Gaming-Headset zu überzeugen. Das ist natürlich erst einmal wichtig, ansonsten könnte man sich den Rest auch sparen.
Und nun kommt der Kasus Knacktus. Im Verbund mit der gegebenen Flexibilität und der zuvor angenehmen Mobilität entpuppt sich das Headset als Allrounder, den wir vor der Veröffentlichung vergebens gesucht haben. Ein so komfortables Headset, das sich so gut für den regulären Spielalltag eignet und dann noch so umfangreich einsetzbar ist, bietet in vielen Situationen eine wahre Entlastung.
Nicht jeder Spieler möchte immer ein klobiges Headset auf dem Kopf oder gar ein Studiomikrofon im Gesicht haben. Schon nach wenigen Minuten im Gebrauch ist das Headset kaum spürbar und ihr vergesst buchstäblich, dass ihr ein Headset tragt – zu Gunsten des Spielspaßes und der eigentlichen Sache. Insbesondere Gamer, die mit vollem Körpereinsatz spielen und die Technik nicht als Einschränkung empfinden möchten, sind vollends bedient mit diesem Headset.
Razer Ifrit für Streamer geeignet?
Nun kommen wir noch einmal auf die Streamer-Thematik zurück. Ist das Headset für einen durchschnittlichen Stream zu empfehlen?
Es ist sicherlich eine Frage des Geschmacks und des eigenen Anspruchs. Sollte die ausgegebene Qualität für die eigenen Bedürfnisse ausreichen, kommen Streamer in den Genuss der weiteren Ifrit-Vorzüge.
Immer mehr Streamer oder Caster starten ihre Streams heute nämlich von unterwegs. Mit den sogenannten IRL-Streams (In Real Life) hat Twitch sogar vor einiger Zeit eine Möglichkeit eröffnet, dass Streamer auf der hauseigenen Plattform nicht mehr nur noch ausschließlich an „Gaming“ gebunden sind. Viele Spieler nutzen dieses Feature, um beispielsweise mit ihren Smartphones auf dem Hotelzimmer oder anderen Orten zu streamen – von unterwegs eben. Wer sich nicht mit der moderaten Qualität eines Smartphone-Mikrofons zufriedengeben möchte, der ist mit dem Razer Ifrit wohlbedient.
Schnell einen Livestream mit dem Notebook starten? Das sollte mit dieser platzsparenden Variante ebenfalls eine Überlegung wert sein. Wer möchte für einen kleinen Stream zwischendurch oder einer gemütlichen IRL-Runde schon gerne ein größeres Headset mitschleppen? Und auch zum Zocken auf dem mobilen Laptop erscheint das Ifrit wie eine solide Lösung.
Doch nun gehen wir noch einen Schritt weiter. Denn was ist denn nun eigentlich dran an dem Hashtag #NoHairStream, der von Razer passend zum Produkt ins Leben gerufen wurde? Wahrscheinlich mehr als der Nicht-Streamer sich erst einmal denken mag.
Streamer betreiben in ihren Livestreams häufig auch eine bestimmte Form der Selbstdarstellung. Der Streamer steht im Mittelpunkt und das Aussehen kann dabei eine große Rolle spielen. Ein Beispiel solches finden wir im Cosplay-Bereich. Viele Twitch-Streamer verbinden ihren Livestream mit ihrem Cosplay-Hobby. Cosplays beinhalten oft detailreich modellierte Perücken. Die Haare spielen in dieser Situation schon eine effektive Rolle. Immerhin möchte der Charakter bestmöglich verkörpert und präsentiert werden. Das ist ein Teilbereich dieser Kunst. Nun wird das klobige Headset ausgepackt und die toll inszenierte Frisur wieder zerstört. Das ist keine Option. Und da kommt das Razer Ifrit doch wie gerufen?
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Nun, das ist sicherlich lediglich ein Fallbeispiel und auch sonst seitens Razer nur eine humorvolle Marketing-Formel. Aber es ist nunmal aus einer Komfortsicht nachvollziehbar, dass man nicht immer ein schwerfälliges Headset tragen möchte, das das Äußere zu sehr beeinträchtigt. Unter Streamern dürfte solch eine Problematik sicher häufiger aufkommen.