Battle Royale im Wilden Westen
Neben diesen PvE-Aktivitäten und der Möglichkeit, andere Spieler überall in der Welt zu Pferderennen herauszufordern, wartet Red Dead Online auch mit insgesamt fünf PvP-Modi auf, in denen wir gegen andere Spieler antreten.
Diese Modi bedienen zumeist gängige Shooter-Standards mit verschiedenen Deathmatch- oder King of the Hill-Varianten. Auch die anderen Modi wie „Most Wanted“ oder „Name Your Weapon“ bedienen lediglich die gängigen Genrestandards mit geringen Variationen im Gameplay. Hier wäre etwas mehr Abwechslung wünschenswert gewesen, trotzdem machen die Spielmodi Spaß und funktionieren gut.
Am interessantesten ist da schon der Modus „Make It Count“ – Rockstars Idee eines Battle Royale-Modus im Wilden Westen. Hier stehen uns zwei Optionen zur Auswahl, in denen wir entweder mit dem Bogen oder mit Wurfmessern starten. Maximal 16 Spieler liefern sich auf einer immer kleiner werdenden Karte einen Wettstreit um Leben und Tod.
Dabei stehen uns abwechslungsreiche Karten zur Auswahl: Gekämpft wird in Orten wir Strawberry oder den verwucherten Wäldern von Tall Trees, eine Runde dauert 10 Minuten. Grundsätzlich funktioniert der Modus sehr gut, mit einem Fortnite oder PUBG kann er jedoch nicht mithalten.
Sammelbare Waffen oder Erweiterungen glänzen in diesem Modus durch Abwesenheit, wir sind also auf die vorgeschriebenen Startwaffen angewiesen. Auch das kleiner werdende Spielgebiet ist nur schwer zur erkennen. So etwas wie den Sturm in Fortnite, der die Levelbegrenzung darstellt, gibt es leider nicht. Bewegen wir uns aus dem Gebiet, läuft lediglich ein 10-sekündiger Timer ab, der uns zum Umkehren zwingt.
Mit Battle Royale hat das alles nur wenig zu tun, vielmehr ist Make it Count ein Last-Man-Standing Deathmatch, bei dem die Map eben kleiner wird. Als solches funktioniert der Modus allerdings nicht zuletzt dank der lautlosen Waffen und Versteckmöglichkeiten sehr gut.
Probleme, Mikrotransaktionen und Technik
Trotzdem hat Red Dead Online mit einem Problem zu kämpfen, das in den kooperativen Missionen oder dem Singleplayer zwar angeklungen ist, aber vor allem in den wettkampforientierten Spielmodi stark ins Gewicht fällt: Red Dead ist einfach kein Shooter.
Klar: Die Steuerung geht genauso gut von der Hand, wie im Hauptspiel. Wir können in Deckung gehen, Dead Eye als Zielhilfe nutzen und Kopftreffer verteilen. Aber für einen waschechten Shooter ist das Gunplay einfach zu unpräzise und träge, um mit der reinrassigen Konkurrenz mitzuhalten. Das wird vor allem aus der Ego-Perspektive spürbar.
Allerdings darf man dabei nicht vergessen, dass in Red Dead Online viel mehr steckt, als in einem Multiplayer-Shooter und die eigenwilligen, aber realistischen Waffen im Spiel etwas Eingewöhnungszeit benötigen, bis man mit ihnen gut umgehen kann.
Ein ernstzunehmender Ersatz für Call of Duty: Black Ops 4 oder Battlefield 5 sind die PvP-Optionen von Red Dead Online also nicht, für einige Stunden Spaß in einer Welt, die mit Rennen, Story-Missionen, Schatzsuchen und vielem mehr sorgen sie jedoch allemal.
Wenig verwunderlich ist, dass es mit den Goldbarren eine neue Echtgeld-Währung in das Spiel geschafft hat. Erfreulich jedoch, dass wir diese auch im Spiel erhalten können. Doch das dauert: Spieler berichten, dass es ungefähr acht Stunden dauert, bis man einen Goldbarren erspielt hat.
Allerdings sollen sich hiermit lediglich kosmetische Extras kaufen lassen, bessere Waffen erhalten wir nicht. Allerdings gibt es einen Händler, bei dem wir für drei Goldbarren unsere Ehre in eine bestimmte Richtung lenken können.
Welche Auswirkungen die Mikrotransaktionen letztlich haben werden, muss die Zeit jedoch erst zeigen, derzeit sind sie in der Red Dead Online Beta nämlich noch nicht freigeschaltet.
Aus technischer Sicht gibt Red Dead Online eine gute Figur ab. Natürlich müssen wir hier und da auf einige Details aus dem Hautspiel verzichten, so fällt beispielsweise die Tierwelt nicht ganz so üppig aus und einige Charaktermodelle sind nicht ganz so detailliert gestaltet. Trotzdem überzeugt der Multiplayer mit einer detaillierten und lebendigen Open World, die noch dazu flüssig dargestellt wird. Lediglich einige dem Betastatus geschuldete Ruckler, Lags und Verbindungsabbrüche trüben die ansonsten gelungene technische Umsetzung.
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