Red Dead Redemption 2 wird zwar von Kritikern und Fans hochgelobt, doch gibt es auch Leute, die sich bereits über das Spiel beschwert haben. Einer dieser verärgerten Stimmen ist Bruce Straley, Spieleentwickler von Naughty Dog, der sich mit dem Game-Design des Spiels nicht wirklich anfreunden kann.
Wenn es etwas gibt, für das das epische Western-Spiel Red Dead Redemption 2 bekannt ist, dann ist es ein extrem offenes Gameplay und das spannende Storytelling. Aber nicht alle haben nur Positives über den Titel zu sagen. Nun meldete sich Naughty Dog's Spielentwickler Bruce Straley zu Wort, der ebenfalls einige Probleme mit dem Spiel zu haben scheint.
Denken im Spiel wird bestraft
In einer Reihe von Tweets ärgert sich Bruce Straley, der für Spiele wie The Last Of Us und Uncharted 4 bekannt ist, über das eingeschränkte Spielerlebnis von Red Dead Redemption 2. Ihn scheint zu ärgern, dass Rockstar Games das Spiel oberflächlich wie ein einzigartiges Open-World-Erlebnis darstellen möchte, die Spieler aber für freies Denken bestrafen zu scheint.
So antwortete er auf Twitter dem US-amerikanischen Fernsehmoderator Matthew Gallant, der momentan ebenfalls RDR2 spielt
„Bei dieser Mission hat das Spiel mich so gekillt, genau wie bei sovielen anderen Storymissionen von RDR2. Das Spiel zwingt mich dazu, was die Story vorgibt und entfernt andauernd meine eigenen Entscheidungen. Die Welt ist zwar total offen und ich hab' die Skills, aber es scheint mich für mein eigenes Denken zu bestrafen, statt mich zu belohnen."
„Ich finde, dass wenn man Spielerentscheidungen entfernt, nur um ein Spiel epischer zu gestalten, wird die Interaktivität total unterbunden. Somit wird das Spiel weniger episch, da es die Spieler vielmehr frustriert. Es fühlt sich so an, als würde ich einfach eine Checkliste abhaken um von Cutscene zu Cutscene zu gelangen."
Straley ist nicht der Erste, den diese Entscheidungen von Rockstar Games zu stören scheinen. RDR2 wird, wenn überhaupt, meistens für sein sehr starres und veraltetes Game-Design kritisiert. Doch Hardcore-Fans des Spiels lassen so eine Aussage nicht einfach auf sich sitzen.
So dauerte es nicht lange und schon sah sich Bruce Straley selbst einiger Kritik ausgesetzt. Twitter-Nutzer und Fans von RDR2 machten sich über ihn lustig und wiesen darauf hin, dass auch Naughty Dog nicht für seine freien Spieleentscheidungen bekannt sei. Um dem Drama entgegenzutreten, äußerte sich Straley erneut:
„Hey @RockstarGames! Ich liebe eure Arbeit! Wenn ihr für euer nächstes Open-World-Spiel einen Berater braucht, ich bin für euch da! […]"
Social-Media-Plattformen wie Twitter lassen kleine Aussagen schnell zu einem waschechten Gaming-Drama entwickeln, die Kritikpunkte direkt zu einem Angriffspunkt verwandeln. Ob diese Kritik dann konstruktiv ist, sei einmal dahingestellt.