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Resident Evil 4 Ende erklärt: Diese Änderungen macht das Remake

Capcoms Remake von Resident Evil 4 ist keine komplett originalgetreue Kopie des Action-Horror-Klassikers von 2005. Die neue Version von 2023 weicht in einigen wichtigen Punkten vom Original ab, indem sie Charaktere ausführlicher zeigt und einige Handlungsstränge komplett neu gestaltet.

Dadurch knüpft das Spiel besser an Capcoms frühere Remakes an, während andere Änderungen dem Spiel einen Teil seines plumpen und veralteten Humors nehmen.

Die größten Änderungen finden sich dabei im Ende des Remakes – auch wenn sie für den Laien auf den ersten Blick vielleicht nicht allzu bemerkbar sind. Allzu weit entfernt sich das Ende natürlich nicht vom Original, doch die Änderungen bieten genug Raum, um die kommenden Spiele und deren Ereignisse neu zu interpretieren.

Hier erfahrt ihr, was genau am Ende von „Resident Evil 4 Remake“ passiert und wie es sich vom Original unterscheidet.

Achtung: Spoiler-Warnung für beide Versionen von Resident Evil 4!

Das passiert am Ende von Resident Evil 4 Remake

Wie das Originalspiel endet auch das Remake mit einem spannenden Kampf gegen Osmund Saddler. Nach einem langen Kampf mit dem mutierten Kultisten, rettet Ada Wong den Tag, indem sie Leon S. Kennedy einen roten Raketenwerfer zuwirft.

Mit einer Explosion und einem Stich ins Auge besiegt Leon Saddler, wird aber rückwärts auf ein Metallgitter geschleudert und lässt dabei eine Probe des Bernsteins fallen, der das Plaga-Virus enthält. An dieser Stelle beginnt die Geschichte abzuweichen.

Im Originalspiel treibt Ada Wong im Grunde ein doppeltes Spiel mit Leon, indem sie ihm die Probe mit vorgehaltener Waffe abnimmt. Es gibt keine Erklärung für diesen Verrat, da Ada schnell in einen Hubschrauber springt, einen Zeitzünder für eine auf der Insel versteckte Bombe aktiviert und Leon die Schlüssel zu einem Jetski zuwirft. In der Fassung von 2005 ist sie im Finale lediglich ein Bösewicht.

© Capcom

Im Jahr 2023 spielen sich die Dinge ganz anders ab. Anstatt Leon eine Pistole an den Kopf zu halten, hebt Ada einfach die Probe auf, während Leon am Boden liegt, und erwähnt, dass sie und Luis „eine Vereinbarung“ hatten. Mit dem Versprechen, gut auf die Probe aufzupassen, schlendert sie lässig zu einem herannahenden Hubschrauber und klettert an Bord.

Es ist keine dramatische Flucht; Ada fragt Leon sogar, ob er mit ihr im Hubschrauber fliehen will. Er lehnt ab und bemerkt, dass das Duo nun „getrennte Wege“ geht – eine Anspielung auf den „Resident Evil 4“-DLC Separate Ways aus dem Original mit Ada in der Hauptrolle.

Als Ada die Insel verlässt, erschüttert eine Explosion die Insel, woraufhin Ada Leon ihren Jet-Ski-Schlüssel zuwirft. Sie zündet die Bombe nicht selbst, wie im Original. Stattdessen erscheint Ada im Finale eher als Antiheldin, die Leon und Ashley zur Flucht verhilft.

Die darauf folgende Fluchtsequenz spielt sich größtenteils auf die gleiche Weise wie früher ab, als Leon und Ashley sich zum Jetski begeben und sicher von der Insel navigieren, bevor diese in die Luft fliegt.

Am Ende von Resident Evil 4 Remake fliehen Ashley und Leon auf einem Jetski von der Insel.
©Capcom Co., Ltd.

Der letzte Moment zeigt Leon und Ashley, wie sie auf dem Jetski einen freundschaftlichen Moment miteinander teilen. Vor allem wird der gruselige Satz gestrichen, in dem Ashley Leon fragt, ob er ein paar „Überstunden“ mit ihr machen möchte.

Stattdessen fragt sie Leon, ob er möchte, dass sie bei ihrem Vater (der zufällig der Präsident ist) ein gutes Wort einlegt, damit Leon ihrem Sicherheitsdienst zugeteilt wird.

Er lehnt ab, weil er meint, dass sie auf sich selbst aufpassen kann. Ein süßer Moment, der einen der größten Kritikpunkte des Originals ausräumt, indem er der „Jungfrau in Nöten“ einen vollständigeren Charakter verleiht.

Im Remake wurde eine weitere veraltete Szene herausgeschnitten. Das Originalspiel endet mit einem Post-Credits-Gespräch mit der Bundesagentin Ingrid Hunnigan, in dem Leon bestätigt, dass die Mission erfolgreich war, bevor er sie anbaggert.

„Das Leben ist hart“, jammerte er dann in einem abgedroschenen Schlusssatz, nachdem sie ihm einen Korb gegeben hatte.

Zum Glück wurde diese ganze Sequenz herausgeschnitten. Stattdessen ist Hunnigan in Leons Funkgerät zu hören, während er und Ashley mit dem Jetski in Sicherheit sind, und erkundigt sich nach dem aktuellen Stand der Mission.

Resident Evil 4 Remake mit neuer Post-Credit-Szene

Im Remake wurde der End-Credit-Anruf zwar gestrichen, eine andere Szene nach dem Abspann ist aber trotzdem enthalten. Diese ist auch wesentlich wichtiger für die Zukunft der Videospielreihe.

Die Szene stammt ursprünglich aus dem Bonus-Kapitel „Assignment: Ada“, das Ada beim Sammeln von Plaga-Proben durch das Spiel begleitet. Es gibt jedoch eine kleine Änderung in der Handlung, die einige wichtige Auswirkungen hat.

Die ursprüngliche Szene findet im Hubschrauber statt, nachdem Ada die Plaga-Probe von Leon gestohlen hat. Sie erhält einen Anruf von keinem Geringeren als Albert Wesker, einem der Hauptgegner der Serie, der enthüllt, dass er die ganze Zeit über die Fäden im Hintergrund gezogen hat.

In einem Superschurken-Monolog stellt er fest, dass er die berüchtigte Umbrella Corporation wieder aufbaut und der Welt eine „Veränderung“ bevorsteht. Er lacht manisch, während der Hubschrauber davonfliegt, und gibt damit die Richtung vor, in die es in Resident Evil 5 gehen wird.

Resident Evil 4 hat eine End-Credit-Szene mit Ada Wong.
©Capcom Co., Ltd.

In der Neuauflage wird diese Sequenz völlig umgestaltet. Im Hubschrauber ruft Ada Wesker an, um zu bestätigen, dass sie die Probe entnommen hat.

Als sie ihn fragt, was er damit zu tun gedenke, droht Wesker, dass eine „neue Morgendämmerung“ bevorstehe und Milliarden Menschen sterben würden. Ada nimmt sofort ihr Headset ab, bedroht den Hubschrauberpiloten mit einer Waffe und fordert ihn auf, den Kurs zu ändern.

Das ist eine wichtige Änderung, denn dadurch wird Ada wieder einmal eher als Antiheldin denn als karikaturhafte Femme Fatale dargestellt. Sie ist keine aktive Teilnehmerin an Weskers bösen Plänen, sondern eher ein Opfer, das von ihm benutzt wurde.

Als sie begreift, warum man sie gebeten hat, die Probe zu beschaffen, verrät sie Wesker ohne zu zögern und hält sich an ihr Versprechen, die Probe sicher aufzubewahren.

Die Zukunft der Resident Evil-Reihe

Resident Evil 4 Remake Wesker.
© Capcom

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie diese Änderungen für die Zukunft der „Resident Evil“-Reihe interpretiert werden können. Zum einen könnte es bedeuten, dass Capcom die Plaga-Geschichte hierbei belassen will und kein Remake von „Resident Evil 5“ erscheinen wird. Sie könnten etwas komplett Neues planen und sozusagen mit einem unbeschriebenen Blatt weitermachen.

Auf der anderen Seite könnte das neue Ende bedeuten, dass sie explizit eine neue Vorgeschichte für das nächste Remake etablieren wollten, in welchem Wesker der einzige große Bösewicht ist und eine neue Version von Ada aufgebaut wird, die auch weiterhin eine heldenhafte Rolle spielen wird.

„Resident Evil 4“ ist ab sofort für PlayStation 5, PlayStation 4, Xbox Series X/S und PC erhältlich. In unserem großen Guide zum Spiel findet ihr eine Komplettlösung und Tipps, um euer Überleben im Dorf zu sichern.

Dina Manevich

Hat ein Faible fürs House-Flipping und führt ein erfolgreiches Power-Wash-Unternehmen. Sieht in Gotham nach dem Rechten und besucht gerne Zauberschulen. Freut sich schon, bald wieder in den Verbotenen Westen zurückzukehren.
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