Mit nur fünf Monaten Verspätung ist Dark Souls Remastered nun doch noch für die Nintendo Switch erschienen. Wer jetzt dachte, dass uns hier angesichts der längeren Wartezeit jetzt die ultimative und beste Version aller Zeiten erwartet (wieso sollte man so etwas tun?), der hat sich getäuscht. Im Endeffekt ist es halt Dark Souls. Jetzt auf der Switch. Nicht mehr und nicht weniger.
Wer sich mit Dark Souls auskennt, weiß genau, was ihn hier erwartet. Wer das nicht tut, hier eine kurze Zusammenfassung: Ihr habt anfangs eigentlich keine Ahnung, was ihr tun müsst, rennt mit ein wenig Ausrüstung und wenigen Instruktionen ins Spiel herein, werdet selbst von den harmlosesten Gegnern regelmäßig gekillt und müsst dann von einem der wenigen Speicherpunkte aus neu anfangen. Keine Sorge, man kann Dark Souls tatsächlich durchspielen. Einige haben es bereits blind, mit einem Lenkrad oder einer Tanzmatte geschafft.
Dark Souls ist und bleibt auch auf der Nintendo Switch ein gutes Spiel, mehr aber auch nicht. Im Endeffekt könnten wir an dieser Stelle unseren Test zur Originalversion aus dem Jahr 2011 veröffentlichen, denn wie ein „Remastered“ fühlt sich diese Version hier nicht wirklich an. Grafisch hat sich höchstens mit der Lupe etwas getan und noch immer läuft das Spiel mit 30 FPS – im Gegensatz zu den Umsetzungen für PS4, Xbox One und PC, bei denen man 60 FPS herauskloppen konnte. Nur hier nicht. Weil es halt Dark Souls ist. Aber auf der Switch für unterwegs.
Dark Souls ist Dark Souls und bleibt Dark Souls
Aber weil es halt Dark Souls ist, jetzt also auf der Switch, sieht es immer noch stimmungsvoll und super aus. Wie Dark Souls eben. Die Spielwelt behält seinen düsteren Stil, angereichert durch einige Lichtquellen, die durchaus den Brandbomben der Gegner entspringen können. Die Auflösung liegt dabei bei 720p auf dem Handheld und 1080p auf dem Fernseher (das Maximum der Switch-Fähigkeiten also). Aber hey, das wussten wir ja auch alles schon vorher.
Und obwohl es das sieben Jahre alte Dark Souls ist, jetzt halt auf der Switch, scheint es zumindest im Handheld-Modus hin und wieder doch noch zu kleinen Framerate-Stottereien zu kommen. Die sind jetzt nicht sonderlich gravierend, aber dennoch auffällig. Ansonsten scheint diese Version flüssiger zu laufen als das Original und das sogar im für seine 10 Bilder die Stunde berühmtberüchtigten Blighttown. Ich bin positiv überrascht.
Dass sich ansonsten nicht allzu viel getan hat, merkt man auch daran, dass sich Nostalgiker über die Rückkehr des vielleicht besten Dark Souls-Features freuen dürfen: Die ‚grundsolide‘ Kollisionsabfrage. Weiterhin dürft ihr eure soeben besiegten Gegner hin und her kicken, weil sie euch regelrecht an den Füßen kleben bleiben. Wenn es für uns schon nicht im Fußball rund läuft, dann halt hier.
So grundsolide Dark Souls Remastered auf der Switch ist, umso merkwürdiger erscheint es, dass man offenbar an der Qualität der Tonkulisse kräftig gespart hat, nur um am Ende ein paar Kilobyte auf dem Modul auslassen zu können. Das Ganze klingt nicht grauenhaft, aber zumindest so, als hätte man die Tonbänder durch eine Maschine durchgepresst und die Überreste nachträglich mit Tesafilm zusammengeklebt. Aber keine Sorge: Es ist immer noch Dark Souls. Jetzt aber auf der Switch.
B wird zu A, Hipp-Hipp-Hurra
Aber weil es eben Dark Souls ist (übrigens jetzt auf der Nintendo Switch), muss es natürlich eine Sache geben, die absolut absurd ist: B & A sind vertauscht. Das bedeutet, dass ihr mit B Dinge bestätigt und mit A abbrecht. Für Nintendo-Konsolen-Jünger wie mich ist das eine absolute Katastrophe.
Das wird sehr wahrscheinlich daran liegen, dass es auf den anderen Konsolen zumindest von der Tastenposition her genauso ist…aber wenn man nur mit den gängigen Switch-Kontrollmechanismen vertraut ist, wird man in den ersten paar Minuten verzweifelt die falschen Tasten drücken. Selbst ich habe in den Menüs versehentlich einmal die falsche Taste ausgewählt und somit dafür gesorgt, dass ich vor lauter Panik die falsche Fähigkeit aufgebessert habe. Uff.
Klar, nach einer kurzen Eingewöhnungszeit geht das Ganze in Ordnung, aber eigentlich ergibt diese Regelung nur für Veteranen und nicht für Neulinge Sinn. Besonders merkwürdig:
Ich kann die Tasten in den Einstellungen vertauschen, das gilt dann aber natürlich nur während des Spiels und nicht im Menü. Ich kann also ab sofort mit B etwas im Spiel was bestätigen, befinde ich mich dann aber im Menü, müsste ich nun alles mit A bestätigen.
Was gibt es sonst noch zu sagen? Achja, dass die Bewegungssteuerung für Gesten ein wenig hakelig ist und man sich besonders im Handheld-Modus ziemlich dumm vorkommt, wenn man die Konsole mit Elan nach vorne schüttelt. Oh und ihr könnt amiibo einsetzen, um damit Sachen freizuschalten. Coole Sache.