Eine ganz bestimmte Szene in der 4. Staffel von Rick & Morty ist wohl den meisten Zuschauern im Gedächtnis geblieben. Es geht um die sprechende Katze in der 4. Folge mit dem Namen „Drachenschämen leicht gemacht“. Bis zum Ende wird für die Zuschauer nicht aufgelöst, weshalb die Katze eigentlich sprechen kann.
Was hat es mit der Katze in Rick & Morty auf sich? Die Mieze taucht plötzlich im Haus der Smiths auf und beginnt Jerry zu überreden mit ihr nach Florida zu reisen und das Leben zu genießen. Dabei möchte sie jedoch nicht verraten, weshalb sie überhaupt sprechen kann.
Rick & Morty: Was hat die sprechend Katze nur getan?
Der Synchronsprecher von Jerry, Chris Parnell, hat bei der ganzen Sache etwas Licht ins Dunkel gebracht und in einem Interview etwas näher beleuchtet, was die Katze eigentlich angestellt hat, dass Rick sich umbringen will und Jerry in Embryonalstellung einen Nervenzusammenbruch erleidet und sich dabei mehrfach übergibt:
„Ich denke, es war einfach [eine Katze], die andere Leute ausweidet, oder vielleicht eine Art Hitler-Herrscher, der den Tod von Millionen verursacht oder – ich weiß nicht genau – schreckliche sexuelle Handlungen ausführt. Es ist nur … ich weiß nicht. Es ist schwer vorstellbar. Es ist wahrscheinlich besser, es dabei zu belassen.“
Seine Aussage stützt die Analyse von ScreenCrush, die das Verhalten der Katze damit erklären, dass es letztlich unwichtig ist, warum sie spricht. Laut ihrer Theorie dreht sich die gesamte 4. Folge vollständig um Fandom und die dazugehörigen Phänomene. Dazu zählt, dass wir immerzu überanalysieren, wenn es um unsere geliebten Serien, Filme und Spiele geht und uns damit häufig die Freude daran nehmen.
Schrödinger Katze und die Mystery Box
In der Szene wird die Katze ganz Schrödinger-like in eine Kiste gepackt. Also in Anlehnung der Theorie, bei der die Katze in der Box gleichzeitig lebendig und tot sein könnte und wir unwissend darüber sind, was eigentlich die Realität ist. Und Unwissen ist der Knackpunkt.
Denn gleichzeitig verweist ScreenCursh auf die von J.J. Abrams vorgestellte Mystery Box, mit der er versuchte zu erklären, dass die Geschichte viel interessanter ist, bevor alle Details enthüllt worden sind. Damit ist das Unklare und Mysteriöse der Motor für unsere Vorstellungskraft und eigentlich das, was uns befriedigt. Also nicht das, was die vermeintliche Antwort ist. Was passiert, wenn die Box einmal geöffnet ist, zeigen dafür die heftigen Reaktionen von Jerry und Rick.
Kurzum: Es geht darum, nicht immer alles wissen zu müssen. Wie Chris Parnell in dem Interview bereits sagte, ist es schlussendlich wahrscheinlich besser, es bei diesem Unwissen zu belassen und die Gegenwart zu genießen. Und im Fall von „Rick & Morty“ gibt es da sogar einige.