Bekanntlich steht der Release der ersten RIFT-Erweiterung Storm Legion für den 13. November an. Doch erstaunlicherweise können es dieses Mal nicht nur die Fans kaum mehr abwarten, ehe die neuen Abenteuer auf die Server aufgespielt werden. Auch die sich anbahnenden Bedrohungen und Feinde wissen scheinbar nur noch wenig mit ihrer freien Zeit anzufangen, weswegen sich die störrische Crucia schon seit Dienstag auf die Massen stürzt. Im ersten Dungeon von RIFT: Storm Legion entkommt die gefürchtete Herrin über die Sturmlegion aus ihrem Gefängnis unterhalb der Eisenkieferngipfel und leitet damit ein Zeitalter für weitere Heldengeschichten ein. Wir haben uns schon vor Release den neuen Dungeon Exodus der Sturmlegion im Normal-Modus angeschaut, um euch mit ersten Tipps und einer Einschätzung zu versorgen.
Der Einstieg
Teil der Geschichte der neuen Instanz können bisher nur Vorbesteller von RIFT: Storm Legion werden, wodurch Unentschlossene oder Ladenkäufer selbstverständlich auf der Strecke bleiben. Während sich diese Parteien geduldig zeigen, stehen die willigen Abenteurer vor der Aufgabe, sich in einer Gruppe von fünf Spielern zusammenfinden zu müssen. Das wiederum dürfte in Anbetracht ebenfalls neugieriger Gildenmitglieder sowie mit Hilfe der automatischen Gruppensuche kein Problem sein.
Ist die richtige Konstellation zusammengestellt, trifft sich die Gruppe im Inneren des Altars der Arbeit, welcher eifrigen Spielern ein Begriff sein dürfte. Die alte Schmiede liegt im Nordosten der kalten und verschneiten Eisenkieferngipfel, wo nicht nur altes Wissen archiviert wird, sondern auch eine alte Gefahr unterhalb des Sees lauert: Crucia selbst.
Boss 1: Dominax
Im Vergleich zu Instanzen des Originalspiels, welche etwa in den Finsteren Tiefen oder der Tiefschlagmine die Spieler auf einen langen Marsch entsenden, kommt der Exodus der Sturmlegion mit einer äußerst kleinen Fläche aus. Kaum Trash-Mobs leisten im ersten Dungeon von Storm Legion den Wächtern und Skeptikern Widerstand, was mehr als ungewöhnlich für Trion Worlds‘ Erstlingswerk ist. Stattdessen positioniert sich schon nach Betreten der Instanz mit Dominax der erste Boss vor den Telaranern. Ehe es Dominax aber an den Kragen geht, gilt es den einfallenden Vorboten von Crucias Sturm Legion an den vier seitlichen Eingängen gruppenweise Einhalt zu gebieten. Hilfe bei der anfänglichen Beseitigung bietet eine neben Dominax positionierte Konsole, mit deren bereitgestelltem Skill „Rotnebel-Unterstützung“ sich die ungeladenen Gäste einfach wieder verabschieden lassen.
Im Anschluss hat es Dominax selbst auf die anwesenden Schurken, Krieger, Kleriker und Magier abgesehen und prügelt dabei in der ersten von zwei Phasen hauptsächlich auf den Tank ein. Hin und wieder richtet das mechanische Monster aber seinen Dezimierer auf ein beliebiges Gruppenmitglied, das sich hinter einer Säule verstecken sollte, um das Sichtfeld des Bosses zu meiden. Wer diesem Hinweis nicht Folge leistet, kann während der Zeit seines Ablebens über die begangene Missetat grübeln. Somit stellt Dominax aber keine große Hürde dar, weswegen nach Verstreichen aller Lebenspunkte Phase 2 des Gegners eingeläutet wird. Nun treibt Dominax in Form eines Wirbelsturms sein Unwesen. Die Gruppe sollte diesen, wie auch von den NPCs vorgeschlagen, im leuchtenden Fangfeld tanken und umlegen – aber auch auf genügend Gruppenheilung achten. Löst sich der Wirbelsturm dann tatsächlich in Luft auf, muss nur noch dafür Sorge getragen werden, dass der erscheinende Fangkristall seinen Weg ins Schmiedefeuer des Altars findet.
Boss 2: General Grim
Wenige Meter weiter hat es sich in der unteren Bibliothek des Gebäudes General Grim bereits gemütlich gemacht. Wirklich lange hatte er hierzu aber scheinbar nicht Zeit, schließlich bleibt der Eindruck, als hätte die Zeit zum Auspacken der angriffslustigen Skills nicht unbedingt gereicht. Stattdessen schickt General Grim seine Sense auf eine Reise durch die Lüfte, wovor sich die Spieler sinnvollerweise in Acht nehmen sollten. Das kann auch bedeuten, sich etwas an den WASD-Tasten auszutoben, um sich ein bisschen in Bewegung zu üben. Ähnlich sieht es für die Nahkämpfer in Anbetracht des Skills „Berührung des Schnitters“ aus. Auch der schadet eher, als dass er einem Freude bereitet.
Kann General Grim nur noch circa 40 Prozent seiner Lebenspunkte aufweisen, mauert sich der Scherge ein und fordert ein einzelnes Gruppenmitglied zum Kampf auf. Der Freiwillige, idealerweise der Tank, erklärt sich durch Aufheben eines Banners zum Helden bereit und stellt sich dem Duell. Unterdessen gebieten die Zuschauenden den erscheinenden Adds mit etwas Single-Target-Schaden und Gruppenschaden Einhalt, ohne dabei die Heilung des Duellanten mit Hilfe eines bereitgestellten Skills zu vernachlässigen. Nach einer kurzen Periode des Ausharrens erklärt sich auch General Grim zur Aufgabe bereit, sofern er hierzu in Angesicht seines Ablebens die Zeit findet.
Boss 3: Valthundr
Ein Stockwerk oberhalb des Archivs trügt unterdessen die ruhigere Idylle. Nähert sich die Gruppe der großen Pforte, bricht auch schon Valthundr in die scheinbare Ruhe ein, macht dabei aber nicht wirklich eine aufmüpfige Figur. Im Gegenteil: Dieser Diener Crucias lässt sich durchaus als der einfachste Boss des Exodus der Sturmlegion abstempeln. Beachten alle Anwesenden, sich während des Castens der Fähigkeit „Frostfessel“ in den blauen Bereich um Valthundr zu begeben, kann eigentlich nichts schief gehen. Nach zweimaliger Anwendung dieses Skills macht der Boss mit der „Raserei des Winters“ auf sich aufmerksam. Ehe das magische Ritual abgeschlossen wird, treffen sich alle Spieler hinter einer der umliegenden Bücherregale, die in Steinsäulen eingelassen sind. Außerhalb des Sichtfelds sind sie immun gegen die Raserei. Valthundr zerfetzt stattdessen nur die Säule in ihre Bestandteile, ehe das Spiel von vorne beginnt – bis Valthundr die Kraft ausgeht.
Boss 4: Chekaroth
Auf der Suche nach etwas Abkühlung als Kontrastprogramm zu den hitzigen Gefechten verlassen die Abenteurer die stickige Halle und marschieren in Richtung des gefrorenen Sees. Mal wieder nahezu ohne Trash-Widerstand ist dort Chekaroth die letzte Hürde zum Triumph. Beim Endboss, dessen Kampf sich in zwei Phasen unterteilt, handelt es sich zeitgleich um den schwierigsten der vier Hauptfeinde. Zu Beginn müssen die Spieler über drei Minuten hinweg ihre Waffen und Zauber den erscheinenden Adds entgegenhalten. Nach rund einer Minute und 40 Sekunden versammeln sich die Schergen aber derart massig, dass die oberhalb der Skillleiste positionierte Fähigkeit „Zorn der Auserwählten“ sekundenschnelle Abhilfe leistet.
Dann hat Chekaroth auch schon endgültig genug und findet selbst die Stärke, den Abonnenten von RIFT: Storm Legion entgegenzutreten. Zu beachten gibt es dabei einige Punkte. Immer im Auge zu behalten gilt es die Fähigkeit „Sturmklinge“, nach deren Zaubern ein relativ groß geratenes Schwert die Gegend unsicher macht. Es lohnt sich, seinen Schaden auf eben dieses zu konzentrieren, um nicht allzu viel Schaden zu kassieren. Darüber hinaus richtet Chekaroth zum Teil einiges an Gruppenschaden an. Definitiv nicht übersehen sollte man die orangegefärbten „Kugeln unnachgiebiger Wärme“, in deren Wirkungsbereich alle Spieler nach deren Erscheinen treten sollten. Dadurch verschwindet der unheilvolle Debuff, der auch zum Tode führen kann. Wie in allen Lebenslagen darf man sich natürlich auch hier nicht unterkriegen lassen, denn nach etwas Verständnis des Bosses ist Chekaroth fast schon in gewohnter Routine bestreitbar.
Die Belohnung
Neben der Beobachtung von Crucias Ausbruch winkt den Triumphierenden auch materieller Besitz in Form der Bossbelohnungen. Dabei ist es im Exodus der Sturmlegion logischerweise so, dass Spieler, die bereits mit dem aktuellen Raidequip ausgerüstet sind, überhaupt nicht von den Errungenschaften profitieren. Schließlich handelt es sich um einen Normalmodus-Dungeon der Stufen 50 bis 54. Wer seine Ausrüstung aber noch nicht in allen Bereichen optimieren konnte, findet mit etwas Glück das für ihn passende Teil. Die Chance, beim Bedarfswurf das gewünschte Objekt abzustauben, ist immerhin höher als in einem Raid mit 19 Mitspielern.
Einschätzung
Der Normalmodus-Dungeon Exodus der Sturmlegion wählt den sanften Weg des Storm-Legion-Anfangs und überstrapaziert die Nerven erfahrener RIFT-Spieler nicht wirklich. Sehr erstaunlich ist die geringe Zahl an Trash-Mobs, wodurch der Fokus voll und ganz auf den Bossen liegt. Diese haben zwar einige Mechaniken vorzuweisen, die neu für das Spielerauge sind, aber auch diese haben den Rüstungen eingespielter Raid-Fans nichts entgegenzusetzen. Mit etwas Beobachtungsgabe sind die Mechaniken schnell studiert und verinnerlicht. Der Exodus der Sturmlegion bleibt damit als netter Anheizer der Addon-Vorfreude in Erinnerung und ist nur als Appetizer zu verstehen. Kein Wunder, warten mit Crucia oder Regulos nach Release noch ganz andere Kaliber auf die Auserwählten. Für einen einfachen Dungeon ist die Instanz absolut auf idealem Niveau angesiedelt.