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RIFT: Storm Legion: Eine solide Erweiterung kommt auf uns zu

Am 13. November 2012 startet mit der Erweiterung Storm Legion ein neues Kapitel in der Geschichte von RIFT. Nachdem das MMORPG aus dem Hause TRION Worlds sich einen sehr guten Ruf als Geheimtipp in der MMOG-Szene aufgebaut hat, wird es endlich Zeit, die erste Erweiterung auf den Markt zu bringen. Um uns einen tieferen Einblick in die Geschichte, das Setting und die Features von Storm Legion zu geben, hat uns Entwickler TRION Worlds zu sich ins Studio, im wunderschönen Redwood / San Francisco eingeladen und uns gezeigt, was das erste Add-on so alles auf dem Kasten hat. Es geht auf in neue Lande, gegen fiese Drachen und sogar in ein eigenes Heim. Natürlich möchten wir unsere Eindrücke mit euch teilen und verraten euch im folgenden Artikel, was da alles im November auf euch zukommt.

Zwei neue, gefährliche Kontinente warten

Die alte Welt war mittlerweile einfach zu klein, witzelt TRION Worlds. Es gab keinen Platz mehr, um zukünftige Events und Inhalte unterzubringen. Aus diesem Grund hat man mal eben zwei neue kontinentale Landmassen hinzugefügt, die weitaus größer als die bisherige Spielwelt sind und diese damit verdreifachen. Es geht direkt in die Vollen: Der böse Drache Crucia hat es auf die Weltherrschaft abgesehen und will, wie sollte es auch anders sein, alles Leben auslöschen. Das gefällt Königin Miela, Herrscherin von Pelladane, natürlich gar nicht uns so bittet sie den Spieler um Hilfe, ihr gegen die neue Gefahr beizustehen. Oder auch nicht, je nachdem, wie man sich entscheidet. In Storm Legion wird es zwei Startzonen für den bevorstehenden Weg auf den neuen Kontinenten geben. Wenn ihr gleich in die Action springen wollt und euer erstes Treffen mit Crucia nicht abwarten könnt, dann solltet ihr auf Dusken, im Königreich von Palladane anfangen. Wer allerdings mehr Wert auf Entdecken und Atmosphäre legt, kann auch im etwas ruhigeren Cape Jule, auf dem Kontinent Brevane, seine ersten Schritte machen. Beide Gebiete stehen euch zur Verfügung und bieten eine eigene Story-Questline. Nach Belieben könnt ihr natürlich auch beide Zonen abgrasen. Euer neuer Hauptfeind ist die Sturmlegion, eine Truppe an von Crucia korrumpierten Soldaten, die ihrer Herrin willenlos erlegen sind. Aber nicht nur die fiese Drachenlady wird in der Erweiterung eine tragende Rolle spielen. Auch unser alter Freund Regulos, der RIFT-Veteranen bestens bekannt sein sollte, ist wieder mit von der Partie und mischt kräftig mit.

 

Die neuen Zonen erinnern sehr an ein totes, karges Land. Die meisten Gebiete sind mit schroffen Felsen durchzogen, die trotz ihrer Häufigkeit sehr individuell erscheinen. Jeder für sich ist ein eigenes Kunstwerk und man bekommt nicht das Gefühl, eine Stelle zweimal zu sehen. Wer auf Bäume und Graslandschaften steht, wird zwar auch auf seine Kosten kommen, aber nicht vollends bedient werden. Dies kann aber auch daran liegen, dass noch nicht alle Gebiete komplett mit Vegetation versorgt sind. Hier sind die Designer von TRION Worlds noch kräftig am Arbeiten. Drücken wir die Daumen, dass bis zur Veröffentlichung alles mit Flora und Fauna überzogen ist.

Gegner töten? Nicht ohne eine Quest!

Jeder Online-Rollenspieler kennt das Problem: Auf der Reise durch die Spielwelt tötet man eigentlich nur die Gegner, die man für die aktuelle Quest benötigt. Der Rest wird einfach stehen gelassen. Warum auch nicht, man will ja immerhin seine Zeit nicht mit unnötigem Grinden verschwenden. Damit in RIFT: Storm Legion aber kein Mob umsonst designed wurde, haben sich die Entwickler ein interessantes System ausgedacht: Massaker-Quests. Sobald ihr also wahllos einen Gegner tötet, erhaltet ihr automatisch die Aufgabe, noch mehr von dieser Sorte zu erledigen. Diese könnt ihr dann automatisch abgegeben und erhaltet so eine schöne Menge Erfahrungspunkte. Ihr kassiert quasi doppelt ab. Hat zwar immer noch sehr stark was von Grinding, aber bringt euch wenigstens effektiv und flott voran. Und sind wir mal ehrlich: Wenn man Hunderte von Quests erledigen muss, um das neue Maximallevel zu erreichen, dann ist man doch froh, wenn man mal einfach ein bisschen vor sich hin spielen kann und dabei trotzdem noch zügig voran kommt.

Zügig ist auch gleich das richtige Stichwort, denn das Leveln geht wirklich fix in der kommenden Erweiterung. Schnell habt ihr die ersten Quests erledigt und den ersten von zehn Balken bis zur nächsten Erfahrungsstufe gefüllt. Wer sich also lieber im neuen Raid statt beim stundenlangen Questen, sieht, hat keinen so langen Leidensweg vor sich. Die neue Endstufe 60 sollte bei einem täglichen Spielpensum von um die zwei bis drei Stunden innerhalb von ein oder zwei Wochen erreicht sein.

 

Neue Seelen braucht das Land

Wenn sich das Klassensystem von RIFT durch etwas auszeichnet, dann durch seine Vielseitigkeit. In kaum einem anderen Spiel hat man so viele Möglichkeiten, seine Klasse auszubauen, wie hier. Um dem Ganzen noch einen obendrauf zu setzen, spendieren die Entwickler allen Klassen eine neue Seele, die völlig neue Spielmöglichkeiten öffnet. So stellt sich der Sturmherr-Krieger plötzlich nach hinten und kämpft dank mächtiger Blitzzauber aus der Ferne, wobei er sich auch noch extrem gut selbst heilen kann. Der Taktiker-Schurke beruft sich auf seine neuen Gimmicks, stellt totemähnliche Geräte auf, schützt sich durch elektrische Schilde und kann sogar einen Flammenwerfer benutzen. War einem der Posten in der hintersten Reihe als Magier bisher zu langweilig, kann man sich nun mit der Vorboten-Seele ganz nach vorne stellen und dank magisch-erzeugter Waffen selbst einmal das Schwert oder die Hellebarde schwingen. Obendrauf gibt es noch eine Fähigkeit spendiert, die euch eine Chance gibt, dass ihr eure Angriffe ohne Zauberzeit starten könnt. Einen ersten Blick auf die neue Priesterseele durften wir auch schon werfen, allerdings fällt die leider noch unter die NDA, weshalb diese hier leider keine Erwähnung finden wird.

Ein Skillsystem mit Vorzügen

Wie schon erwähnt, ist das Klassensystem von RIFT sehr auf die individuelle Gestaltung seines digitalen Alter-Egos ausgeprägt. Aus einer Vielzahl an verfügbaren Seelen stellt der Spieler seine Klasse zusammen, indem er drei verschiedene Spielweisen miteinander kombiniert. Da kann gerade Neulingen schon mal schnell das Gehirn schmelzen. Bisher hatte man, wenn man nicht zu viel experimentieren wollte, nur die Möglichkeit, einen vorgegebenen Weg einzuschlagen und seine drei Seelen praktischen nach Anleitung zu skillen. Um noch einen Schritt weiterzugehen, wurde jetzt eine neue Funktion implementiert, mit der ihr einzelne Seelen per Knopfdruck durchskillen könnt. Das Spiel verteilt dabei die Punkte logisch, wie es die Entwickler für am Besten halten. Dabei werden praktisch bei der ersten Wahl die meisten Talentpunkte in eben jenen Baum investiert. Die restlichen dann in die zweite Wahl. Man kann aber auch selbst Talente verteilen, bevor man diese Funktion benutzt. Der Vorteil dabei ist, dass man so die lästigen Punkte los wird, die am Ende meist nur willkürlich verteilt werden, damit sie nicht gänzlich verschenkt sind. Auch für das Lernen neuer Fähigkeiten wurde nun ein Schnellknopf hinzugefügt. Wer sich also früher immer geärgert hat, dass er selbst beim hundertsten Mal Lernen immer noch jede Fähigkeit einzeln auswählen musste, kann dies nun bequem mit einem Klick erledigen. Dabei wird einfach alles gelernt, was zur Verfügung steht.

Apropos „zur Verfügung steht“: Mit dem neuen Maximal-Level spendiert RIFT seinen Helden gleich noch vier neue Fähigkeiten pro Seele, die wie immer mit der entsprechend verteilten Talentpunktanzahl freigegeben werden. So macht es also durchaus Sinn, sich mit den bisherigen Seelen noch mal genauer zu beschäftigen.

Regulos geht es endlich an den Kragen

Er begleitet uns schon seit Anfang des Spiels und trat auch schon hier und dort mal in Erscheinung. Die Rede ist vom fiesen Oberdrachen Regulos, der zusammen mit Crucia die letzten Vertreter ihrer Art sind. Alle anderen Drachen wurden schon von den Spielern in das Reich der Toten geschickt. Wer nun aber auf eine ewige Fortsetzungsgeschichte hofft, wird einen kleinen Schock bekommen. Auch Regulos wird dieses Mal dran glauben müssen und dies auch gar nicht so spät im Spiel. Zur Veröffentlichung der Erweiterung werden insgesamt sieben neue Dungeons und ein Raid zur Verfügung stehen. In diesem knöpft man sich dann Crucia vor und stoppt damit hoffentlich den Vormarsch der Sturmlegion. Einen Monat später, mit dem ersten Content-Patch, wird dann der Schlachtzug gegen Regulos hinzugefügt und beendet dann wohl die Herrschaft der Drachen. Ursprünglich war dieser zweite Raid schon für den Release geplant, doch selbst bei unserem Besuch hatten die Dungeon-Designer alle Hände voll zu tun und steckten mitten in der Arbeit. Da man sich wohl einen Reinfall wie seiner Zeit bei Grünschupp, der bei dem Oberboss Regulos gleich doppelt peinlich wäre, ersparen will, gönnt man sich noch ein bisschen mehr Zeit. Kein Problem aus unserer Sicht. Die Spieler werden, insofern sie flott leveln, erst mal genug mit dem Kampf gegen Crucia zu tun haben. Diese kommt nämlich nicht allein daher, sondern bringt auch noch gleich ein paar schwergewichtige Kollegen mit. Insgesamt bringen es beide Raids auf satte neun neue Schlachtzugs-Bosse.

 

Auch an den regulären Instanzen wird man bestimmt eine Weile zu tun haben. Diese kommen wie gewohnt mit zwei Schwierigkeitsstufen daher und geben dem Spieler vor allem einen tieferen Einblick in die Machenschaften von Crucia. So muss man sich in einem Dungeon sogar durch ihr „Gehirnwäsche-Lager“ schleichen, in dem sie ihre willenlose Armee formt. Der Fokus liegt dabei wirklich auf Schleichen und sogar auf kleineren Sprungparts.

Ein Stück weit eigenes Land

Eines der Features, das wohl in nahezu jedem MMORPG gefordert wird, ist das Housing, sprich die Möglichkeit in der Welt des Onlinespiels sesshaft zu werden. Auch an den Entwicklern von RIFT ist dies nicht einfach so vorbei gegangen, weshalb ihr euch hier auf DAS neue Feature schlechthin freuen könnt. Wer nun aber denkt, hier einfach nur ein Haus oder ein einzelnes Zimmer hin geklatscht zu bekommen, wird mächtig überrascht werden. TRION Worlds will seinen Spielern gleich die Mutter aller Housingsysteme bieten und stellt ihnen ganze Regionen zur Verfügung. Diese können dann nach Lust und Laune bebaut werden. Dies funktioniert dank eines simplen, aber sehr mächtigen Kreativ-Tools. Mit diesem könnt ihr die platzierten Gegenstände drehen, verschieben, vergrößern und sogar kopieren. Da werden der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ähnlich wie bei Minecraft baut ihr auch alles aus Einzelteilen zusammen, die nicht immer unbedingt für diesen Zweck gedacht waren. So wird ein Tisch schnell zu einem Schild oder einer fliegenden Untertasse. Mit viel Freude zeigten uns die Entwickler ein riesiges Schiff, welches die Designer von RIFT mit wenigen Gegenständen zusammengebaut haben. Wahnsinn! Für das Bebauen werdet ihr die komplette Fläche einer Dimension, auch in Höhe und Tiefe, zur Verfügung haben. Warum also nicht gleich ein eigenes Dorf bauen? Oder einen Treffpunkt für Freunde und Gildies?

Damit auch jeder seine eigene Region haben kann, sind diese natürlich instanziert und den echten Gebieten nur nachempfunden. Zugang zu den sogenannten Dimensionen erhaltet ihr über spezielle Schlüssel, die ihr von NPCs kaufen könnt. Die Einrichtungsgegenstände selbst bekommt ihr auf verschiedenste Art und Weise. Einfache Teile gibt es zu kaufen, hochwertigere erhaltet ihr nur per Quest, Crafting oder andere, nicht ganz so leichte Wege. Ihr könnt auch nach Belieben Freunde und Gildenmitglieder in eure Dimension einladen, oder ihnen einen dauerhaften Zutritt gewähren. Über ein leichtes Rechtesystem bestimmt ihr dann, inwieweit sich andere auf eurer Welt bewegen können. Mitbauen ist also möglich! Ihr könnt eure Dimension auch direkt öffentlich für jedermann zugänglich machen. Über ein Bewertungssystem haben eure Gäste dann die Möglichkeit zu bestimmen, wie toll oder schlecht sie euer Eigenheim finden.

Eine solide Erweiterung – Unser Ausblick

RIFT-Fans haben allen Grund zur Freude. Bisher sieht es so aus, als ob die kommende Erweiterung Storm Legion dem Spiel wieder frischen Wind einhaucht. Auch wenn TRION Worlds nicht gerade mit neuen Super-Features um sich wirft, kreieren sie doch ein völlig solides Add-on, das dem Hauptspiel in nichts nachsteht. Alles, was ihr vorher schon toll fandet, wird euch in frischer Form erneut erfreuen. Viele neue Gebiete, die es zu entdecken wirklich lohnt. Neue Herausforderungen durch Instanzen und Schlachtzüge sowie die überarbeiteten und erweiterten Klassen werden Veteranen viele Stunden Spielspaß bescheren. Das Housing ist bisher nahezu einzigartig umfangreich. Ob Neulinge durch die Erweiterung ihren Weg ins Spiel finden werden, hängt davon ab, auf welche Vorzüge man Wert legt. RIFT richtet sich vor allem an Fans klassischer MMO-Konzepte, die mit den neuen Ideen von Guild Wars 2 und The Secret World wenig anfangen können. Dafür verstecken sich hinter Storm Legion jede Menge Geschichte, Liebe zum Detail und vor allem viel Stoff zum Entdecken. Leider können wir euch noch nicht sagen, was das Add-on an neuen PvP-Inhalten zu bieten hat. RIFT: Storm Legion erscheint am 13. November 2012 für den PC.

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