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NHL 12: Test: Eiskunstlauf ist ‚was für Weicheier!

Die Halle tobt, das Eis glitzert im Schein der Arena-Beleuchtung. Der Grund: Die New York Islanders absolvieren gerade das Eishockey-Derby gegen die benachbarten New York Rangers. Schon seit Jahren kann das brisante Derby nicht nur im Sport-TV bestaunt werden, sondern auch virtuell in der NHL-Serie von Electronic Arts. Auch in diesem Jahr schickt EA Sports eine aktuelle Version von NHL auf das Eis. In NHL 12 hat man sich jedoch nicht nur der aktuellen Lizenzen angenommen, sondern auch einige kleinere Perfektionen der Spielmechanik vorgenommen. Um welche es sich dabei handelt und was es sonst noch Neues gibt, erfahrt ihr in der folgenden Review zu NHL 12.

David gegen Goliath – 0:1

Die wohl größte Neuerung in der Spielmechanik ist die Ausarbeitung der Physik. Schon in NHL 11 waren gestandene, bullige Eishockey-Spieler klar im Vorteil. In diesem Jahr geht EA Sports noch einen Schritt weiter. Wie im echten Eishockey-Sport haben großgewachsene Spieler klare Vorteile gegenüber eher schmächtigen, kleineren Puckjägern. Per Knopfdruck rammt man Spieler gegen die Bande oder nimmt ihnen so das Gleichgewicht, wodurch der eigene Ballgewinn das Endergebnis ist. Jedoch ist Vorsicht geboten: Aufgrund der realistischen Physik können sich bei den harten Tacklings auch die eigenen Spieler Verletzungen zuziehen. Je nach Schwierigkeitsgrad ist es außerdem um einiges schwieriger gegnerische Schlägerträger vom Puck zu trennen.

 

Ebenfalls grandios umgesetzt ist die Tatsache, dass die künstliche Intelligenz nun versucht Spielsituationen und Spielzüge zu lesen und vorauszusehen. Dies gilt zum einen für die Mitspieler, welche sich grandios freilaufen oder der gegnerischen Defensive die Laufwege abscheiden, aber auch für die Gegenspieler, welche versuchen die Passwege zuzumachen und die Abwehrreihen bei Angriffen eng zu halten. Und wenn all das mal nicht nach Schnauze des Spielers funktioniert, provoziert ihr den Gegenspieler einfach solange, bis er zum ersten Schlag ausholt. Denn auch die erneut vorhandenen Prügelsequenzen können überzeugen. Insgesamt entstehen durch die verbesserten Physik-Features hübsche und realitätsnahe Situationen, welche man im virtuellen Eishockey-Genre noch nicht gesehen hat.

Eiskunstlauf ist ‚was für Weicheier

Wie auch schon in den aktuellen Versionen von FIFA und Madden können wir uns auch in NHL 12 einen eigenen Spieler erbauen und diesen von den ersten Kinderschlittschuhen bis zum gereiften Hockey-Profi begleiten. Wie auch in den anderen Sportspielen von Electronic Arts spielen wir Saison für Saison im Einzelspieler-Modus oder im Mehrspieler-Modus auch mit Freunden im selbstgebauten Eishockey-Team Partie für Partie und sammeln dabei Herausforderungen, um unseren Spieler in verschiedenen Bereichen zu verbessern. Der „Be a Pro“-Spielmodus ist mittlerweile auch ein wichtiger Bestandteil der NHL-Serie, welcher in diesem Jahr an den richtigen Stellen verbessert wurde.

Ein echtes Lizenzbrett

Auch für die NHL-Serie besitzt EA Sports die vollständige Lizenz. Mit dabei auch in diesem Jahr erneut die derzeit etwas schwächelnde DEL (Deutsche Eishockey Liga) mit den Daten der vergangenen Saison. Hinzu kommt natürlich die US-amerikanische NHL (National Hockey League) mit all den Top-Mannschaften wie dem amtierenden Titelträger Boston Bruins oder dem Rekordtitelträger Montreal Canadians. Wer eher die europäischen Eishockey-Ligen verfolgt kann sich auch die Zeit mit der AHL, der tschechischen Extraliga oder der schweizer National League A auf dem Eis vertreiben. Besonderes Extra: Auch in diesem Jahr sind mit der OHL oder der QMJHL auch zwei Talentligen im Spiel vorhanden. Insgesamt beinhaltet NHL 12 sieben professionelle Eishockey-Ligen sowie einige Talentligen aus aller Welt – kurz um: Jeder kommt mit dieser riesigen Lizenz auf seine Kosten.

Da brennt die Hütte!

Schon NHL 11 war für seine unglaublich gute und realitätsnahe Darstellung der Hockey-Partien bekannt. Mit NHL 12 legt EA Sports noch eine Schippe in Richtung TV-Präsentation drauf. Zwar hat man an den Kommentatoren nur wenig geändert, dafür springt das Publikum nun realistisch im Klang mit der Torsirene auf und bejubelt das Tor des eigenen Teams. Außerdem zersplittern durch die neue „Full-Contact-Physik-Engine“ die Glasscheiben, ramme wir einen Spieler dagegen. Durch die neue Physik-Engine spürt man die Aggressivität des Eishockey-Sports wie nie zuvor.

 

Das Publikum sieht für ein Sportspiel dieser Art akzeptabel aus. Dies gilt auch für die Stadionatmosphäre, welche mit jeder Menge bekannten Fangesängen und Melodien das Eishockey-Herz hochkochen lässt. Hier und da sieht man außerdem einige neue Animationen sowie eine weichere Bewegungstechnik der Spieler. Ansonsten hat sich nur wenig getan, warum auch? Die NHL-Serie war schon immer für eine topaktuelle Technik bekannt.

Redaktion PlayCentral

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