Tom Bombadil ist eine der mystischsten Figuren in Tolkiens Werken. Niemand kennt seine genaue Herkunft, aber er scheint älter zu sein als die meisten Wesen in Mittelerde. Was die Möglichkeit eröffnet, dass wir ihn auch in die Ringe der Macht sehen könnten.
Der mit den Bäumen spricht
Tom Bombadil wird beschrieben als zu groß und zu dick für einen Hobbit und zu klein, um als Mensch durchzugehen. Er hat eine unbeschwerte Art und der alte Wald und die Hügelgräberhöhen sind seine Heimat, die er nur selten verlässt.
In den Büchern rettet er Merry und Pippin zweimal vor dem Verderben. Einmal vor dem bösen Baum, dem alten Weidenmann und einmal steht er ihnen bei, als sie von den Grabunholden bedroht werden.
In den Filmen wurde Tom Bombadil nicht direkt erwähnt, aber sein Ausspruch mit dem er scheinbar auf magische Weise den bösen Baum beruhigte, wurde im Film von Baumbart aufgegriffen, als er den beiden Hobbits hilft aus den Wurzeln eines Baumes zu entkommen.
„Iss Erde! Grabe tief! Trink Wasser! Geh schlafen!“
Tom Bombadil / Baumbart
Die Herkunft von Tom Bombadil
Tom Bombadil scheint das älteste Wesen auf der Welt zu sein. Er selbst sagte über sich:
„Der Älteste bin ich. Merkt euch meine Worte, liebe Freunde: Tom war hier vor dem Fluß und vor den Blumen; Tom erinnert sich an den ersten Regentropfen und die erste Eichel. […] Als die Elben nach Westen zogen, war Tom schon hier, ehe die Meere bezwungen wurden.
J. R. R. Tolkien: „Der Herr der Ringe.“ Erstes Buch, Siebtes Kapitel: In Tom Bombadils Haus.
Er kannte das Dunkel unter den Sternen, als es noch ohne Schrecken war – ehe der Dunkle Herrscher von Außen kam.“
Auch bei den verschiedenen Völkern ranken sich Legenden um seine Herkunft. Bei den Elben und Gandalf gilt er als Iarwain Ben-adar, der Älteste und Vaterlose, bei den Menschen als Orald, der Uralte, und bei den Zwergen als Forn, der aus ferner Vergangenheit stammt.
Seine Frau Goldbeere beschreibt ihn als den Meister von Wald, Wasser und Berg. Auch scheint er ganz offensichtlich besondere Fähigkeiten zu haben. So wird er zum Beispiel, als er Frodos Ring aufsetzt, nicht unsichtbar und auch sonst scheint der Ring keinen Einfluss auf ihn zu haben.
Als in Bruchtal der Vorschlag gemacht wird, dass Tom Bombadil den Ring an sich nehmen soll, was aufgrund seiner Immunität ja erstmal sinnvoll erscheint, winkt Gandalf aber ab. Er befürchtet, dass der unbeschwerte Tom den Ring vermutlich bald vergessen oder wegwerfen würde.
Tolkien vs. Fans
Bei Fans hat die mysteriöse Gestalt von Bombadil viele Theorien darüber entfacht, wer er wirklich sein könnte. Vielleicht ein Istari, wie Gandalf? Oder sogar der Schöpfergott Ilúvatar selbst?
Tolkien hingegen verneinte all diese Vermutungen und wollte die Herkunfsgeschichte von Tom bewusst ungeklärt lassen. Fest steht aber, dass seine reale Herkunft inspiriert ist von einer holländischen Puppe, die seinem Sohn Michael gehört hat.
„Ein paar Rätsel muss es immer geben, sogar in einem mythischen Zeitalter. Tom Bombadil ist eines (absichtsgemäß).“
J. R. R. Tolkien: Briefe. Herausgegeben von Humphrey Carpenter. Brief #144 An Naomi Mitchison (25. April 1954).