Das etwas ungewöhnliche Horror-Game Scorn, inspiriert von der ganz speziellen Kunst von H.R. Giger ist sehr makaber. Die albtraumhafte organische Welt ist aufgeladen von stimmungsvollem Schrecken.
Doch wie sehr lohnt sich das Game? Wir haben uns Spielzeit, Motivation und mögliche verschiedene Enden genauer angeschaut.
Ein Spiel zwischen Kunst und Kritik
Die grausige Welt von „Scorn“ ist erschreckend lebendig. In fleischgewordenen Labyrinthen irren wir umher, um unser Ziel zu verfolgen. Doch was dieses Ziel genau ist, verrät uns das Spiel nicht so genau. Auch sonst gibt uns das Horror-Adventure nicht viel an die Hand.
Während dieses Verlorensein wunderbar in die groteske Welt passt, stören sich einige Spieler*innen am fehlenden roten Faden. Generell wussten viele vorm Kauf nicht, ob sie jetzt eher ein Adventure, ein Open-World-Game oder ein Shooter erwartet?
Wer einen klassischen Horror-Shooter à la Deadspace erwartet, wird eher enttäuscht. „Scorn“ lebt vor allem von den liebevoll grausigen Details seiner Welt und von der dichten, bedrückenden Atmosphäre. Dazu gibt es reichlich Rätsel, einige Action-Einlagen und ein eher lineares Gameplay.
Scorn: Spielzeit und Mehrspielwert
Die Entwickler*innen geben eine Spielzeit von 6-8 Stunden an. Erste Spieler*innen, die das Spiel durchgespielt haben, berichten von unterschiedlichen Zeiten zwischen 5-12 Stunden. Diese Abweichung dürfte stark damit zusammenhängen, wie gut man mit den kniffligen Rätselpassagen zurecht kommt.
In den Rätseln liegt auch ein weiterer Quell des Frusts für viele Spieler*innen. Da es keine Möglichkeit gibt, diese zu überspringen und das Spiel selbst beim Lösen der Rätsel wenig Hilfe bietet.
Mehrere Enden gibt es nicht, aber ihr könnt einige Rätsel auf verschiedene Weisen lösen. Ob das ausreicht, um ein erneutes Durchspielen zu motivieren, bleibt dabei fraglich.
Lohnt sich Scorn?
Es gibt viele verschiedene Meinungen zu „Scorn“. Einige feiern es als ein uniques Kunstwerk, andere kritisieren es als überteuertes und irreführendes Spiel. Das Einzige worüber sich fast alle einige sind, ist die überaus gelungene stimmungsvolle Spielwelt.
Wer gerne eintaucht in ein kryptisches Szenario in einer blutigen verstörenden Welt und lieber selbst erkundet, als vom Spiel geführt zu werden, der könnte sich in „Scorn“ durchaus zu Hause fühlen.
Wer mehr Wert legt auf schnelle, packende Action und eine auserzähltere Geschichte legt, die eine emotionale Verbindung zum Protagonisten aufbaut, wartet eventuell lieber auf The Callisto Protocol.