Betrunken über die Planken stolpern, mit lauter Stimme Seemannslieder zum Besten geben und zwischendurch noch einen fetten Schatz ausbuddeln. Wir wollten das goldene Piratenzeitalter hautnah miterleben und haben uns in die derzeit stattfindende geschlossene Beta zu Sea of Thieves gestürzt.
Achtung, Piraten!
Zu Beginn von Sea of Thieves finden wir uns in keinem Charaktereditor wieder, sondern können uns zwischen drei verschiedenen Spielmodi entscheiden, die von der Anzahl der Mitspieler abhängen. Am spaßigsten ist es mit einer Crew bestehend aus vier Spielern in See zu stechen und damit die Kontrolle über ein riesiges Piratenschiff mit zahlreichen Kanonen zu erhalten. Zu zweit fällt der Kahn entsprechend kompakter aus und besitzt lediglich noch zwei Kanonen.
Segelt ihr alleine, ist euer Schiff ebenfalls deutlich übersichtlicher gestaltet. Schließlich müsst ihr in diesem Falle alle Aufgaben an Bord alleine übernehmen.
Die Hauptaufgabe in der Beta besteht aus der Suche nach Schätzen, um den Vorrat an Goldmünzen aufzustocken und damit unter anderem neue Kleidungsstücke oder weitere Schatzkarten zu kaufen. Zu Beginn solltet ihr zu einer Schatzkarte greifen, die euch völlig kostenlos überlassen wird. Kurz darauf könnt ihr euer eigenes Schiff betreten, das friedlich im Hafen vor dem Außenposten ankert. Nun heißt es den verzeichneten Schatz zu finden und diesen möglichst sicher zurückzubringen. Während die erste Schatzsuche noch recht simpel ausfällt, müssen im weiteren Verlauf immer knackigere Rätsel gelöst werden.
Zu Beginn entpuppt sich aber auch schon die Fahrt und Navigation zum Zielort als Herausforderung. Schließlich gibt es weder automatische Wegpunkte noch ein Radar. Stattdessen wird unsere derzeitige Position nur auf der unter Deck befindlichen Weltkarte angezeigt und wir müssen uns anschließend mittels Kompass an der Himmelsrichtung orientieren.
Teamwork ist der Schlüssel
Überhaupt sollten die Aufgaben auf dem Schiff vor einer Reise gut verteilt werden. Während der Steuermann den Kahn auf Kurs hält, muss der Navigator seinen Blick auf der Karte und dem Kompass halten und die Daten ständig weitergeben. Außerdem sollte das Hauptsegel für ein schnelleres Vorankommen immer in Windrichtung gesetzt werden. Bei einem großen Schiff und mehr Spielern empfiehlt es sich, mit einem Mann den Ausguck zu besetzen, um feindliche Schiffe möglichst früh erkennen zu können. Genau für diesen Fall sollten zudem jederzeit alle Kanonen gefechtsbereit sein. Damit das Schiff bei Landgang nicht das Weite sucht, sollte der Anker ausgeworfen werden. Auch das geht zu zweit deutlich schneller.
Seemannsgeschichten
Während die zu findenden Schätze liebend gerne von fiesen Skeletten bewacht werden, kann uns auf hoher See jederzeit ein feindliches Schiff mit ohrenbetäubendem Kanonenfeuer empfangen.
Bei unserem ersten Aufeinandertreffen in der Beta wurden wir von zwei feindlichen Spielern überrascht, die wir erst erkannten, als die erste Kanonenkugel bereits unsere Bordwand zerschmetterte. Unser Kapitän hauchte kurz darauf, nach zugegebenermaßen peinlicher Gegenwehr, sein virtuelles Leben aus. Mit einer Menge Wasser im Rumpf, das wir notdürftig mit einem Brett zu reparien versuchten, steuerten wir in einem Himmelfahrtskommando auf die feindlichen Piraten zu, enterten das Schiff und erschossen die zwei darauf befindlichen Spieler. Stolz und mit einer erbeuteten Schatzkiste unter den Armen kamen wir wieder an Deck. Von unserem Schiff war jedoch nur noch ein Stück Mast zu erkennen.
Gespielt wird aber nicht nur an Bord, erkundet werden können zudem versunkene Wracks oder Forts mit NPCs, die euch liebend gern in die Verdammnis schicken würden.
Charmante Comicgrafik
Genau solche Momente machen Sea of Thieves aus. In Kombination mit der charmanten Comicgrafik und dem sympathischen Humor des Titels, erzeugen die Entwickler eine ganz eigene Atmosphäre, die wir so bisher in keinem anderen Spiel erlebt haben. Solltet ihr daran zweifeln, begebt euch in einen Außenposten, zückt euren Krug und lasst diesen mit Grog füllen. Nach einigen tiefen Schlucken taumelt eure Spielfigur nur noch durch die Kneipe oder alternativ über die Planken des eigenen Schiffs.
Nehmt ihr jetzt noch ein Musikinstrument in die Hand, spielt ihr besonders schön für eure Kameraden und für Unterhaltung ist dann in jedem Fall gesorgt. Aber Achtung: Irgendwann hat auch der härteste Seemann tief genug ins Glas geschaut! Genau so muss das goldene Piratenzeitalter gewesen sein.