Mit Serious Sam 3: BFE ('Before First Encounter') entsteht bei Entwickler Croteam derzeit der „echte“ dritte Teil des Serious Sam-Shooter-Franchise. Bereits seit geraumer Zeit wird an diesem Projekt gearbeitet und wir hatten nun die Ehre, das Spiel in einer Preview-Fassung ausführlich anzuspielen. In diesem Vorschau-Artikel verraten euch nun, ob und wenn ja wie sich das Spiel im Gegensatz zu den Vorgängern verändert hat und warum Duke Nukem immer noch cooler und kultiger als der alte Sam ist.
Alien-Gemetzel in gewohnter Form
Schon nach wenigen Minuten mit Serious Sam 3: BFE entsteht das gewohnte Gefühl: Mit einer wuchtigen Minigun stratzen wir durch verschiedene Levelabschnitte. Die Serious Sam-Reihe ist dabei für seine Vielfalt in Sachen Terrain bekannt. Im dritten Teil, welcher als Prequel zum zweiten Teil steht und die Vorgeschichte von Sam erzählt, halten wir uns zum größten Teil in den Wüstenlandschaften von Ägypten auf. Anders als im zweiten Teil erkunden wir diesmal auch enge Kanalsysteme, verlassene Ruinen und Pyramiden sowie weitläufige Dünen-Landschaften. Die Action ist dabei so kurzweilig und durchgeknallt, wie man es von einem waschechten Serious Sam-Produkt gewohnt ist.
Die feindlichen Alien-Schergen haben, zumindestens in unserer Preview-Version, nur einen optischen Push bekommen. Immer noch bekämpfen wir riesige, einäugige Bullen, selbstmordgefährdete Muskelmänner oder auch ganz normale RPG-Truppen. In den von Aliens eroberten und transformierten Gebieten erwarten uns erneut riesige Endbosse, welche nur mit der richtigen Taktik besiegt werden können: Dauerfeuer! Neuerungen suchen wir im Detail, das Wichtigste: Wir sind fündig geworden. So kann Sam per Knopfdruck auch durch die Schulter anvisieren. Sicherlich keine revolutionäre Gameplay-Innovation, im Serious Sam-Franchise jedoch neu.
Sam's Lebensenergie laden wir gewohnt mit Testosteronpillen auf. Anders als die aktuelle Generation von First-Person-Shootern setzt Serious Sam 3: BFE auf die klassische Lebensernergie-Anzeige. Für die jüngere Generation: Wir starten mit 100 HP. Während den Feuergefechten sinkt die Anzeige unerbittlich. Sind wir bei null angelangt, ist das Spiel vorbei und wir starten vom letzten Kontrollpunkt aus, welche sehr fair in den Abschnitten verteilt sind. Insgesamt offenbart sich uns ein typisches Serious Sam-Gameplay, welches nicht mehr ganz zeitgemäß scheint, aber dennoch eine Menge Spaß macht.
Hässlich gute Alien-Schweine
Während wir Neuerungen im Bereich Gameplay nur im Detail finden, hat sich optisch einiges getan. So simuliert die neue CroEngine 3.0 zum Beispiel zerstörbare Umgebungsobjekte wie etwa Hauswände oder Fahrzeuge. Mit der richtigen Ausrüstung, zum Beispiel Raketenwerfer oder Granaten, können wir Feinde auch durch massive Wände hindurch zerlegen. Aber Vorsicht ist geboten: Auch die gegnerischen Aliens machen sich diese Physik-Spielerlei zu Nutze.
Dank der CroEngine 3 haben sich vor allem die Texturen und die allgemeine Optik stark verbessert. Texturen sind nun so scharf wie nie zuvor in einem Serious Sam-Ableger. Außerdem können sich die Explosionseffekte sehen lassen. Es bleibt jedoch festzuhalten, dass Serious Sam 3: BFE keinesfalls mit anderen Genre-Kollegen wie etwa Call of Duty oder Battlefield mithalten kann. Muss es auch nicht unbedingt, da erneut vor allem die intensive Action sowie die durchgeknallten Feinde im Vordergrund stehen.
16 Spieler für ein Hallelujah
Wie auch Serious Sam 2 bietet auch der offizielle dritte Teil einen 16-Spieler Koop-Modus. In diesem stufenlos spielbaren Online-Vergnügen kann der Schwierigkeitsgrad dem Können der Gruppe angepasst werden. Jedoch hat das kroatische Entwicklerstudio Croteam nicht nur etwas für Online-Spieler im Angebot, sondern auch einen 4-Spieler Splitsscreen-Modus wird geben. So können nicht nur Konsolen-Spieler an einer Konsole, sondern auch mehrere Spieler am PC die Alien-Horden von Bösewicht Mental bekämpfen – sehr vorbildlich, wie wir finden!
Fazit:
Serious Sam 3: BFE offenbart sich uns in der vorliegenden Preview-Version als würdiger Nachfolger des zweiten Teils. Erneut steht die intensive Action und die total klischeehafte Story stark im Vordergrund, wobei auch optische Details sowie physikalische Verbesserungen nicht verachtet wurden. Zwar kann das offiziell dritte Sam-Abenteuer nicht mit aktuellen Genre-Kollegen mithalten, dennoch sieht das Spiel optisch sehr solide aus. In Sachen Gameplay streiten sich die Götter: Sind Spielelemente wie die klassische Lebensanzeige und die eher „arcadig“ zu steuernden Waffen heutzutage noch geduldet?
Wir meinen: Ja, denn ohne diese Features würde Serious Sam 3: BFE wie ein verkorkster Mitläufer wirken!
Ersteindruck: Gut