Der Story-DLC zu Resident Evil 8 ist da und Capcom fährt schweres Geschütz auf. Denn so viel vorab, Shadow of Rose ist nichts für schwache Nerven! Wir haben euch gewarnt.
Aber wie gut ist die geschichtliche Einlage mit Rose Winters? Kann sie dem Hauptspiel das Wasser reichen?
Selbstverständlich nicht direkt, da es sich hierbei lediglich um Zusatzinhalte zum Hauptspiel handelt. Das merken wir an allen Ecken und Kanten.
Trotzdem kommt hier und da ein merkwürdiger Gedankenblitz auf. Spiele ich hier gerade Resident Evil 9? Der neue Hauptcharakter, die Story, die chronologisch nach „Resident Evil Village“ ansetzt, und die neu eingeführte Over-the-shoulder-Perspektive – all das lädt zur Verwirrung ein.
Aber nein. Dem ist nicht so. Es ist lediglich ein kleiner, rund 3-stündiger Zusatzinhalt, der uns zurück ins Schloss Dimitrescu führt. Auch gut. „Resident Evil 9“ kann warten.
Lohnt sich der Story-DLC Resident Evil 8: Shadow of Rose?
Wir müssen uns vor Augen führen, dass der DLC rund 20 Euro kostet. Logisch, hier sind noch andere Details enthalten. Die Third-Person-Ansicht im Hauptspiel und Zusätze für den Söldner-Modus „The Mercenaries“. Doch viele werden sich die Erweiterung lediglich wegen der neuen Story kaufen. Und hier wird es fragwürdig.
Rose Winters feiert ihr Gameplay-Debüt: Auf spielerischer Ebene gibt es Rose Winters als neue Hauptfigur, die lediglich mit Pistole und Schrotflinte auskommt. Aber etwas ist neu. Die übermenschlichen Fähigkeiten! Rose scheint ein Abbild von Elfie aus Stranger Things oder Aya aus Parasite Eve zu sein.
Aber passt das in ein Resident Evil? Die Fähigkeiten sind zum Glück überschaubar. Mit Kühlschranktechnik erstarren die Pilzzombies zu Eis, sie werden langsamer. Die Pilzgeflechte können wir so ganz aus dem Weg räumen. Die Fähigkeiten bieten also Rätselpotenzial.
Lediglich dem Endboss weichen wir mit Hyperjumps aus und bekämpfen das geflügelte Vieh mit einem pilzigen Megaschild. Over the top? Ich denke nicht.
Die neuen Fähigkeiten fangen langsam an und verstärken sich im Laufe der Zeit. Sie sind akzeptabel und stören zu keiner Zeit. Viel mehr hätte es aber nicht sein dürfen. Das ist ein äußerst schmaler Grat.
Ansonsten gibt es das übliche RE8-Gameplay und überwiegend Schauplätze aus dem Hauptspiel.
Ist der Resident Evil-DLC gruselig? Da Capcom mit dem grundlegenden RE8-Gameplay nichts falsch gemacht hat, werfen wir lieber einen Blick auf den Gruselfaktor. Ist der DLC etwas für Horrorfans?
Capcom hat die Rätsel aus dem Hauptspiel entfernt und sie mit neuen ersetzt. Und das gilt auch für die Gegner im Spiel. Auf der einen Seite dürfen wir hier wieder knobeln, was immer willkommen ist und auf der anderen Seite gibt es ein paar feindselige Überraschungen.
Die Pilzzombies erinnern ein wenig an die schlürfenden Zombies aus Resident Evil 2 Remake. Sie sind gruselig und liefern uns nicht selten einen haarsträubenden Kampf.
Doch so richtig gespenstig wird es erst im Haus Beneviento, ebenfalls aus dem Hauptspiel bekannt.
Wer wollte nicht schon immer eine Abwandlung von Ochs am Berg mit völlig verstörenden Gruselpuppen spielen, die einem im Dunkeln hinterherlaufen, wenn man gerade nicht hinsieht. Dagegen ist Rotes Licht, grünes Licht aus Squad Game ein harmloser Spaß.
Falls ihr euch vor Horrorpuppen à la Annabelle gruselt, seid ihr hier goldrichtig. Capcom hat das Haus Beneviento sogar noch erweitert, um Rose so richtig das Fürchten zu lehren. Die kleinen Versteckspiele und Flitzeinlagen sind herzlich willkommen.
Fazit zum Story-DLC
Festhaltend bringt Shadow of Rose durchaus eine Menge Spaß in den drei Spielstunden. Ob euch das die 20 Euro wert ist, wenn ihr lediglich die Story mit Rose spielen möchtet, müsst ihr natürlich selber entscheiden.
Aber ich finde, für Fans lohnt es sich auf jeden Fall. Ich will nicht sagen, Capcom hat es geschafft, mich das Fürchten zu lehren. Aber die Idee mit den Schaufensterpuppen hat es wahrlich in sich. Und der anschließende Part ist wirklich gelungen.
Der schaurige Anblick dieser Gruselpuppen lässt mich jetzt sicher nicht mehr los. Danke, Capcom!