In einer ersten Hands-On-Session haben wir in Shadow of the Tomb Raider eine erwachsenere Lara gespielt, die sich abenteuerlustig durch den peruanischen Dschungel schwingt. Mit welchen Extras Square Enix Lara dieses Mal ausgestattet hat und wie wir unsere Berührung mit den Mayas erlebt haben, könnt ihr hier in der Vorschau nachlesen.
Alte Bekannte in Mexiko
Der letzte Teil der Trilogie führt die nun deutlich erfahrenere Tochter eines Archäologen zu alten Tempeln der Maya, in einen gefährlichen Dschungel und zu schillernden Partys in Mexiko bei Nacht. Eine wilde Mischung verschiedener Schauplätze, die allerdings nahtlos ineinander überlaufen und ein flüssiges Spielerlebnis schaffen.
Lara Croft fing als Survivor an. Das junge Mädchen musste sich den ersten Gefahren und Gegnern stellen, um sich zu der Abenteurerin zu entwickeln, die sie heute ist. Mit jeder Menge Erfahrung im Gepäck, startet sie ihre neue Mission in Mexiko. Gemeinsam mit ihrem langjährigen Freund und Begleiter Jonah ist sie auf der Suche nach einem alten Maya-Artefakt, nach dem auch Trinity sucht. Bisher hat Jonah nur eine untergeordnete Rolle als Laras Helfer eingenommen. Dies soll sich nun in Shadow of the Tomb Raider wandeln und ihren Freund weiter in den Vordergrund rücken.
Dia des los Muertos
Gleich zu Beginn unserer Anspielsession konnten wir mit Lara inmitten einer mexikanischen Stadt am so genannten „Fest der Toten“ teilnehmen. Die Straßen waren gefüllt mit Einheimischen und vielen Marktständen, auf denen Souvenirs und verschiedene Köstlichkeiten angeboten wurden. Wie zu diesem Feiertag üblich, trägt jeder eine bunte Totenkopfmaske. So setzten auch wir Lara eine auf und mischten uns unauffällig unter das Volk, um einem mexikanischen Trinity Boss zu folgen. Die Stadt und das ganze Fest wirken voller Leben und bieten damit einen Kontrast zum Vorgänger. Oft war Lara dort allein unterwegs und hatte kaum mehr als einen Gesprächspartner, der ihr nicht feindlich gesinnt war.
Erweitertes Stealth-System
Auf den Spuren des Trinity-Bosses in Mexiko durften wir eine Neuerung des Stealth-Systems kennenlernen: Bisher hatte Lara lediglich die Möglichkeit, sich hinter Steinen und anderen großen Gegenständen zu verstecken oder im hohen Gras die Gegner zu überraschen. In Shadow of the Tomb Raider hat Lara ihr Können noch weiter ausgebaut und wird nun mit grün bewachsenen Wänden verschmelzen, um ihre Gegner zu überraschen. Die Animation dazu sieht nicht nur schick aus, sondern beweist sich gerade zu Beginn einiger Kämpfe als äußerst nützlich.
Gegner, die sich nicht aus dem Hinterhalt ausschalten lassen, müssen in gewohnter Manier mit Bogen, Axt oder Schusswaffen außer Gefecht gesetzt werden. Außerdem können wir Lara Flaschen werfen lassen und mit Molotow-Cocktails arbeiten. Welch feuriges Spektakel!
Die wahre Tomb Raider
In diesem Teil sollen vor allem Laras Fähigkeiten als Tomb Raider noch stärker herausgearbeitet sein. Wir hatten in der knapp 50-Minütigen Anspiel-Session die Möglichkeit, im verwinkelten Maya-Tempel ein neues Gameplay-Feature kennenzulernen: Das Tauchen. Auch wenn Lara bereits in Vorgängern die Fähigkeit hatte zu schwimmen, vermittelt das Untertauchen ein ganz neues Spielgefühl. Ohne Sauerstoffanzeige geht es teilweise wirklich tief hinab, um scheinbar unüberwindbare Hindernisse zu durchqueren. In Shadow of the Tomb Raider wollen die Entwickler neben dem Abenteurer-Adrenalin-Aspekt auch Momente der Angst und Beklemmung schaffen – das funktioniert auch ziemlich gut. Vor allem, wenn wir mit Lara bereits die Wasseroberfläche zum Luftholen erspähen können, aber plötzlich zwischen zwei Felsen festklemmen. Da hilft nur exzessives Button-Mashing, um Lara dort irgendwie durchzudrücken und nicht zu ertrinken. Eingeklemmt in der Dunkelheit, eine nach Luft ringende Lara und die Wasseroberfläche nur wenige Zentimeter außerhalb der eigenen Reichweite: Stress pur.
Die Abenteurerin
Wir würden kein Tomb Raider spielen, wenn Lara nicht wieder mit ihrer Axt an Wänden entlang klettern könnte und von Sprosse zu Sprosse springt. Aber auch hier hat Lara dazu gelernt: Sie hat ein Seil dabei, mit dem sie sich an einer Wand hängend abwärts gleiten kann. Das ist kein alles veränderndes Feature des Spiels, bringt aber ein wenig Abwechslung ins Klettern und bietet erweiterte Möglichkeiten zur Erkundung der Gegend.
Das Lösen verschiedener Rätsel ist ebenfalls erneut ein tragender Pfeiler im Spiel. Die Tempel und Gräber sollen aber in diesem Teil nicht mehr nur nebenbei erkundet werden, sondern essentieller Part der Story sein. Von der Abenteurerin und Kämpferin wird Lara nun zum wahren Tomb Raider, so die Entwickler.
Nachdem wir an Seilkonstruktionen gezogen, Wagen geschoben und an Sprossen hinauf geklettert sind, nahmen wir mit Lara einen reich verzierten Dolch aus dem Maya Tempel mit, bevor er in die Hände von Trinity fällt. Vielleicht war das keine so gute Idee, denn kurz darauf brach hinter sowie um uns alles zusammen und wir mussten fliehen. Eine Art Staudamm schien zusammenzubrechen, denn wir fanden uns plötzlich in einem reißenden Fluss in den Straßen der Stadt wieder. Lara muss springen, klettern und versuchen, im Wasser nicht von den unzähligen Holzpfählen aufgespießt zu werden. Ein altbekanntes Szenario aus Tomb Raider, dass immer wieder für adrenalingeladene Minuten sorgt.