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Shadow of the Tomb Raider: Warum der dritte Teil der Trilogie düsterer und brutaler ausfällt

Die grüne Hölle!

Während unserer dreistündigen Anspiel-Session hat uns Square Enix allerdings in den peruanischen Dschungel verbannt, damit wir uns ein eigenes Bild von dem Schauplatz und Laras neuen Fähigkeiten machen können.

So viel schon einmal vorab: Die Vegetation in Shadow of the Tomb Raider ist beeindruckend und macht eine richtig gute Figur. Doch die vorhandene Flora ist nicht nur ein nettes optisches Beiwerk, sondern tatsächlich auch in Bezug auf Laras neue Fähigkeiten durchaus clever einsetzbar. Der Fokus des kommenden Action-Adventures zielt mehr auf die Erkundung von Grabkammern und verschiedenen kniffligen Rätsel ab – ganz wie es sich Spieler im Vorfeld gewünscht haben. Wir haben bei dem Anspiel-Event selbst erlebt, wie groß optionale Abschnitte abseits des Weges ausfallen können. Hobby-Archäologen dürften hier wieder passend bedient werden.

Elegant wie eine Katze

Ein weiteres zentrales Element in Shadow of the Tomb Raider ist das Stealth-System. Ging Lara in Tomb Raider (2013) oft eher ungeschickt zur Sache, merkt man ihr nun an, dass sie in puncto Klettern und Kämpfen eine Menge dazugelernt hat. Bewegungsabläufe wirken eleganter und flüssiger, während Lara Nahkämpfe nun deutlich konsequenter angeht. Ein weiterer Punkt, den die Entwickler wieder aufgegriffen und darüber hinaus erweitert haben, sind die Survival-Elemente.

Besonders cool ist aber die Möglichkeit eins mit der Natur zu werden und sich im Unterholz zu verstecken, um arglose Gegner aus dem Hinterhalt zu erledigen. Dazu kommen Details wie Schlamm, der an Lara kleben bleibt und sie damit noch unauffälliger macht – aber auch ein wenig angsteinflößend. Stealth-Angriffe aus den Baumkronen, lautlose Kills mit dem Bogen oder Ablenkungsmanöver durch Flaschen und andere Objekte machen viele Passengen dynamischer und lassen dem Spieler einen kreativen Freiraum.

Zudem macht es meistens Sinn, Gegner nach und nach zu dezimieren, ehe diese ihre Bleispritzen herausholen, und nicht direkt das Feuer zu eröffnen. Denn werden wir erst einmal von mehreren Söldnern unter Beschuss genommen, sollte sich die nächste Deckung möglichst in der Nähe befinden. Wenn gar nichts mehr geht, dann bleibt der rettende Griff zu einer der beiden Kletteräxte, die sich wieder multifunktional und wahlweise wunderbar zum Schädelspalten einsetzen lassen.

Tsunami-Alarm in Mexiko

Klaustrophobie wird in Shadow of the Tomb Raider übrigens großgeschrieben. Nicht nur in den unzähligen modrig riechenden Grabkammern und engen Dungeons bleibt Lara oft nur wenig frischer Sauerstoff zum Atmen. Im dritten Teil darf die junge Frau ins kühle Nass springen und immer mal wieder ziemlich lange Passagen unter Wasser durchqueren. Dabei müssen wir selber entscheiden, wann wir Luft holen sollten. Eine extra Anzeige gibt es nicht. Zum Glück finden wir in den verwinkelten Tunneln ab und an kleine Lufteinschlüsse, an denen die Protagonistin kurz durchschnaufen kann. Durch solche kleinen Kniffe schaffen es die Entwickler immer wieder die Spannung hochzuhalten.

Besonders intensiv war die Atmosphäre, als plötzlich ein Tsunami durch Mexiko rauschte und Lara kurzerhand mit sich riss. Immer wieder sind wir unter Wasser gedrückt worden oder mussten uns vor herumschwimmenden Trümmerteilen in Acht nehmen. Erst durch eine waghalsige Kletteraktion über abgeknickte Straßenlaternen, herumtreibende LKWs und Gebäudeteile gelang es uns schließlich aus den tosenden Fluten zu entkommen.

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Patrik Hasberg

Schreiberling, Spieleentdecker, praktizierender Perfektionist und Mann fürs Grobe. Außerdem laufender Freizeit-Hobbit, der Katzen liebt. – Hunde gehen auch. „Auch sonst eigentlich ganz ok“.
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