Wenn heute um 15 Uhr offiziell die erste Closed Beta von Skyforge für Europa startet, warten schon viele Spieler sehnsüchtig darauf, endlich einen Blick in das kommende Free-2-Play-MMORPG zu werfen, welches sich selbst als Triple-A-Titel bezeichnet und vor allem mit hübscher Grafik und einem actionlastigen Kampfsystem überzeugen möchte. Doch was steckt wirklich hinter dem Titel und für wen könnte Skyforge das langersehnte Online-Rollenspiel erster Güte werden? In unserer Vorschau geben wir einen Überblick darüber, was man erwarten darf und warum sich Skyforge lohnen kann.
08/15-MMORPG oder die Online-Revolution?
Gänzlich neu will Skyforge das Genre der MMORPGs natürlich nicht erfinden, doch merkt man dem Entwicklerstudio Allods Team in Zusammenarbeit mit Obsidian Entertainment deutlich an, der Community ein besonderes Spielerlebnis bieten zu wollen. Wo andere Rollenspiele den klassischen Weg einschlagen und daran möglicherweise sogar scheitern, geht Skyforge einen Schritt weiter. Das Ziel ist es, die hohe Qualität eines Triple-A-Titels mit dem gewohnten Gemeinschaftsgefühl zu verbinden und das am Ende dann als vollständiges Free-2-Play-MMO anzubieten. Kann das gelingen? Die ersten Tests müssen zeigen, in welche Richtung der Trend gehen wird.
In Aelion zum Gott werden
Als Unsterblicher spielt man in Skyforge auf dem Planeten Aelion, der ursprünglich von einer mächtigen Gottheit beschützt wurde. Seit diese jedoch ihre Macht verloren hat und untertauchen musste, versucht das Böse die Welten zu übernehmen. Aufgabe der Spieler ist es, diesen Untergang natürlich zu verhindern – im besten Falle soll man selbst zu einer Gottheit aufsteigen, die Gefolgsleute um sich versammeln kann, welche dann wiederum Aufgaben erfüllen und Belohnungen für den Gott sammeln.
Sci-Fi-MMO? Fantasy-Rollenspiel? Was denn nun?
Skyforge ist mehr als Mix aus beiden Elementen zu verstehen. In manchen Gebieten wartet puristische Zukunftstechnik, während andere Quests Abenteuergeschichten in verwunschenen Wäldern erzählen. In Kombination mit der äußerst attraktiven Grafik will das Entwicklerteam ein optisch rundum gelungenes Erlebnis bieten.
Das Devil May Cry-MMO
Wer über Skyforge erzählt, kommt recht schnell auf das Kampfsystem zu sprechen. Hier liegt ein Kernfokus des Titels und dieser unterscheidet sich von gängigen Onlinespielen. Beeindruckende Kampfanimationen, wilde Gegnermetzelei und schicke Grafikeffekte sollen für spaßige Kämpfe im PvE und PvP sorgen und treffen dabei auf klassische Elemente wie dem Target-System, mit welchem sich frei wählbare Gegner binden lassen. Um die Animationen möglichst perfekt gestalten zu können, verzichtet man allerdings auf die Option, einer Klasse unterschiedliche Waffen anziehen zu dürfen – für jede Klasse und ihre Waffe wurden die Bewegungen optimiert. Krönung des Ganzen sind die Finalangriffe, die einen Gegner endgültig ausschalten und Euch dafür einen besonderen Bonus gewähren, wenn man sie geschickt einsetzt.
Wenig Vielfalt bei der Ausrüstung
Einen Wermutstropfen für Individualisierungsfans findet man beim Equipment, denn dieses wird sich nicht optisch auf den eigenen Charakter auswirken – wer durch ein besonderes Outfit herausstechen möchte, der findet rein optische Klamotten im Spiel, die frei kombinierbar einige Möglichkeiten bieten. Zudem verzichtet Skyforge auf gewöhnliche Rüstungsteile wie einen Helm, Brustpanzer oder Handschuhe. Stattdessen darf man sich bis zu vier Ringe anziehen, die mit darüber entscheiden, welchen Prestigewert der Held hat. Ganz cool dafür: Sowohl die Primärwaffe, als auch die Sekundärwaffe und die Ringe verfügen jeweils über einen Aufrüstungsknopf, der den Spielern erlaubt, diesen Slot zu verbessern – klassen- und waffenübergreifend. Sprich: Verbessert der Barbar seinen Primärwaffenslot mit einer Standardwaffe, gilt diese Aktion auch für einen Zauberer mit seinem Stab und dieser kann somit künftig mehr Schaden austeilen.
Klassenkampf mit einem Klick
Die Besonderheit in Skyforge ist der absolut unkomplizierte Klassenwechsel, der mit einem einfachen Klick auszuführen ist. Sobald man sich nicht in einem Kampf befindet, kann man zu jeder Zeit die Gesinnung tauschen. Statt brutalem Kombokrieger lieber einen feurigen Fernkämpfer? Kein Problem! Einen typischen Heiler darf man allerdings nicht erwarten, dafür aber einige Supportklassen. Insgesamt wollen die Entwickler eine große Bandbreite unterschiedlichster Klassen anbieten, die sich vom Gameplay her deutlich unterscheiden sollen. Für die Beta wird es wohl um die zehn Klassen geben, die man mitunter freischalten muss.
Tschüss Level, Hallo Prestige
Von Leveln oder Stufen verabschiedet man sich in Skyforge. Das Zauberwort der Charaktersteigerung lautet Prestige. Je höher dieser Wert ist, desto schwieriger werden die Gebiete, die ihr betreten dürft. Selbst bereits bereiste Orte skalieren mit eurem Wert, sodass sich Monster, Belohnungen und Herausforderungen an euren Charakter anpassen. Verdienen kann man sich die Punkte durch jegliche Aktivitäten im Spiel – beispielsweise durch das Sammeln besserer Ausrüstungsgegenstände oder durch den "Atlas des Fortschritts". Dem was?
Der Atlas des Fortschritts
Euer Charakter braucht mehr Stärke, will mehr Intelligenz oder soll eine gänzlich neue Fähigkeit freischalten? Das alles lässt sich im Atlas des Fortschritts finden, der dem Skillsystem eine beeindruckende Tiefe verleiht. Ähnlich, wie man es vom Sphärobrett aus Final Fantasy kennen kann, geht man hier einen zunächst linearen Weg, der sich später in zahlreiche Richtungen abzweigt. Man muss sich früh entscheiden, welches Ziel man verfolgt und welches "Endprodukt" der Charakter werden soll – über den Atlas lassen sich mit der Zeit fortgeschrittene Klassen freischalten, die die Grundklassen weiter ausbauen. Um einzelne Verbesserungen zu aktivieren, bedarf es diverse Essenzen, die man im Spiel durch Quests, Aufgaben, Erfolge und Belohnungen erhalten kann. Während die Wertesteigerung für alle Klassen gleichermaßen gilt, sind die Fähigkeiten stets an die Klasse gebunden.
Das Göttliche Observatorium
Reisen ist in Skyforge eine angenehme Sache: Über die Weltkarte, die sich "Das göttliche Observatorium" nennt, hat man Zugriff zu allen interessanten Punkten von Aelion. Dort kann man sich in offene Regionen für bis zu drei Spielern stürzen, bestreitet ein kurzes Abenteuer oder sucht sich vier weitere Teilnehmer für einen Dungeon. Durch unterschiedliche Markierungen bekommt man angezeigt, welche der für den Atlas des Fortschritts wichtigen Essenzen man wo am besten erhalten kann. Die jeweiligen Gebiete lassen sich über diesen Weg erreichen, sind also nicht nahtlos aneinander angeknüpft. Wer nun Angst hat, auf kleine Instanzen zu stoßen, der irrt – manche Region in Skyforge soll eine gewaltige Größe haben, die viel zum Erkunden und Entdecken einlädt. Quests werden dort dynamisch angezeigt – wer sich einem Aufgabengebiet nähert, der bekommt die entsprechenden Bedingungen auf den Bildschirm serviert.
Mit der Zeit kommt die Abwechslung
Alle 40 Minuten ändert sich das Weltengeschehen im göttlichen Observatorium – neue Aufgaben, Events und sogenannte Invasionen können dann auftauchen. Invasionen beschreiben spontan auftretende Quests, die die Spieler gemeinsam mit anderen Gottheiten bestreiten müssen. Ziel ist es, das massive Gegneraufkommen zu verhindern und den jeweiligen Ort der Invasion zu beschützen. Highlight ist zum Ende die Eroberung des Invasionsschiffes, auf welchem der finale Kampf gegen eine Gottheit stattfindet. Gewinnt man die Schlacht, darf man sich über seltene Gegenstände freuen. In Skyforge wartet das beste Equipment auf Spieler, die gewaltige Bosse besiegen können.
Gilden in Aelion nennt man Pantheon
Natürlich darf ein Gildensystem in einem Online-Rollenspiel nicht fehlen. In Skyforge wurde dieses Pantheon genannt und bietet den Spielern wöchentliche Herausforderungen im PvP und PvE. Damit diese nicht allzu chaotisch ausufern, wird es in den Gilden sogenannte Clans mit bis zu 20 Mitgliedern geben, die jeweils unter der Leitung eines Clanvorstands stehen. Bis zu 100 Spieler dürfen den eigenen Pantheon an den wöchentlichen Events vertreten und können, wenn sie sich gut anstellen, sogar Gebiete für die Gilde einnehmen. Dort lassen sich Gebäude errichten und ausbauen – Belohnungen für erfolgreiche Kämpfe gibt es obendrauf.
PvP
Freunde der gepflegten Kämpfe gegen echte Spieler dürfen sich auf kleine Duelle genauso freuen, wie auf groß angelegte Schlachten, die einer Horde Teilnehmern gleichzeitig Spaß bereiten soll. Gilden werden darin ebenfalls involviert sein.
Für wen ist das Spiel geeignet?
Freunde moderner Online-Rollenspiele sollten auf jeden Fall einen Blick für Skyforge übrig haben. Die wirklich hübsche Grafik, das Göttersystem, der flotte Kampf und die herausfordernden Bosskämpfe locken alle Spieler, die gerne ein neues Erlebnis genießen wollen. Zwar kann man keine Revolution erwarten, doch geht der Trend mit Skyforge klar in Richtung Zukunft – nicht nur, was das Setting der Welt angeht. Wer hingegen die klassischen Kampfsysteme eines Guild Wars oder World of Warcraft bevorzugt und vor allem auf eine gigantische, frei begehbare Welt steht, die sich tagelang erkunden lässt, der könnte an der Zielgruppe von Skyforge vorbeischrammen.
Obwohl sich die Gebiete mitunter wiederholen, da man dort auf neue und stärkere Herausforderungen treffen kann, macht Skyforge in seiner frühen Version bereits Spaß. Es bringt Freude, die Gegner mit den gewaltigen Kampfanimationen niederzumetzeln und die abwechslungsreichen Bosskämpfe bieten spannende Action. Wie es mit einer Langzeitmotivation aussieht, ist momentan schwer zu sagen – das muss wohl jeder für sich selbst herausfinden und liegt auch daran, was man von dem Titel erwartet.
Wenn man konstant am Produkt weiterarbeitet, auf das Feedback der Community eingeht und das Finanzierungsmodell Free-2-Play fair aufzieht, hat das Entwicklerteam gute Chancen, einen gelungen Start am heißumkämpften Markt der MMOs zu erzielen.
Die wichtigsten Fragen und Stichpunkte der Beta in der Übersicht
– Die erste Closed Beta dauert vom 11. März 15 Uhr bis 18. März 10 Uhr
– Beta ist auf deutsch, englisch und französisch spielbar
– Eine zweite Closed Beta soll bereits in naher Zukunft starten
– Es gibt einen Server für die Region EU – dieser steht in Amsterdam
– Die Systemanforderungen sind noch nicht final, sollen aber niedrig ausfallen
– Beta bietet 3 Open World-Gebiete, 8 Solo-Abenteuer, 2 Gruppen-Abenteuer und 2 PvP-Arenen
– Fünf unterschiedliche Klassen lassen sich freischalten
– Auf der offiziellen Seite gibt es Gründerpakete für 18, 45 oder 65 Euro
– Es wird vor dem fertigen Release einen Wipe geben
– Weitere Inhalte sollen bald vorgestellt werden; Beta repräsentiert nicht das fertige Spiel