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SMITE: Eine MOBA aus anderer Perspektive

Nahezu jedem Spieler ist der Begriff MOBA ausreichend bekannt, sind doch gleich mehrere Titel auf dem Markt und hat bieten die Wahl zwischen Blockbustern wie League of Legends oder Dota 2 und Geheimtipps wie zum Beispiel Heroes of Newerth und anderen. Mit SMITE versuchen die Hi-Rez Studios ein Third-Person-MOBA zu schaffen, das auch Spieler aus anderen Bereichen anziehen soll. So sollen vor allem MMO-Fans und auch Ego-Shooter-Zocker vom Konzept überzeugt werden. Damit dabei nicht viel schiefgeht, nehmen sich die Entwickler besonders viel Zeit für die Beta – mittlerweile die offene Phase – und haben bereits über 900.000 Tester zugelassen. Ganz neu ist die Idee eines Third-Person-MOBAs allerdings nicht, denn mit Land of Chaos Online gibt es bereits einen Titel, der Ähnliches versucht, aber nie richtig punkten konnte. Dies soll mit SMITE jedoch nicht passieren oder doch?. Ob die Entwickler den richtigen Ansatz dazu gefunden haben, erfahrt ihr in diesem Test.

Das Prinzip von SMITE ähnelt dem einer klassischen Massively-Online-Battle-Arena, nachfolgend MOBA genannt. Sprich, ihr steuert euren Champion (in diesem Fall einen antiken Gott), rüstet ihn mit Gegenständen aus, verteilt Skillpunkte und benutzt Fertigkeiten. Neu dabei ist außerdem seit Dezember der Domination-Modus, den wir in einem Special bereits vorgestellt haben. Als Götter auf dem Schlachtfeld stehen euch derweil so ziemlich alle großen Namen aus der klassischen Mythologie, von Anubis bis Zeus, zur Verfügung. Im Laufe der bisherigen Beta hat Hi-Rez Studios sein Angebot an Göttern schon um ein vielfaches erweitert und fügt regelmäßig Neue hinzu.

Auch haben die Götter ihre eigenen und passenden Fähigkeiten. So schleudert Zeus mit Blitzen, Cupid (Ableitung von Cupido) verschießt Liebespfeile und Herkules schleudert große Felsen. Die Fähigkeiten selbst wählt ihr mit den Tasten 1 bis 4 aus und aktiviert diese mit der linken Maustaste, wobei einige Fertigkeiten in Kegelform, andere in Kreis- oder Balkenform ausgeführt werden, weswegen man immer ein Auge auf die Vorlage auf dem Boden haben sollte. Eure Standard-Attacke führt ihr ebenso mit der linken Maustaste aus, wobei hier logischerweise zwischen Nah- und Fernkampf unterschieden wird. Ein besonderes Highlight dabei sind die sogenannten Ultimates, also bestimmte Skills die euer Gott nicht oft anwenden kann, diese dafür aber sehr wirkungsvoll sind. So verteilt ihr mit den Ultimates enorm viel Schaden oder helft euren Verbündeten. Jeder Gott verfügt lediglich über einen solchen Skill.

Besonders ist in den Kämpfen in jedem Falle die Steuerung. Bei SMITE finden wir nämlich keine isometrische Ansicht, sondern steuern unseren Gott bzw. unsere Göttin aus der Third-Person-Perspektive, schauen also über seine oder ihre Schulter. Gut, so sind wir zu jedem Zeitpunkt näher am Geschehen dran und Kämpfe erhalten dadurch eine ganz eigene Dynamik. Allerdings haben wir ja keine Augen im Hinterkopf und müssen uns so relativ oft drehen. Auch ist unser Gott im Strafe deutlich langsamer, sprich, laufen wir seitwärts, dann überholen uns gefühlt sogar Schnecken, rückwärts laufen wirkt sogar noch langsamer. Da geht leider ein guter Teil der Dynamik wieder verloren, aber, hoher Mausempfindlichkeit sei Dank, wir können uns ja doch recht fix umdrehen.

SMITE bietet nicht nur drei verschiedene Spielmodi, sondern dazu auch besondere Kämpfe á la „männliche gegen weibliche Götter“, die zusätzliche Abwechslung in den Schlachtenalltag bringen. Nun zu den Modi an sich: hier ist zwischen der Arena, Domination und dem klassischen Conquest zu unterscheiden. Im Conquest-Modus müsst ihr auf drei verschiedenen Pfaden (MOBA-Jargon: Lanes) die Türme und Truppen des Gegners ausschalten, wobei euch die gegnerischen Götter dabei hindern werden. Im Dschungel zwischen den Reihen erhaltet ihr verschiedene Buffs und Boni für euer Team und euch selbst, indem ihr diverse dort lebende Monster tötet, die nach einer gewissen Zeit wieder neu erscheinen, da auch die Buffs nur temporär sind.

Habt ihr die Türme zerstört, wartet am Ende einer jeden Reihe ein Phönix auf euch, zerstört ihr auch diesen erscheinen auf dieser Reihe stärkere Truppen von euch, die weiteres Vorrücken erleichtern. Das Hauptziel ist jedoch der gegnerische Minotaurus, den es zu besiegen gilt. Fällt der Minotaurus, habt ihr die Partie gewonnen und triumphiert. Von dem gewonnenen Geld könnt ihr dann neue Götter und/oder Skins für vorhandene Götter erwerben. Wem das zu lange dauert, der darf gegen Bares auch sofort zuschlagen. Dabei sind die Preise ähnlich wie in League of Legends und in unseren Augen fair.

Wem das klassische MOBA nicht sonderlich zusagt, der spielt lieber Arena oder Domination. Hier sollen besonders Zielgruppen angesprochen werden, die sich mit Dota, LoL und MOBAs generell bisher nicht anfreunden konnten. In der Arena müsst ihr eure Truppen einmal quer durch den Sand in das Portal des Gegners geleiten. Wer zuerst eine bestimmte Anzahl an Truppen im Portal des Gegners versenkt hat, der gewinnt. Durch die geringe Kartengröße herrscht hier ein andauernder Kampf und ihr befindet euch nahezu immer in Bewegung. Dadurch dauern die Arenen-Partien auch, in der Regel, nicht so lang wie der Conquest-Modus und sind ideal für ein schnelles Gefecht zwischendurch.

Auch Domination ist eher ein kurzweiliges Vergnügen und basiert auf dem einfachen Prinzip, das schon aus diversen Online-Shootern bekannt ist. Auf der Karte gibt es drei verschiedene Punkte, die es einzunehmen gilt. Dafür müssen an drei Standorten auf der Karte Wächter bezwungen werden. Ist dies geschafft, hat man den Punkt erobert und beschwört seinen eigenen Beschützer, der dann dem angreifenden Team das Einnehmen durch seine mächtigen Attacken schwerer machen soll. Je nach Anzahl an gehaltenen Punkten laufen die Tickets schneller von 400 auf null. Wer zuerst auf null kommt, gewinnt automatisch das Gefecht. Auch in Domination ist die Karte deutlich kleiner und bietet, genauso wie die Arena, wenig taktische Möglichkeiten, da die drei Punkte nahezu auf einer Linie liegen. Doch dafür gibt es hier Action pur – jeder Gott startet bereits mit 1.500 Gold in der Tasche und auf Stufe drei. Nebenbei die Einheiten der Gegner zu töten sollte trotzdem zu keinem Zeitpunkt vernachlässigt werden, denn man braucht sowohl das Gold als auch die Erfahrung, um im späteren Spielverlauf zu gewinnen. Damit Domination noch rasanter abläuft, erlangt euer Gott zudem viel schneller eine neue Stufe und kann dadurch die Ultimate-Fähigkeit schon früh im Spiel einsetzen.

Technisch liegt deutlich im Mittelfeld. Ist also grafisch nicht die Wucht, allerdings auch nicht hässlich. Der Vorteil liegt hier wie so oft in der Performance, die dadurch besser wird und SMITE auch auf alten Rechnern noch gut laufen lässt. Ebenso wie auch League of Legends ist SMITE ein Free-2-Play-Titel, der sich durch einen im Spiel implementierten Itemshop finanziert. In diesem kann man neben verschiedenen Tränken auch Götter kaufen.

Redaktion PlayCentral

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