Es ist wohl einer dieser Dinge, von denen man nicht wusste, dass man sie in seinem Leben braucht. Doch wenn sie einmal da sind, ist es schon verdammt gut, dass es sie gibt. So ähnlich verhält es sich wohl auch mit dem Trailer von Sons of the Forest, der im Rahmen der The Games Awards 2019 erstmalig präsentiert wurde.
Allerdings herrscht bis auf einen zweiten Trailer bislang stoisches Schweigen rund um die Story des Survival-Games und der Fortsetzung von The Forest. Ist es ein Sequel? Ein Prequel? Eine verdammt gute Möglichkeit, um uns auf die Folter zu spannen? Bei letzterem dürften wir uns wohl alle einig sein und deshalb haben wir uns einige Gedanken gemacht, Informationen gesammelt, die Trailer analysiert und unsere Theorie zu „Sons of the Forest“ aufgestellt.
Was erwartet uns mit Sons of the Forest?
Wenigstens in einer Sache können wir euch direkt Gewissheit verschaffen: Bei „Sons of the Forest“ handelt es sich um ein Sequel, wie Entwickler Endnight Games selbst bestätigt hat. Zu allem Weiteren bewahrt das kanadische Studio jedoch weiterhin Stillschweigen – leider.
Doch immerhin hilft uns diese Information schon einmal ein wenig weiter und grenzt die Auswahl an möglichen Szenarien etwas mehr ein. Im Folgenden tragen wir euch unsere Theorien zur „The Forest“-Fortsetzung zusammen.
An dieser Stelle erfolgt eine obligatorische Spoiler-Warnung, die das Ende von „The Forest“ betrifft.
Das Ende von The Forest
Vorab möchten wir euch noch einmal kurz wiedergeben, wie die Handlung von „The Forest“ endet. Wir erinnern uns: Wenn Protagonist Eric Leblanc am Grund des Kraters die Forschungslabore von Sahara Therapeutics entdeckt und ausführlich erkundet, findet er seinen toten Sohn Timmy im Obelisk der Auferstehung. Zuletzt gesehen haben wir den Jungen nach unserem Flugzeugabsturz und wie er von einem Unbekannten entführt wird.
Als Entführer stellt sich Matthew Cross heraus, der mithilfe von Timmy als lebendes Opfer und dem Artefakt seine Tochter Megan wieder zum Leben erweckt hat. Die mutierte, deformierte Megan muss nun von Eric in einem Bosskampf besiegt werden, um eine Schlüsselkarte zu erhalten, mit der die beiden Enden herbeigeführt werden können:
Ende 1: Timmy lebt
Zum einen könnt ihr euch dafür entscheiden, Timmy wieder zum Leben zu erwecken, indem ihr ein Flugzeug vom Himmel holt, dass eurem Sohn ein zweites Leben schenkt. Eine Videosequenz zeigt uns dann ein Jahr später wie wir als Protagonist in einer Talkshow sitzen und als Überlebender gefeiert werden.
Unser Sohn bekommt dabei einen Anfall, der jedoch nicht in einer Mutation mündet wie bei Megan. Denn die letzte Szene zeigt Timmy als jungen Erwachsenen, der seinen Kummer über das Geschehene in Alkohol ertränkt, sich offensichtlich weiterhin mit den Geschehnissen auf der Halbinsel beschäftigt und seine Mutation weiterhin zu unterdrücken vermag.
Ende 2: Timmy bleibt tot
Eine weitere Möglichkeit ist es, die Anlagen der Forschungseinrichtung vollständig herunterzufahren und das vorüberziehende Flugzeug passieren zu lassen. Damit wird Timmy jedoch tot bleiben und Eric Leblanc sein Leben auf der Halbinsel fortsetzen.
Unsere Theorie: Timmys Geschichte wird fortgesetzt
Beginnen wir bei dem offensichtlichsten: Der Titel „Sons of the Forest“ ins Deutsche übersetzt „Söhne des Waldes“ lässt schon einmal die Vermutung nicht allzu unwahrscheinlich erscheinen, dass Timmys Geschichte fortgesetzt wird und wir uns zurück in einen Wald begeben. Wer „The Forest“ so hat enden lassen, dass der kleine Sohn des Protagonisten überlebt, weiß, dass wir am Ende bereits einem erwachsenen Timmy begegnen. Der kann offenbar die in ihm existente Mutation kontrollieren und wird nicht wie Endboss Megan Cross zu einem Kannibalen-Megamonster.
Was wir dabei ebenso sehen, ist, dass der nun annähernd erwachsene Timmy mit „inneren Dämonen“ zu kämpfen hat und ganz offensichtlich mit aller Kraft (und einer Menge Alkohol) versucht, dagegen anzukämpfen. Das Tattoo „Fight Demons“, das der vermutlich neue Protagonist auf dem Arm trägt, scheint damit recht gut auf Timmy und damit eine Fortsetzung seiner Geschichte zuzutreffen.
Sahara Therapeutics und die Seite B
Die Endszene, bei der wir Timmy in dem Zimmer begegnen zeigt außerdem, dass es offenbar eine zweite Seite der Halbinsel gibt, die wir in „The Forest“ als Timmys Vater, erkunden. Denn wir blicken darin aus der Egoperspektive auf eine Pinnwand voller Einträge, die unter anderem eine Karte betitelt mit „Site B“ zeigt. Da wir uns im ersten Teil auf einer Halbinsel befinden, die von einer unüberwindbaren Bergkette abgeschirmt wird, ist eine zweite Seite des Versuchsgeländes nicht unwahrscheinlich und würde damit das perfekte Setting von „Sons of the Forest“ bilden.
Um diese Karte sind zahlreiche Notizen und Schriftstücke angeordnet, die Timmy offenbar investigativ und obsessiv analysiert. Es scheint so, als könnte der einst von Dr. Matthew Cross entführte und geopferte Timmy den Geschehnissen auf der Halbinsel nicht entfliehen. Viel mehr möchte er den Menschenversuchen von Sahara Therapeutics und ihrem missglückten Jarius-Projekt näher auf den Grund gehen und die Organisation mitsamt ihren illegalen Aktivitäten aufhalten.
Das Militär kommt ins Spiel
Möglicherweise hat sich Timmy hiernach Hilfe gesucht und/oder unter der Androhung die Öffentlichkeit über die Geschehnisse zu informieren, schließlich Unterstützung vom Militär erhalten und einen Sondertrupp auf die vermeintliche B-Seite der Versuchsinsel geschickt. Mit dieser Vermutung würden wir uns inmitten des Trailers befinden, der den Protagnisten mit einer Sondereinheit in einem Hubschrauber zeigt. Vielleicht als professioneller Berater, vielleicht als Soldat?
In jedem Fall erleiden wir einen erneuten Absturz, der durch etwas Deformiertes, das gegen den Helikopter prallt, herbeigeführt wird. In Begleitung des Sonderkommandos könnten uns in „Sons of the Forest“ nun aber modernere Waffen erwarten, die unsere Axt aber anscheinend nicht ersetzen können – immerhin liegt das Kombigerät aus Nahkampfwaffe und Werkezug direkt nach unserem Aufprall neben uns.
Ist das die neue Virginia?
Dass sich auf der anderen Inselseite neue Kreaturen befinden, zeigt der Trailer ebenso. Unter anderem sehen wir eine tanzende Virginia, der wir in „The Forest“ als mehrbeinige Mutantin begegnen und die offenbar dazu fähig ist Mutanten-Babys zu gebären. Dennoch scheint die im Trailer gezeigte „Virginia“ nicht nur anders auszusehen, sondern sich ebenso anders zu verhalten.
In „Sons of the Forest“ scheint sie weitaus menschlicher zu sein, nahezu schön und uns nicht feindlich gesinnt zu sein. Ob wir dieser Dame tatsächlich so begegnen werden oder ob es sich hierbei um eine Halluzination des ziemlich einsamen Protagonisten handeln wird, scheint noch überaus fraglich.
Neue Monster wird es in „Sons of the Forest“ allerdings mit ziemlicher Sicherheit geben, denn nachdem wir uns im Trailer in die erste Höhle begeben haben, kreuzen zahlreiche Mutanten unseren Weg, die sich von den bisherigen Kannibalen im ersten Teil unterscheiden. Diese „Menschen“ sehen eher aus wie die erwachsene Form der mutierten Virginia-Babys, die wir aus „The Forest“ kennen. Konnten sie in all den Jahren der Abwesenheit tatsächlich so heranwachsen?
Der Auferstehungsobelisk
Interessant wird sein, inwiefern das lebensverlängernde und sogar wiederbelebende Artefakt die (Halb-)Insel mit dem Namen „Site B“ in „Sons of the Forest“ geprägt hat. Möglicherweise ist der Auferstehungsobelisk hier anderweitig erforscht oder einfach in eine andere Richtung eskaliert.
An dieser Stelle möchten wir auch den Verdacht äußern, dass man Timmy möglicherweise für weitere Experimente ausfindig gemacht hat, da sich seine DNA eventuell von anderen unterscheidet, immerhin hat die Mutation bei ihm nicht die monströsen Auswirkungen verursacht, wie bei den zahlreichen anderen Versuchspersonen innerhalb des Jarius-Projekts.
Doch nun interessiert uns: Was denkt ihr, worum es in der Fortsetzung von „The Forest“ geht? Welche Theorien habt ihr entwickelt? Und das allerwichtigste: Freut ihr euch auf „Sons of the Forest“?