Die Meldungen über Studio- und Publisher-Übernahmen in der Videospiel-Branche nehmen nicht ab. Nach Microsoft und Activision sowie Take-Two und Zynga ist jetzt wieder Sony an der Reihe. Dafür gaben sie bekannt, dass sie kurz davor sind die Halo- und Destiny-Macher Bungie zu übernehmen.
Diese Nachricht gab Sony gestern Abend bekannt und sorgte damit wieder für viele Schlagzeilen. Wie bei jeder Übernahme kam sofort die Frage danach auf, wie denn jetzt in Zukunft mit bestehenden und kommenden Spielen von Bungie umgegangen wird.
Was sich die beiden Firmen von der Übernahme erhoffen, lest ihr hier:
Sony will weiterhin weitere Studios nach Bungie übernehmen
Wenig überraschend zeigte sich PlayStation-Boss Jim Ryan im Nachhinein in einem Interview mit Gamesindustry voller Tatendrang und gab bekannt, dass das nicht die letzte Übernahme von Sony war:
„Wir sind noch lange nicht fertig. Wir haben noch einen langen Weg mit PlayStation vor uns. Ich werde noch viel Zeit mit Pete und dem Team bei Bungie verbringen und dabei helfen sicher zu stellen, dass alles klar ist und jeder weiß, dass Autonomität auch Autonomität bedeutet. Aber wir haben in der Organisation noch viele weitere Schritte, die wir gehen müssen.“
Sehr ähnliche Aussagen werden immer wieder nach einem Deal von den Chefs getätigt. Auch Phil Spencer machte nach Bethesda klar, dass das nicht das Ende ist, und letztlich kaufte Microsoft dann über ein Jahr später Activision Blizzard.
Was meint Jim Ryan mit Autonomität? Ein großer Teil des Deals ist, dass Bungie ihre Unabhängigkeit auf gewisse Weise behalten. Spiele wie Destiny 2 oder weitere Titel sollen weiterhin Multiplattform bleiben und sogar noch mehr Zielgruppen erreichen. Zudem verspricht sich PlayStation von dem Aufkauf, dass sie innerhalb der eigenen Studios mehr Expertise für Shooter und Live-Service haben.
Auf der anderen Seite ist aber der Deal für Bungie nicht ganz uneigennützig. Denn sie wollen die Synergien als PlayStation Studio nutzen, um zum Beispiel die eigenen Marken anders einsetzen zu können. So erwähnen sie bereits jetzt, dass sie mit dem Deal PlayStation Productions, die Firma für alles rundum die Film- und TV-Umsetzungen wie Uncharted oder The Last of Us, nutzen wollen.
Trotzdem bleibt abzuwarten, wie sich der Deal letzten Endes auf die gesamte Branche auswirken wird und welches Studio als nächstes unter den Hammer kommt.