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Für die PS5 gute, kabellose In-Ear-Kopfhörer zu finden ist gar nicht so einfach. Der Grund liegt ganz einfach darin begründet, dass die neueste Sony-Konsole schlicht keine direkte Bluetooth-Verbindung unterstützt und ihr deshalb notgezwungen einen USB-Dongle nutzen müsst.
Und die Liste an offiziellen In-Ear-Kopfhörern mit Fokus auf die PlayStation 5 direkt aus dem Hause Sony ist ebenfalls nicht wirklich überzeugend, da dieses aktuell strenggenommen nur ein Gerät umfasst.
Wie stellen vor: die Inzone Buds für PS5
Dieses hört auf den Namen INZONE Buds. Dabei handelt es sich um True Wireless Ohrhörer speziell für Gaming mit Noise Cancelling, die direkt von Sony kommen. Der Preis liegt bei knapp 200 Euro und ihr könnt die In-Ears in Weiß oder Schwarz erwerben.
Kleiner Einschub an dieser Stelle: Am 6. Dezember erscheinen mit den Explore Wireless-Ohrhörern In-Ears von Sonys Gaming-Marke PlayStation, die knapp 150 Euro kosten und über einige Besonderheiten wie die verlustfreie und zugleich blitzschnelle kabellose PlayStation Link-Verbindung verfügen. Dazu aber in einem anderen Video mehr!
Mit einem Gewicht von 2x 6,5 Gramm sind die Buds ein klein wenig schwerer als ihre großen Geschwister und Sonys Flaggschiff, die WF-1000XM5 mit 5,9 Gramm.
Warum der Verwandtschaftsgrad? Erst einmal kommen die XM5er ebenfalls aus dem Hause Sony und zum anderen nutzen die INZONE Buds Sonys hauseigene Dynamic Driver X, die bereits in den Vorgängern, auch den XM4ern, zum Einsatz kommen und wirklich hervorragende Arbeit verrichten.
Insofern brauchen sich also auch die INZONE Buds nicht zu verstecken, denn der Klang ist ebenfalls exzellent, so viel kann ich schon einmal vorab verraten.
Wie ist der Komfort?
Die INZONE Buds kommen in einer kompakten Größe daher, wobei sie so gestaltet wurden, dass sich ein Großteil des Korpus außerhalb eures Ohres befindet. Laut Sony wurde diese Entscheidung aufgrund von mehr Komfort getroffen, in Wirklichkeit aber wohl eher, um möglichst viel Platz für einen großen Akku zu haben.
Denn die Akkulaufzeit von 12 Stunden, mit ANC (Active Noise Cancelling) sollen es rund 11 Stunden sein, kann sich wirklich sehen lassen. Gefühlt ist es zwar für mich etwas weniger, aber das ist schwer zu sagen.
Positiv kommt hinzu, dass die Buds dank Fast Charge in der Ladehülle in nur 5 Minuten für einen weiteren Einsatz von einer Stunde bereit sind.
Das Ladeetui hält übrigens bis zu 24 Stunden durch und verlängert die Laufzeit der Buds noch einmal erheblich. Die gesamte Akkuladezeit der Inears beträgt 2 Stunden, sie sind also sogar mit leeren Akkus schnell wieder einsatzbereit.
Insgesamt geht der Tragekomfort für mich voll in Ordnung, wobei es im ersten Moment noch ungewohnt ist, dass sich der Großteil der Buds außerhalb eures Ohres befindet. Gleichzeitig sitzen die In-Ears recht sicher und bequem im Ohr.
Für den besten Sitz: Zusätzlich befinden sich im Zubehör unter anderem Hybrid-Silikon-Ohrstöpsel in verschiedenen Größen zum Austauschen. Ich habe mich nach einigen Tagen für eine größere Version entschieden, wodurch die Buds nun noch besser sitzen.
Wie lassen sich die Inzone Buds verbinden?
Verbunden werden die INZONE Buds mittels eines USB-Transceivers, den ihr an einen freien USB-C-Slot an eurer PS5 oder euren PC anschließen könnt und der eine Latenz von weniger als 30 ms bieten soll, was in der Praxix aber nur schwer präzise zu testen ist, Delays in der Sound- oder Musikübertragung konnte ich aber keine feststellen.
Der kleine, schwarze USB-Dongle verfügt über einen Schiebeschalter, um auf die Verbindung mit PS5 oder PC umzuswitchen, was wunderbar funktioniert.
Hinweis: Die aktuellen PS5-Modelle verfügen lediglich an der Front über einen USB-C-Anschluss, der im Fall der INZONE Buds mit dem USB-Dongle bereits besetzt ist. In diesem Fall könnt ihr also nicht eure PS VR2 anschließen. Dies könnte höchstens mit einem Adapter von USB-C auf USB-A funktionieren, was wir bislang allerdings nicht selbst ausprobiert haben.
Auch die Verbindung mit einer Nintendo Switch (ebenfalls via Dongle) verläuft problemlos ab, bei vielen anderen Geräten, vor allem diversen Smartphones, werdet ihr es aber nicht so einfach haben.
Denn bei einer Bluetooth-Verbindung muss das Endgerät Bluetooth LE Audio unterstützen, was wiederum mindestens den Standard Bluetooth 5.2 erfordert. Mein iPhone 13 Pro zum Beispiel erfüllt diese Anforderung nicht, ein iPhone 14 und 15 aber theoretisch schon.
Ob hier eine Verbindung zustande kommt, konnte ich bislang leider nicht selbst testen. Da mein Smartphone zudem über keinen USB-C-Port verfügt, scheidet die Möglichkeit mit dem USB-Dongle ebenfalls aus, wie bei vielen anderen Geräten wohl auch.
Hinweis: Beim iPhone 14 und 15 scheint es dank dem USB-C-Anschluss mit dem USB-Dongle ohne Probleme zu funktionieren.
In jedem Fall werden aufgrund von Bluetooth LE Audio zahlreiche mehr oder weniger ältere Geräte kategorisch ausgeschlossen, was ich nicht so ganz nachvollziehen kann, auch wenn es sich bei den INZONE Buds in erster Linie um In-Ear-Kopfhörer fürs Gaming handelt. Diese Kompatibilität oder eben nicht-Kompatibilität sollte euch vor dem Kauf also bewusst sein.
Unseren Test zu den Sony INZONE Buds könnt ihr euch hier in Videoform anschauen:
Kann der Raumklang überzeugen?
Der von Sony angepriesene 360 Spatial Sound für ein immersives und räumliches Audioerlebnis ist für mich persönlich immer schwer zu bewerten. Denn erst einmal ist die Vorstellung von 360-Grad-Sound bei einem Headset, Kopfhörer oder vor allem In-Ears generell schwer fassbar.
Insgesamt entwickelt sich die Technik dazu aber stetig weiter und ich habe bei den Buds durchaus das Gefühl, dass der Klang natürlicher und realistischer wirkt und eben auch nicht nur von links oder rechts, sondern von allen Seite auf mich zukommt.
Beachtet werden muss aber natürlich auch, dass Spatial Sound nicht bei allen Anbietern als Option angeboten wird. Auf der PS5 bekommt ihr es übrigens dann mit der Sony-Eigenentwicklung Tempest 3D AudioTech zu tun. Diese kann objektbasierte, dreidimensionale Klangkulissen kreieren, grundsätzlich wie Dolby Atmos oder DTS:X.
Personalisierung auf ganzer Linie
Sony setzt aber noch einen drauf und bietet mittels Smartphone App die Möglichkeit, ein personalisiertes und perfekt auf die Benutzer zugeschnittenes Klangfeld zu konfigurieren.
Klangfeld-Personalisierung: Konkret macht ihr dafür ein Foto von euren Ohren, auf dessen Basis die Klangfeldoptimierung schließlich ein individuelles Hörprofil für euch erstellt. Das Ergebnis soll ein Spielerlebnis mit unübertroffener räumlicher Präzision sein. Auch das ist schwer zu bewerten, ihr müsst es eigentlich selbst ausprobieren.
Klangpersonalisierung: Gleichzeitig lassen sich die INZONE Buds dank Sound Tone Personalisierung auch für euren Gehörgang optimieren. Durch das Anhören von Audiobeispielen werden die akustischen Eigenschaften des Headsets analysiert und optimiert. Das Ziel sind eine präzise Ausrichtung und satte Klangfelder, die zu euren Ohren passen.
Diese Einrichtung könnt ihr auf dem PC in der kostenlosen Software namens INZONE Hub vornehmen. Bis auf Spatial Sound werden sämtliche vorgenommenen Settings auch beim Einsatz an der PS5 übernommen.
Optimale Ohrstöpsel-Aufsätze: Um das Erlebnis noch besser für euch zu gestalten, könnt ihr die optimalen Ohrstöpsel-Aufsätze aus dem Zubehör bestimmen lassen. Gemessen wird hier die Luftdurchlässigkeit der Ohrstöpsel-Aufsätze. Bei mir waren die Aufsätze zu Beginn zu klein, weshalb ich mich für eine Nummer größer entschieden habe, wodurch die Buds besser passen und der Sound gefühlt besser im Ohr bleibt!
Wie funktioniert die Steuerung der In-Ears?
Auf der Außenseite der beiden Buds befindet sich jeweils ein Single Touch Button, der individuell eingestellt werden kann. Einmal darauf tippen erhöht zum Beispiel die Lautstärke, haltet ihr den Touch Button gedrückt, verringert sich wiederum die Lautstärke.
Auf der linken Seite könnt ihr das Noise Cancelling aktivieren und euch somit für eine Geräuschminimierung oder für die Aufnahme eurer Umgebung entscheiden, um etwas von eurem Umfeld mitzubekommen.
Und auch eurer Mikrofon lässt sich mit einem Fingertippen auf den linken Bud aktivieren oder deaktivieren.
Von dem Mikro solltet ihr übrigens keine Wunder erwarten. Es tut, was es soll und ist für Telefonate oder für gemeinsame Sessions im Grund völlig ausreichend. Ihr solltet aber weder die Qualität eines vollwertigen Kondensatormikrofons noch die eines guten Headsets erwarten.
Wie ist die Soundqualität?
Die Soundqualität der INZONE Buds ist wirklich gut und hat mich im ersten Moment ziemlich überrascht, da ich bislang nur wenig Berührungspunkte mit so kleinen Audiogeräten wie In-Ears hatte. Vor allem die Bässe haben es für so kleine Dinger ganz schön in sich.
Gleichzeitig verleihen die Mitten dem Sound in Spielen oder bei Musikstücken eine angenehme Wärme und tragen dazu zu einem vollen Klangbild bei, hier hätte ich viel eher eine blecherne Soundkulisse erwartet.
Die oberen Mitten und generell die Höhen sind sehr klar definiert, wodurch sich Stimmen oder zum Beispiel einzelne Instrumente wie Violinen sehr gut heraushören lassen. Bei sehr hohen Tönen habe ich aber den Eindruck von einem etwas metallenerem Klangeindruck. Das mag aber auch daran liegen, dass ich ansonsten gute Studiokopfhörer von Beyerdynamic gewohnt bin.
Im INZONE Hub könnt ihr euer Klangprofil entweder individuell einstellen oder euch für einige vordefinierte Equalizer entscheiden. Die hätten meiner Meinung nach aber ein wenig besser zusammengestellt werden können, erfüllen aber im Grunde mehr oder weniger ihren Zweck.