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4K-LED-TV: Sony XH95 im Test – Der perfekte PS5-Fernseher? Kaufberatung

Im November 2020 sind mit der PS5 und Xbox Series X/S die neuen Konsolen von Sony und Microsoft veröffentlicht worden. Auch wenn die Verfügbarkeit bis weit ins Jahr 2021 einen absoluten Alptraum für bisher leer ausgegangene Spieler darstellt, geht der Trend hin zu einem modernen Fernsehgerät mit HDMI-2.1-Unterstützung, das die Technik der Konsolen gebührend ausreizen kann.

Schließlich wollen aktuelle Titel wie Assassin’s Creed Valhalla, Cyberpunk 2077 oder Call of Duty: Black Ops Cold War zeitgemäß und mit den neuesten Features genossen werden. Der neue Übertragungsstandard für 8K-Fernseher ist Pflicht, wenn ihr eine größere Datenbandbreite, eine schnellere Bildwiederholungsrate von 120 Hertz bei einer 4K-Auflösung oder eine Bildwiederholungsrate von 60 Hertz bei 8K anstrebt.

Welchen Fernseher soll ich mir 2021 kaufen?

Bevor ein solcher Fernseher aber angeschlossen an eure Konsolen oder eure Gaming-Grafikkarte im Wohnzimmer stehen kann, stellt sich erst einmal die Frage: Welcher TV ist überhaupt geeignet?

Tatsächlich kann sich die Suche nach einem passenden Modell im Internet zu einem komplexen Unterfangen entwickeln, bei dem ihr schon nach kurzer Zeit den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen könnt. Damit euch die letztendliche Kaufentscheidung ein wenig einfacher fällt, klären wir euch im Folgenden darüber auf, welche Kriterien euer Wunschfernseher erfüllen sollte und welche Rolle der 4K-LED-TV Sony Bravia XH9505 dabei spielt.

© PlayCentral.de

Wichtige HDMI-2.1-Funktionen in der Übersicht

Eingangs möchten wir gerne betonen, dass auch ein aktueller Fernseher, der „nur“ über HDMI-2.0-Schnittstellen verfügt, nicht per se völlig ungeeignet ist, um als Gaming-TV herzuhalten. Besitzt ihr bereits einen guten Fernseher, seid ihr außerdem nicht zu einem Wechsel gezwungen. Da HDMI-2.1 abwärtskompatibel ist, könnt ihr eure PS5 oder Xbox Series auch an Fernseher anschließen, die nicht den neuen Übertragungsstandard unterstützten.

ALLM – Auto Low Latency Mode

Dennoch raten wir potenziellen Käufern zeitgleich mit den neuen Konsolen auch möglichst in einen aktuellen Fernseher zu investieren, der mindestens über einen HDMI-2.1-Anschluss verfügt. Denn beide Konsolen unterstützen die im HDMI 2.1-Standard definierte Funktion namens Auto Low Latency Mode (ALLM). Dadurch schalten alle Geräte automatisch in den Modus mit der niedrigsten Latenz (Verzögerung), ohne dass ihr dafür umständlich im Menü nach der entsprechenden Option suchen müsst. Damit ermöglicht ALLM es, dass das Bild mit der geringstmöglichen Verzögerung angezeigt wird, was besonders bei Spielen wichtig ist. Schließlich können nervige Input-Lags das Spielgefühl deutlich negativ beeinträchtigen. Doch ist ALLM unbedingt nötig?

Nein, günstigere Geräte, ohne HDMI-2.1-Schnittstelle, verfügen in der Regel über einen eigenen Modus für Videospiele, der dafür sorgt, dass der beschriebene Negativeffekt verhindert wird. Zusätzlich können die Bildverbesserer eures TVs deaktiviert werden, um die Input-Lags minimal zu halten. Mit einem Blick in die Zukunft und wenn ihr sowieso auf der Suche nach einem neuen Fernseher seid, sollte das Vorhandensein dieser Funktion aber dennoch wenn möglich beachtet werden.

Variable Refresh Rate (VRR)

HDMI 2.1 bringt weiterhin die Variable Refresh Rate (VRR) mit sich. Dadurch können Fernseher im Zusammenspiel mit Konsolen oder einem Gaming-PC, die ebenfalls VRR unterstützen, die Bildfrequenz variieren. Dies geschieht in einem festdefinierten Bereich von 30 Hz bis 144 Hz. In diesem Bereich kann sich die Bildwiederholrate frei bewegen, wodurch bei Spielen unschöne Verzögerungen und Verzieh-Effekte (Tearing) vermieden werden. Das Resultat sind flüssigere Bewegtbilder, da die Spielekonsole oder die PC-Grafikkarte mit dem Fernseher über HDMI mit VRR verbunden ist, um sich flexibel zu synchronisieren. Wird VRR nicht unterstützt, habt ihr nur die Möglichkeit, die Bildfrequenz, die Auflösung oder die Bildqualität in besonders komplexen Szenen herunterzuregeln.

Der eARC-Standard

Es gibt noch eine Reihe weiterer Funktionen, die HDMI 2.1 mit sich bringt. Dazu gehört zum Beispiel der eARC-Standard (Enhanced Return Channel  – zu Deutsch: Verbesserter Audio Rückgabe Kanal). Im Gegensatz zum ARC können hier auch die komplexeren 7.1-Audio-Signale zwischen Quelle und Wiedergabe transportiert werden, weshalb S/PDIF-Kabel überflüssig werden.

Der Sony XH9505 Bravia im Test bei PlayCentral.de

Nun seid ihr bereits mit einigen der relevanten HDMI-2.1-Funktionen vertraut, weshalb wir uns den Sony Bravia XH9505 genauer anschauen können. Wir haben den Sony-TV in alltagstauglicher 55-Zoll-Größe mit 138,8 Zentimeter Bildschirmdiagonale (in 49 bis 85 Zoll erhältlich) über mehrere Wochen in Kombination mit der PS5 und Xbox Series X getestet. Zusätzlich konnten wir uns einen umfassenden Eindruck über die Bildqualität verschaffen. Dafür haben wir uns diverse Blu-rays sowie digitale Inhalte via Amazon Prime Video, Netflix und Disney Plus angeschaut.

Der XH9505 verfügt über eine Ultra-HD-Auflösung, die auch 4K genannt wird und aus 3.840 x 2.160 Bildpunkten besteht. Hattet ihr vorher noch einen kleineren Fernseher, wird euch bereits die Version mit 55 Zoll beeindrucken.

Die abgerundeten Ecken und der schmale Metallrahmen verleihen dem XH95 ein sehr edles Aussehen. © PlayCentral.de

Der schmale Metallrahmen mit seinen abgerundeten Ecken trägt zu diesem Eindruck ebenfalls einen guten Teil bei und macht aus dem Sony-Fernseher ein wirklich edles TV-Gerät, bei dem das Bild im Vordergrund steht. Noch graziler wirkt der XH95 durch die seitlich angebrachten Standfüße, die den Untergrund nur mit zwei kleinen Punkten berühren, wodurch der Fernseher beinahe zu schweben scheint. Habt ihr nur einen schmalen TV-Schrank, könnt ihr die Füße alternativ weiter nach innen schieben. Dadurch geht das elegante Design allerdings zu einem gewissen Teil verloren.

Die schmalen Standfüße lassen den Fernseher beinahe schweben. © PlayCentral.de

Auf der Rückseite, die zwar überwiegend aus Kunststoff gefertigt ist, aber durch eine spezielle Maserung auf den ersten Blick an gebürstetes Aluminium erinnert, befinden sich die verschiedenen Anschlüsse. Diese sind fein säuberlich übereinander an der linken Seite des TVs angeordnet und lassen sich sehr gut erreichen – selbst, wenn ihr den XH95 mittels nicht mitgelieferter Halterung an der Wand befestigen möchtet. Zur Verfügung stehen euch unter anderem vier HDMI-Anschlüsse, von denen einer ein HDMI-eARC-Anschluss ist. Auch analoge Anschlüsse für Kopfhörer oder ältere Konsolen sind vorhanden. Bezüglich der Anschlüsse gibt es also kaum Wünsche, die offen bleiben – bis auf einen!

An Anschlüssen lässt der XH95 kaum Wünsche offen. © PlayCentral.de

Kein HDMI-2.1-Anschluss, dennoch Gaming-tauglich?

Eine große Überraschung bei dem XH9505 ist die Tatsache, dass Konsolenhersteller Sony, anders als im Vorfeld groß beworben, keine Unterstützung von HDMI 2.1 bietet, weshalb auch die zuvor erwähnten HDMI-2.1-Funktionen wie ALLM und VRR nicht mit an Bord sind.

Anders sieht es unverständlicherweise bei dem günstigeren Vorgänger Sony XH90 aus. Hier gibt es sehr wohl eine entsprechende Schnittstelle, weshalb dieses Modell als Gaming-TV eher zu empfehlen ist. Dennoch sollte nicht angenommen werden, dass Spiele wie Cyberpunk 2077 oder Assassin’s Creed Valhalla auf dem XH95 schlecht aussehen, ganz im Gegenteil.

Hier könnt ihr euch den Vorgänger Sony XH9005 mit HDMI-2.1-Anschluss kaufen:

PlayStation 5Die besten PS5-Fernseher in 2024: TV-Ratgeber & Kaufberatung

Brillante Bildqualität

Im Gaming-Modus samt 4K-Auflösung macht der Sony-Fernseher dennoch eine wirklich gute Figur und überzeugt mit einer sehr guten Bildqualität und einem weiten Farbraum. Dank einem 10-Bit-VA-Panel mit tiefem Schwarz und einem recht hohen Kontrast, der Full Array-LED-Hintergrundbeleuchtung und Local Dimming samt guter Blickwinkelstabilität (X-Wide Angle Panels) sowie Entspiegelung kann der 4K-LED-TV bei der optimalen Bildeinstellung ordentlich seine Muskeln spielen lassen.

Möchtet ihr euch zu Beginn mit den zugegeben komplexen Bildeinstellungen nicht herumschlagen, könnt ihr euch für vordefinierte Modi mit Bildverbesserern entscheiden. Schaltet ihr diese KI-gestützten Funktionen ab, in dem ihr den Bildmodus „Anwender“ auswählt, könnt ihr euch auf eine möglichst unverfälschte Wiedergabe freuen. Weitere vordefinierten Modi sind zum Beispiel „Farbbrillanz“, wodurch das Bild lebendiger wirkt, ohne dabei an Natürlichkeit zu verlieren. Hier liegt es letztendlich an euren individuellen Präferenzen und den Inhalten, die ihr konsumieren möchtet, für welchen Modus ihr euch entscheidet.

Ebenfalls eine interessante Funktion ist der Lichtsensor, der im Sony XH95 verbaut ist und bei Bedarf eingeschaltet werden kann. Schaut ihr in einem hellen Raum einen Film, eine Serie oder zockt ein Spiel, hebt der Fernseher die Helligkeit automatisch an, wodurch auch die Maximalhelligkeit höher wird und ein gutes Bild entsteht. In abgedunkelten Räumen wird die Helligkeit ebenfalls automatisch so geregelt, dass in eurem Wohnzimmer automatisch echtes Kinofeeling entsteht.

Überraschend guter Sound mit Akustik-Kalibrierung

Der Sony XH95 verfügt auf der Unterseite über separate Hochtonlautsprecher (X-Balanced Speaker), die den Ton noch besser auf das Bild abstimmen sollen und über eine sogenannte Akustik-Kalibrierung angepasst werden können. Durch die Klanganpassung wird der Sound noch besser an die jeweilige Umgebung angepasst. Das klingt in der Theorie zwar total spannend, in der Praxis konnten wir in zwei unterschiedlichen Räumlichkeiten aber nicht wirklich einen nennenswerten Unterschied ausmachen.

Zwar ist der Sound insgesamt überdurchschnittlich gut für einen Fernseher und überzeugt mit einem klaren und kräftigen Ton, allerdings klingen vor allem Dialoge in allen voreingestellten Modi recht blechern und lassen vor allem ein wenig Bass vermissen.

Wie bereits erwähnt, ist der Sony XH95 mit einem HDMI-eARC-Anschluss versehen, wodurch Audioformate wie Dolby Atmos und DTS:X in unkomprimierter Form abgespielt werden können. Reichen euch die verbauten Lautsprecher also nicht aus, könnt ihr darüber eine separate Soundanlage anschließen. Wir empfehlen euch vor dem Kauf unbedingt zu überlegen, ob nicht gleich entsprechend externe Boxen mit erworben werden sollten. Damit steigen natürlich eure Ausgaben, auf lange Sicht dürftet ihr mit eurem Fernseher so aber deutlich glücklicher werden.

Welche Funktionen bringt der Smart TV mit sich?

Auf dem Sony XH95 ist als Betriebssystem die neueste Android-TV-Version, Android 9.0 Pie, installiert. Vergleichbar mit einem Fire TV Stick oder älteren Android-Versionen, funktioniert die Bedienung und Wiedergabe von Apps deutlich schneller und flüssiger. Nach dem Start einer App könnt ihr euch quasi direkt durch die jeweilige virtuelle Bibliothek klicken. Alle gängigen Apps und Multimedia-Funktionen, die ihr euch nur wünschen könnt, werdet ihr auf dem Sony XH95 vereint vorfinden. Das Hauptmenü ist dabei sehr übersichtlich und schlicht gestaltet, sodass ihr euch direkt zurecht finden werdet.

Weiterhin bietet euch der Sony XH95 die Möglichkeit TV-Sendungen auf eine externe USB-Festplatte aufzunehmen und dies dank Twi-Triple-Tuner sogar unabhängig von dem derzeitig laufenden Programm. Über eine entsprechende Time-Shift-Funktion verfügt der Sony-Fernseher aber nicht.

Die intelligente Fernbedienung © PlayCentral.de

Die smarte Fernbedienung mit Tastenbeleuchtung

Ein kleines zusätzliches Highlight des Sony XH95 ist die beiliegende smarte Fernbedienung, deren Tasten leuchten, sobald ihr sie bewegt. Das klingt nur nach einer kleineren Spielerei, entpuppt sich beim nächtlichen Filmabend aber als durchaus nützliches Feature, das ihr nach kurzer Zeit garantiert nicht mehr missen möchtet. Durch die dünne Aluminiumoberfläche macht die Fernbedienung zudem einen recht hochwertigen Eindruck.

Unter den zwei besonderen Buttons gibt es einen, der euch direkt in den Google Play Store führt und einen für den Streaming-Anbieter Disney Plus. Über das Mikrofon-Symbol auf der Fernbedienung könnt ihr die Sprachsteuerung via Google Assistant nutzen. Apps wie YouTube eigenen sich besonders gut, um bestimme Inhalte per Sprache auszuwählen. Selbst die Lautstärke oder Fernsehsender lassen sich mit aktiviertem Assistenten ganz bequem von der Couch aus regeln, ohne dabei die Fernbedienung in die Hand nehmen zu müssen.

Dank Air Play und Chromecast können Videos auf den Sony-Fernseher gestreamt werden. Zudem ist der XH95 mit dem Apple HomeKit kompatibel, wodurch ihr das Gerät durch Siri ein- und ausschalten oder in euren automatischen Routinen integrieren könnt. Besitzt ihr einen Alexa-Lautsprecher, könnt ihr den TV auch darüber via Sprachbefehl steuern. Die Möglichkeiten um den Sony-Fernseher zu steuern sind als ziemlich vielfältig und auf eine große Zielgruppe ausgelegt – egal ob ihr nun Siria, Alexa oder den Google Assistant bevorzugt.

Fazit zum Sony XH9505 Bravia

Der Sony XH95 ist ein wirklich guter Fernseher, der vor allem durch seine brillante Bildqualität überzeugen kann. Bei rund 1.100 Euro für die 55-Zoll-Version erhaltet ihr einen 4K-LED-TV mit sehr vielen Einstellungsmöglichkeiten, der sich zu den besten seiner Klasse zählen darf. Schaut ihr hauptsächlich Filme sowie Serien und nutzt dazu vorrangig Apps wie Disney Plus, Amazon Prime Video und Netflix, ist der intelligente Fernseher sicherlich eine passende Wahl und der beste 4K-LCD-Fernseher, den Sony aktuell zu bieten hat.

Möchtet ihr aber in keinem Fall auf einen HDMI-2.1-Anschluss verzichten, müsst ihr gezwungenermaßen zum Vorgängermodell greifen oder euch gleich bei einem anderen Hersteller umschauen. Generell gilt jedoch, dass HDMI-2.1-Unterstützung erst nach und nach etabliert wird, weshalb die Auswahl derzeit insgesamt noch recht klein und übersichtlich ist. Möchtet ihr ein „Call of Duty: Black Ops Cold War“ auf den aktuellen Konsolen nicht unbedingt in 4K mit 120 FPS zocken, dann ist der Sony XH95 selbst für Gamer mit hohen Ansprüchen eine gute Wahl, die nur mit sehr kleinen Kompromissen einhergeht.

Patrik Hasberg

Schreiberling, Spieleentdecker, praktizierender Perfektionist und Mann fürs Grobe. Außerdem laufender Freizeit-Hobbit, der Katzen liebt. – Hunde gehen auch. „Auch sonst eigentlich ganz ok“.
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